HANDBALL

Fernduell im Abstiegskampf: Nümbrecht II und Hückeswagen erledigen die Hausaufgaben

pn; 04.05.2025, 02:15 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Moritz Menger war bei seinem Comeback mit fünf Toren gleich ein wichtiger Faktor.
HANDBALL

Fernduell im Abstiegskampf: Nümbrecht II und Hückeswagen erledigen die Hausaufgaben

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pn; 04.05.2025, 02:15 Uhr
Oberberg – Die Relegationsfrage ist nach den Siegen der beiden Kellerkinder auf den letzten Spieltag verschoben – Gelpe/Strombach II im Meistermodus – Oberwiehl siegt beim Tabellenletzten.

Nach der Meisterfrage ist in der Handball-Verbandsliga, Gruppe IV, auch die Abstiegsfrage geklärt: Neben dem HSV Bocklemünd muss Aufsteiger TuS Niederpleis wieder zurück in die Regionsoberliga (ehemals Kreisliga). Offen bleibt, für welches Team die Saison mit der Relegation in die Verlängerung geht: Nümbrecht II und Hückeswagen erledigten am Samstag ihre Hausaufgaben und vertagten die Entscheidung im Fernduell auf den letzten Spieltag. Hier hat Hückeswagen die etwas besseren Karten. Ein Punkt in Köln-Wahn würde bereits reichen. Nümbrecht II muss auf einen Patzer des ATV hoffen und gleichzeitig in Brühl gewinnen; bei Punktgleichheit wäre der Südkreis-Vertreter gerettet.

 

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SSV Nümbrecht II – TuS Niederpleis 36:25 (18:11).

 

[Felix Boers hielt Nümbrechts Deckung zusammen.]

 

Nümbrecht II hatte erwartungsgemäß drei Oberligaspieler im Kader, die die komplette Osterpause mit dem Team trainiert hatten. Dominik Donath, Moritz Klose und Benedikt Opitz verstärkten das Team von Jörg Beger und sorgten sofort für Dampf. Bis zum 4:1 (5.) hatte Donath bereits drei Tore erzielt. Beim 8:4 (12.) hatte Klose ebenfalls drei Tore nachgelegt. „Das war natürlich ein Superstart“, meinte Trainer Beger. Die Gäste, für die es die letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt war, scheiterten bereits in der Anfangsphase mehrfach am starken Lukas Kirchner und wurden anschließend überrollt.

 

TuS-Trainer Ralf Meurer reagierte früh, aber auch seine drei nachgetragenen Spieler konnten das Ruder nicht herumreißen.Über 13:5 (19.) ging es mit einer 18:11-Führung für den SSV in die Pause. Beger konnte sich sogar den Luxus erlauben, Donath ab der 20. Minute zu schonen. Der Shooter kam erst in der Schlussphase wieder in die Partie. „Bis dahin hat er die Jungs überragend geführt und die Mannschaft hat so viel Fahrt aufgenommen, dass es auch ohne ihn lief“, so Beger, der auch Felix Boers ein Sonderlob für seine Deckungsarbeit ausstellte.

 

Nach dem Seitenwechsel fiel der Vorsprung beim 25:15 (41.) erstmals zweistellig aus, die höchste Führung gelang beim 30:18 (50.). „Alle haben sich zerrissen. So heiß wie heute habe ich die Mannschaft noch nie erlebt. Das hat richtig Spaß gemacht“, meinte Beger. Im Fernduell am letzten Spieltag will er Hückeswagen unter Druck setzen: „Egal, was kommt, wir müssen unser Spiel in Brühl gewinnen. Dann ist alles möglich.“

 

Nümbrecht II: Moritz Klose (8/2), Kevin Schieferdecker (6), Dominik Donath, Moritz Menger (je 5), Philipp Donath (3), Alexander Seinsche, Stephan Bitzer, Jannes Hein (je 2), Mathis Pötzsch, Felix Boers, Marius Ranke (je 1).

 

[Mit acht Toren war Moritz Klose bester Werfer der SSV-Reserve.]

 

ATV Hückeswagen – Brühler TV 30:25 (15:15).

 

Die ATV-Handballer haben den direkten Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag in der eigenen Hand. Nach dem 30:25-Erfolg gegen den Brühler TV beträgt der Vorsprung auf Nümbrecht II weiterhin zwei Punkte. Entsprechend gelöst zeigte sich Interimstrainer Sebastian Mettler nach dem Match: „Mit solchen Leistungen hat es sich die Mannschaft einfach verdient, in der Liga zu bleiben. Wir haben über 60 Minuten alles umgesetzt, was wir wollten.“

 

Gegen den starken Aufsteiger aus dem Kölner Umland dauerte es allerdings einige Zeit, bis die Oberberger ins Spiel fanden. Über 3:5 (7.) und 7:9 (15.) lief man lange einem Rückstand hinterher und musste zudem in der 24. Minute die rote Karte von Philipp Borisch verdauen, der seinen Gegenspieler am Hals erwischt hatte. Doch schon kurze Zeit später machte der ATV aus einem 10:12-Rückstand eine 13:12-Führung (27.). Mit einem 15:15-Remis ging es anschließend in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel arbeitete sich Hückeswagen vor allem defensiv mehr und mehr in das Spiel und hatte mit Niels Kuhlwilm zudem einen starken Keeper zwischen den Pfosten.

 

[Der Dynamik von Dominik Donath hatten die Niederpleis wenig entgegenzusetzen.]

 

Beim 21:17 (41.) zückte Gästetrainer Frederic Jüttermann die grüne Karte. Die vorgenommenen Umstellungen sorgten beim 22:21 (47.) noch einmal für Spannung. Aber auch Mettler reagierte mit einer Auszeit. Anschließend zog Hückeswagen zum 27:22 (57.) davon, sodass auch die rote Karte gegen Paul Borisch kurz vor Schluss nicht mehr ins Gewicht fiel. Der ATV-Coach sprach anschließend von einer Kollektivleistung seiner Mannschaft und blickt gespannt auf den letzten Spieltag. „Wir gucken nur auf uns. Was andernorts passiert, können wir ohnehin nicht beeinflussen. Sollten wir in Köln-Wahn gewinnen, nehmen wir direkt einen Flieger. Last Minute wird sich sicher etwas finden“, schmunzelte Mettler.

 

Hückeswagen: Paul Borisch (8/3), Tobias Bonekämper (6), Til Kuhlwilm, Fabio Krempel (je 4), Lucas Frischmuth (3), Philipp Borisch, Pascal Tholl (je 2), Felix Scheider (1).

 

 

HC Gelpe/Strombach II – HSG Siebengebirge-Thomasberg II 47:27 (24:18).

 

Auch nach der Osterpause präsentiert sich der HC Gelpe/Strombach II im Meistermodus. Ein junges Rumpfteam der HSG Siebengebirge-Thomasberg II besiegte die Mannschaft von Daniel Rodriguez deutlich mit 47:27. Vor dem Anpfiff wurde zunächst Luca Reuber verabschiedet, der diese Saison studienbedingt schon auf weniger Einsätze kam. Anschließend zeigten beide Teams munteren Tempohandball. Die acht Feldspieler der Gäste versuchten das hohe Tempo jederzeit mitzugehen, waren letztlich aber chancenlos. Mit ihrer 5:1-Deckung, mit den beiden Indianern Julian Kolken und Konrad Toelstede, eroberten die Gastgeber immer wieder Bälle und rollten überfallartig auf das gegnerische Tor zu.

 

Über 8:5 (8.), 13:12 (16.) und 16:14 (22.) hatten beide Teams beim 24:18-Pausenstand bereits 42 Tore erzielt. Auch HC-Co-Trainer Ole Remmers war beeindruckt von den Gästen: „Respekt, wie sie das bis zum Ende durchgezogen und uns immer wieder Aufgaben gegeben haben.“ Doch nach dem Seitenwechsel hielt Gelpe/Strombach das Tempo weiter hoch und bestrafte konsequent jeden Fehler. Über 35:21 (40.) und 43:24 (52.) durften sich alle Spieler in die Torschützenliste eintragen. Im Anschluss an das letzte Heimspiel startete das Team mit seinen Fans eine große Meisterfeier. „Für uns war es ein tolles Event“, meinte Remmers.

 

Gelpe/Strombach II: Maurice Ginczek, Philipe Ginczek (je 6), Finn Feuerbach (6/2), Paul Roth (5), Felix Soldanski, Lasse Jürges (je 4), Fynn Schürmann, Marius Euteneuer, Konrad Toelstede, Julian Kolken (je 3), Tobias Müller, Jan Höfer (je 2).

 

[Kreisläufer Marius Ranke steuerte ein Tor zum nie gefährdeten SSV-Sieg bei.]

 

HSV Bocklemünd - CVJM Oberwiehl 17:30 (10:16).

 

Der CVJM Oberwiehl hat seine Pflichtaufgabe nach der Osterpause souverän gemeistert. Bei Ligaschlusslicht Bocklemünd gewann das Team von Christian Schüttenhelm deutlich mit 30:17. Nach der vierwöchigen Pause merkte man beiden Teams allerdings das nahe Saisonende an. „Gegen jeden anderen Gegner hätten wir heute wahrscheinlich deutlich mehr Probleme bekommen. Es war kein berauschendes Spiel“, zeigte sich der CVJM-Coach nach dem Schlusspfiff kritisch. Seinem Team fehlte der Rhythmus: Vor allem offensiv passte wenig zusammen, zumindest auf ihre Deckung konnten sich die Oberberger aber verlassen.

 

Über 1:4 (5.) und 5:6 (11.) begann das Match aus CVJM-Sicht verhalten. Ein kurzer Zwischensprint reichte über 8:13 (23.) zur 16:10-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Oberwiehl erlaubte sich neben insgesamt 20 Fehlwürfen auch viele technische Fehler. Dank der soliden Defensive und dem daraus resultierenden Tempospiel gewannen die Gäste über 10:21 (37.) und 14:25 (50.) dennoch deutlich. „Wir hätten es noch klarer machen können, lassen Bocklemünd aber immer wieder ins Spiel rein“, so Schüttenhelm, der sich aber zumindest über die ersten Verbandsligatore von Talent Severin Schreiber freuen durfte.

 

Oberwiehl: Artur Gartung (8), Jan Herhaus, Ole Knotte, Leon Binder (je 4), Severin Schreiber (3), Frederik Schneider, Moritz Madel, Jan Philipp Sträßer (je 2), Justus Robach (1).

 

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