HANDBALL
18 Minuten ohne Gegentor und trotzdem nicht gewonnen
Oberberg - Überragender Madel führt Oberwiehl zu ungefährdetem Heimsieg - Gelpe/Strombach II distanziert sich von den Abstiegsrängen - Nümbrecht II verspielt gegen MTV Köln II eine klare Führung (AKTUALISIERT).
SSV Nümbrecht II – MTV Köln II 18:18 (11:5).
Euphorische Freudentänze auf der einen Seite, ratlose Gesichter auf der anderen Seite. Die Punkteteilung zwischen den Reservemannschaft des SSV Nümbrecht und des MTV Köln in der GWN-Arena löste völlig unterschiedliche Emotionen aus. Nicht zu Unrecht sprach SSV-Trainer Mario Jatzke unmittelbar nach dem Schlusspfiff von einer gefühlten Niederlage seiner Mannschaft: „Wenn man 60 Minuten lang führt, ist das schon sehr bitter.“ Nach drei zuletzt völlig desolaten Auftritten sah es lange danach aus, als ob der oberbergische Aufsteiger wieder in die Spur finden würde. Geschlagene 17 Minuten und 56 Sekunden dauerte es bis Köln seinen ersten Treffer erzielte. Bis zum 5:1 (18.) hatte Nümbrecht vor allem defensiv ein hervorragendes Match abgeliefert, dazu mit Lukas Kirchner einen überragenden Rückhalt zwischen den Pfosten. Dass die Gäste zur Pause überhaupt noch in Schlagdistanz lagen, hatten sie ebenfalls ihrem Keeper zu verdanken. Robert Bremen-Evers verhindertes Schlimmeres.
Als dann auch noch Marcel Miebach zum 14:6 (36.) traf, schien die Partie entschieden. Was sich im verbleibenden Schlussdrittel abspielte, sollte Jatzke im Anschluss als „brutal bitter“ bezeichnen. „Am Ende fehlte einfach die Sicherheit und die Eingespieltheit“, versuchte er nach Erklärungen zu suchen. Über 15:10 (44.) kamen die Gäste zum 15:14-Anschlusstreffer (51.). In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Trotz wahnwitziger Abspielfehler blieben die Oberberger in Führung, auch weil die Gäste nach einem ungeahndeten Foul an Dennis Rießler gleich zwei Zeitstrafen wegen Meckerns gegen den Gefoulten und Robert Schallenberg kassierten. Es passte allerdings zur längst grassierenden Verunsicherung, dass im 6 gegen 4 niemand Verantwortung übernehmen wollte.
Niklas Witthaut brachte die Gastgeber 15 Sekunden vor dem Ende zwar nochmals in Führung, diese glich Darwin Wittholt zehn Sekunden später aber wieder aus. Philipp Donath konnte anschließend zwar noch den Anwurf ausführen, der Gewaltwurf schlug aber erst kurz nach der Schlusssirene im MTV-Gehäuse ein. „Wir hatten sicher mehr verdient als diesen einen Punkt“, meinte Jatzke. „Natürlich können wir nicht zufrieden sein, aber ich habe der Mannschaft gerade in der Kabine schon gesagt, dass der Auftritt in Sachen Einsatz und Leidenschaft wieder ein Schritt nach vorne war.“
Nümbrecht II: Daniel Funk (4/2), Niklas Witthaut, Moritz Menger (je 3), Philipp Donath, Marcel Miebach, Marius Euteneuer (je 2), Markus Bitzer, Bastian Schneider (je 1).
TSV Bonn rrrh. II – HC Gelpe/Strombach II 29:34 (14:14).
Mit zwei wichtigen Punkten im Gepäck kehrte die HC-Reserve vom Auswärtsspiel bei der TSV Bonn rrh. II ins Oberbergische zurück. „Wir waren am Ende das glücklichere Team in einem offenen Schlagabtausch“, sprach HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Abpfiff von einem Spiel auf hohem Niveau. Den Unterschied machten letztlich ein gut aufgelegter Moritz Banaschewitz im Tor der Oberberger sowie der agile Lars Rostalski am Kreis aus. „Er hatte heute einen Bombentag und hat die Freiräume gegen ihre offensive 3:2:1-Deckung wirklich gut genutzt“, fand Rodriguez, dessen Team schnell mit 6:3 (7.) in Führung ging. Über 9:9 (19.) und 11:13 (27.) fehlte Gelpe/Strombach offensiv aber der letzte Punch und auch die Abwehr bezeichnete der HC-Coach bis zur Pause nur als „ordentlich“.
Das sollte sich nach dem Seitenwechsel allerdings ändern: Zwar legte Bonn bis zum 18:17 (36.) zunächst vor, anschließend gewannen die Gäste aber immer mehr an Sicherheit und erkämpften sich über 22:25 (46.) eine solide 30:24-Führung (54.). Die offene Manndeckung der TSV brachte den Aufsteiger anschließend zwar ein wenig aus dem Konzept, über 28:32 (58.) geriet der Auswärtserfolg aber nicht mehr in Gefahr.
Für das Derby gegen Nümbrecht II kommende Woche schickt Rodriguez schon einmal eine Kampfansage in Richtung Kreissüden: „Auch wenn das kein einfaches Spiel wird, wollen wir jetzt die Hinrunde auch als bestes oberbergisches Team abschließen!“ Bevor das Aufsteigerduell am kommenden Samstag ansteht, wartet am Dienstagabend (Eugen-Haas-Halle, 20:30 Uhr) aber noch das Kreispokal-Viertelfinale. Dort empfängt die HC-Reserve die HBD Löwen Oberberg.
Gelpe/Strombach II: Lars Rostalski, Jan Höfer (je 7), Jerome Dräger (5), Marvin Scholz (4/3), Philipe Ginczek, Tobias Müller (je 3), Luca Reuber, Maurice Gincezk (je 2), Julian Kolken (1).
CVJM Oberwiehl – SG Ollheim/Straßfeld 40:26 (20:12).
Ein überragender Moritz Madel sorgt mit 14 Toren für einen versöhnlichen Jahresabschluss der Handballer des CVJM Oberwiehl. Durch den klaren 40:26-Heimsieg über das Ligaschlusslicht SG Ollheim/Straßfeld wird die Mannschaft von Dirk Heppe auf jeden Fall auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Der CVJM-Coach sprach nach Abpfiff von einem „gefälligen Spiel“, in dem sich der zuletzt eingeschlagene Aufwärtstrend weiter fortsetzte. „Wir haben die Aufgabe gut angekommen und mit einer griffigen Abwehr und einem gut aufgelegten Torhüter von Anfang an unseren Matchplan durchgedrückt“, sah Heppe viel Tempo im Spiel seines Teams, das sich über 5:2 (9.) und 12:5 (19.) schnell absetzte und auch zur Pause klar führte. Ollheims gefährlichster Werfer Ulrich Holtmeier kam kaum zur Entfaltung und erzielte insgesamt nur drei Tore.
Und auch nach dem Seitenwechsel ließen die CVJM-Handballer nicht nach und bauten ihren Vorsprung beim 29:19 (45.) erstmals zweistellig aus. Vor allem Moritz Madel traf aus allen Lagen und leistete sich nur zwei Fehlwürfe. „Überhaupt haben wir wesentlich weniger Fehler als zuletzt gemacht“ meinte Heppe, der viel durchwechselte, dabei aber keinen Bruch im Spiel seiner Mannschaft sah. Dass am Ende sogar die 40-Tore-Marke fiel, habe dem Team zusätzlich gutgetan, meinte der CVJM-Coach: „Das gibt uns hoffentlich ein gutes Gefühl fürs neue Jahr.“ Oberwiehl wird durchtrainieren, um weiter an den Defiziten der Hinrunde zu arbeiten. Heppe hofft in der Rückrunde den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: „Heute hat schon Vieles von dem geklappt, was ich mir vorstelle.“
Oberwiehl: Moritz Madel (14), Daniel Rischikov, Andre Rischikov (je 5), Mirco Gröbner (4), Artur Gartung (3), Johannes Schneevogt (3/1), Leon Binder, Sebastian Kruse (je 2), Julian Klein, Jan Bluhm (je 1).
KOMMENTARE
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Wir freuen uns alle auf das Derby am Samstag! Wer wird gewinnen?
Die jungen Wilden aus Strombach oder die erfahrenen Oberligaspieler.?
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