HANDBALL

Wem hilft dieser Punkt am meisten?

pn; 23.03.2025, 12:20 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski (Text und Galerie 1-26), Erhard Krupp (Galerie 27-44) --- Harry Roth war einer von fünf Spielern, mit denen sich Nümbrecht II aus dem Oberligakader verstärkte. Trotzdem reichte es im Derby nur zu einem Remis gegen Hückeswagen.
HANDBALL

Wem hilft dieser Punkt am meisten?

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pn; 23.03.2025, 12:20 Uhr
Oberberg - Der Abstiegskampf spitzt sich nach dem Remis zwischen Nümbrecht II und Hückeswagen weiter zu - Gelpe/Strombach II muss den Meisterschaftssekt wieder in den Kühlschrank stellen - CVJM gewinnt dank starker Deckung.

SSV Nümbrecht II- ATV Hückeswagen 29:29 (13:13).

 

Die meistgestellte Frage nach Abpfiff des Abstiegskrachers in der alten Halle der GWN-Arena: Wem hilft dieser Punkt im Abstiegskampf der Verbandsliga wirklich weiter? Hückeswagen bleibt auf dem Relegationsrang, Nümbrecht II verpasste es, zu Refrath/Hand II aufzuschließen. Von hinten naht zudem Niederpleis, das den Rückstand durch den 35:24-Erfolg gegen Schlusslicht Bocklemünd auf einen Zähler verkürzt hat.

 

Auch beide Trainer rätselten, konnten dem Ergebnis am Ende aber doch etwas Positives abgewinnen. SSV-Coach Jörg Beger war zwar frustriert, dass es „nur“ zu einem Punkt reichte, hat mit seinen Team bei Punktgleichheit aber weiter den direkten Vergleich auf seiner Seite. ATV-Interimstrainer Sebastian Mettler äußerte sich da schon deutlich zufriedener: „Wenn man sieht, wen der Gegner alles aufgeboten hat, war das ein Punkt für unsere Moral.“

 

[Niklas Witthaut war kaum zu stoppen.]

 

Gleich fünf Spieler aus dem Oberligakader standen bei Nümbrecht II im Kader. Neben den angekündigten Benedikt Opitz und Niklas Witthaut auch Moritz Klose, Harry Roth und Torhüter Jan Schoger. Die notwendige Stabilität bekamen die Hausherren damit aber nicht – im Gegenteil. Das fand jedenfalls Mettler: „Man merkte, dass unser Gegner nicht eingespielt war.“ Auch Beger hatte zu knabbern: „Wir hatten mit diesem Kader einfach mit zwei Punkten gerechnet.“ Ein Topspiel lieferte nur Niklas Witthaut ab, der zwölf Tore warf.

 

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Die 60 Minuten waren jederzeit umkämpft. Den Hausherren gelang bis zum 7:4 (14.) der etwas bessere Start, Hückeswagen ließ sich über 8:8 (22.) und 11:12 (28.) aber auch nie abschütteln, hatte auf der Mitte zudem den starken Til Kuhlwilm (10 Tore) aufzubieten. Auch Paul Borisch traf an alter Wirkungsstätte zweistellig. Nach dem Seitenwechsel blieb es weiter eng: 18:18 (41.) und 24:24 (52.) waren die weiteren Zwischenstände. Nümbrecht gelang es nie die knappe Führung auszubauen, selbst in vierminütiger Überzahl.

 

[Paul Borisch traf gegen seinen Ex-Verein zehnmal.]

 

Beim 28:26 (57.) durch Benedikt Opitz schien dann aber endlich eine kleine Vorentscheidung gefallen. Mitnichten: Philipp Borisch und Til Kuhlwilm sorgten für den 29:29-Ausgleich 25 Sekunden vor Schluss. Beger nahm eine letzte Auszeit. Der letzte SSV-Angriff landete bei Kreisläufer Philipp Donath, der bedrängt zum Wurf kam. Statt einem Siebenmeter gab es aber nur einen direkten Freiwurf, den Kevin Schieferdecker nicht verwandeln konnte.

 

„Vieles von dem, was wir in den letzten Wochen trainiert haben, greift nun. In diesem Spiel sprachen viele Faktoren gegen uns. Über 100 Zuschauer, ein verstärkter Gegner und auch von den Schiedsrichtern fühlten wir uns bisschen benachteiligt und trotzdem haben wir hier bestehen können und einen Punkt geholt. Wir sind sehr zufrieden und stolz“, so Mettler. Beger, der in der letzten Szene einen Siebenmeter forderte, haderte hingegen mit den Schlussminuten: „Das müssen wir besser runterspielen. Insgesamt standen wir in der Abwehr nicht als Team zusammen und haben Hückeswagen zu viele einfache Durchbrüche ermöglicht. Die 60 Minuten haben bei mir für sehr viele zusätzliche graue Haare gesorgt. Am Ende ist der Punkt wichtig, aber trotzdem enttäuschend, weil wir mit mehr gerechnet hatten.“

 

Nümbrecht II: Niklas Witthaut (12/4), Harry Roth (5), Kevin Schieferdecker (4), Moritz Klose, Benedikt Opitz, Philipp Donath (je 2), Mathis Pötzsch, Alexander Seinsche (je 1).

 

Hückeswagen: Til Kuhlwilm (10), Paul Borisch (10/5), Tobias Bonekämper (5), Philipp Borrisch (3), Lucas Frischmuth (1).

 

 

CVJM Oberwiehl – HSG Siebengebirge-Thomasberg II 25:23 (9:8).

 

Oberwiehls Handballer befinden sich weiter im Aufwind. Mit dem 25:23-Heimsieg gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg II bauten die Oberberger ihr Rückrundenkonto auf 11:5 Punkte aus. Trainer Christian Schüttenhelm sprach anschließend von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, die vor allem defensiv zu überzeugen wusste. „Das machen wir überragend. Wir haben Siebengebirge schon früh seiner stärksten Waffe, der zweiten Welle, beraubt und kassieren im gesamten Spiel maximal drei Gegenstoßtore“, so Schüttenhelm. Eine starke Deckung brauchten die Gastgeber allerdings auch. Denn offensiv ließ man viel gegen die 5:1-Deckung der Gäste liegen. Vor allem die vielen genommenen Halbchancen nervten den CVJM-Coach. „Eigentlich müssen wir nach zehn Minuten schon 7:1 führen, stattdessen steht es 3:3 nach einer Viertelstunde“, sah Schüttenhelm auch bis zur Pause eine ausgeglichene Partie.

 

[Til Kuhlwilm fand immer wieder Lücken in Nümbrechts Deckung.]

 

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Hausherren ihren Vorsprung auf 16:11 (44.) auszubauen. Dann musste Oberwiehl allerdings gleich zwei Rückschläge kompensieren: Jan Philipp Sträßer schied mit einer Sprunggelenksverletzung aus und auch für Mats Liebe war das Spiel nur drei Angriffe später mit einem gebrochenen Finger gelaufen. Der Kreisläufer wurde bereits am Sonntag operiert. „Die beiden Ausfälle hat die Mannschaft aber sehr gut weggesteckt und kompensiert“, fand Schüttenhelm, dessen Team über 20:14 (50.), 21:18 (53.), 23:22 (59.) und 25:22 (60.) die Nerven behielt. „Offensiv war das nicht unsere beste Leistung, aber kaum ein Team hat diese Saison Siebengebirge bei nur 23 Toren gehalten“, so der CVJM-Coach, der Moritz Madel und Sean Bockhacker heraushob.

 

Oberwiehl: Moritz Madel (9/2), Sean Bockhacker (4), Jan Herhaus (3/1), Frederik Schneider, Jan Philipp Sträßer, Julian Klein, Lennart Frielingsdorf (je 2), Ole Knotte (1).

 

 

TV Jahn Köln-Wahn - HC Gelpe/Strombach II 33:28 (16:11).

 

Der Meistersekt wird noch ein wenig länger im Kühlschrank bleiben müssen. Die Vorentscheidung im Titelkampf blieb im Topspiel der Verbandsliga aus. Nach der 28:33-Niederlage in Köln-Wahn beträgt der Vorsprung Gelpe/Strombachs auf das Flughafenteam nur noch drei Punkte, die Aufstiegsfrage wird somit voraussichtlich erst nach den Osterferien geklärt. HC-Trainer Daniel Rodriguez konnte der Niederlage aber trotzdem etwas Positives abgewinnen: Den direkten Vergleich haben die Oberberger nach dem 37:31-Erfolg im Hinspiel gewonnen. Zwischenzeitlich hatten die Gäste mit neun Toren hinten gelegen. Michiel Lochtenbergh erzielte zwei Sekunden vor dem Ende den wichtigen Treffer.

 

[Im Derby wurde mit harten Bandagen agiert. Hier fliegt Benedikt Opitz durch die gegnerische Deckung.]

 

Die 60 Minuten nahmen einen seltsamen Verlauf. Obwohl Gelpe/Strombach II mit Finn Feuerbach kurzfristig auf einen weiteren Schlüsselspieler verzichten musste (Daumenverletzung/MRT-Untersuchung am Mittwoch), starteten die Oberberger wie die Feuerwehr. „Die ersten 13 Minuten waren sensationell. In denen haben wir Wahn vollkommen den Schneid abgekauft“, kommentierte Rodriguez die schnelle 9:3-Führung seiner Mannschaft. Die Abwehr stand stabil und auch Torhüter Marvin Röttel fand zunächst gut ins Spiel. Auch Julian Kolken und Tobias Müller zeigten starke Leistungen. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel: Gelpe/Strombach musste wechseln und kassierte auch zu viele unnötige Zeitstrafen. Aus der schnellen Führung wurde über 8:9 (20.) eine ebenso schnelle 14:10-Führung (26.) der Kölner. „Wir waren plötzlich ungeduldig und kassieren auch vier Würfe auf das leere Tor“, sprach Rodriguez von kopflosen Minuten.

 

Im zweiten Durchgang passierte nicht mehr viel: In der proppenvollen Halle plätscherte das Match vor sich hin und wurde immer körperlicher. Einen Sahnetag erwischte zudem Wahns Torhüter, sodass beim 31:22 (52.) sogar der direkte Vergleich wackelte. Nach einer Auszeit rafften sich die Gäste mit ihrer 5:1-Deckung aber noch einmal auf und verloren schließlich nur mit fünf Toren. „Darüber haben wir uns tatsächlich gefreut. Gestern war das in Summe aber einfach zu wenig von uns für Wahn“, so Rodriguez. Im Titelrennen hofft er, dass sein Team nun nicht das große Nervenflattern bekommt: „Drei Leistungsträger zu ersetzen, ist auch für uns schwierig. Wir müssen jetzt hart arbeiten, uns erwarten noch vier knackige Spiele, aus denen wir sechs Punkte holen müssen und wollen.“

 

Gelpe/Strombach II: Julian Kolken (6/1), Philipe Ginczek, Jerome Draeger, Lasse Jürges, Tobias Müller (je 4), Felix Soldanski (3), Fynn Schürmann, Jan Höfer, Michiel Lochtenbergh (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

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nächste Woche wird eine Überraschung aus dem BES kommen

Werner Eisenbach, 23.03.2025, 13:35 Uhr
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