HANDBALL
HC-Reserve verpasst den Ausgleich nach dem Schlusspfiff
Oberberg – Gelpe/Strombach II trauert einem Siebenmeter hinterher – Bei Nümbrecht II will trotz der Tabellenführung keine Partystimmung aufkommen – Dezimierte Oberwiehler unterliegen trotz großem Kampf.
HC Gelpe/Strombach II – Polizei SV Köln 26:27 (12:14).
Nach der Schlusssirene hatte Marvin Scholz per Siebenmeter die Gelegenheit, den Oberbergern zumindest einen Punkt zum Saisonstart zu sichern. Der 19-jährige Linkshänder war erst zwei Minuten zuvor schon einmal gescheitert, hatte dann aber noch per Nachwurf zum 26:26 (58.) ausgeglichen. Auch dieses Mal ahnte der Kölner Keeper die richtige Ecke, einen Nachwurf gab es nun aber nicht mehr. Michiel Lochtenbergh, der die beiden verhinderten Trainer Daniel Rodriguez und Andreas Becker vertrat, nahm den Youngster anschließend in Schutz: „Obwohl er zuvor verworfen hat, ist er noch einmal angetreten. Sich dann der Situation noch einmal zu stellen, wird ihn definitiv weiterbringen, als vor ihr wegzulaufen. Das sind einfach Erfahrungen, die so junge Spieler machen müssen, um besser zu werden.“
Die Niederlage wollte der ehemalige niederländische Nationalspieler ohnehin nicht an dem Strafwurf festmachen. „Unser ganzer Auftritt war nicht schlecht, eher okay. Okay reicht gegen ein Team wie Polizei Köln aber nicht. Unser Anspruch muss mehr als 95 Prozent sein, wenn wir den nächsten Schritt machen wollen.“ Bis zum 5:3 (7.) lagen die Gastgeber in Führung, ließen anschließend aber die letzte Konsequenz vermissen. Über 9:9 (18.) zog Köln zwischenzeitlich auf 10:14 (27.) davon.
Erst eine Abwehrumstellung auf die 5:1-Variante brachte den HC wieder ins Spiel, nachdem nun vermehrt defensiv Bälle gewonnen wurden. Über 14:18 (36.) fiel nicht nur der 19:19-Ausgleich (41.), wenig später lagen die Oberberger sogar mit 23:21 (46.) in Führung. „Die geben wir dann viel zu leicht wieder her“, fand Lochtenbergh. Über 23:25 (51.) bog das Spiel in die spannende Schlussphase ein. Das unglückliche Ende ist bekannt.
Gelpe/Strombach: Julian Kolken (4), Marvin Scholz (4/2), Felix Soldanski, Maurice Ginczek (je 3), Philipe Ginczek (3/1), Finn Feuerbach, Lars Rostalski, Mike Heinzerling, Marvin Küsters (je 2), Fynn Schürmann (1).
Stolberger SV – SSV Nümbrecht II 23:45 (14:23).
Ein 45:23-Kantersieg zum Auftakt beim Oberligaabsteiger Stolberg, dazu erster Tabellenführer. Wirklich feiern wollte nach dem Schlusspfiff im Nümbrechter Lager trotzdem niemand. Der Grund: Eine Viertelstunde vor Schluss kam Moritz Menger nach einem Torwurf unglücklich auf und verdrehte sich dabei das Knie. „Das ist einfach brutal ärgerlich und vor allem für den Jungen ein Drama“, äußerte sich SSV-Coach Mario Jatzke nach der Partie. Menger hatte schon vergangene Saison mit einigen Verletzungen zu kämpfen, nun aber eine gute Vorbereitung bestritten. Eine schnelle MRT-Untersuchung soll Klarheit über die Schwere der Verletzung bringen.
Die 60 Minuten sind dagegen schnell erzählt: Stolberg muss nach dem Abstieg einen Komplettumbruch verkraften und ein neues Team aufbauen. „So waren sie kein Gradmesser für uns. Es ging teilweise zu einfach“, befand Jatzke, der den Sieg zwar gerne mitnahm, „aber das Ergebnis wissen wir auch einzuordnen“. Denn wirklich überzeugt hatten die Oberberger nur in zwei Phasen, während der restlichen Spielzeit vermisste der SSV-Coach dagegen die letzte Konsequenz. So auch in der Anfangsphase: Erst nach dem 7:8 (11.) wurde der SSV wach und zog binnen neun Minuten zum 9:18 (20.) davon.
Die zweite gute Phase folgte nach dem Seitenwechsel. Aber spätestens mit dem 17:37 (42.) war die Luft auf beiden Seiten quasi raus. Besonders spielfreudig zeigte sich in Abwesenheit von Patrick Martel und Kevin Schieferdecker Spielmacher Bastian Schneider, der insgesamt 15 Mal traf. Freuen konnte sich Jatzke zudem über die ersten beiden Verbandsligatore von Alex Seinsche. „Wir nehmen die Tabellenführung gerne mit, schauen jetzt aber schon auf nächste Woche“, so der Coach.
Nümbrecht: Bastian Schneider (15/2), Robin Donath (7), Christoph Bitzer, Moritz Menger (je 5), Markus Meister (4), Niklas Witthaut (4/1), Alexander Seinsche (2), Justus Stein, Markus Bitzer, Marius Ranke (je 1).
HSV Frechen – CVJM Oberwiehl 30:25 (10:13).
Trotz der 25:30-Niederlage zum Auftakt in Frechen fand CVJM-Coach Dirk Heppe vor allem lobende Worte für sein Team. „Vor dem Match wäre ich mit so einem Ergebnis unzufrieden gewesen, nach den 60 Minuten muss ich sagen, wir haben kämpferisch alles gegeben und ein gutes Spiel gemacht.“ Die Oberberger waren mit einem Rumpfkader in den Westen von Köln gereist. Heppe standen gerade einmal acht gesunde Feldspieler zur Verfügung. „Dafür haben sich die Jungs hervorragend geschlagen“, fand der Handballlehrer. Vor allem vor der Pause drückten die Gäste dem Spiel ihren Stempel auf, spielten eine starke Defensive und zeigten gegen den Angstgegner eine engagierte Leistung.
[Neuzugang Felix Soldanski sucht hier Kreisläufer Lars Rostalski.]
Über 7:4 (12.) ging Oberwiehl beim 9:10 (26.) erstmals seit dem 1:2 wieder in Führung und belohnte sich mit einem knappen 13:10-Pausenvorsprung. Frechen fand kaum Lösungen, dazu hatte der CVJM mit Chris Koch einen starken Keeper in der Hinterhand, der in 50 Minuten Einsatzzeit auf 13 Paraden kam. Die Führung wurde nach dem Seitenwechsel sogar noch um ein weiteres Tor ausgebaut, sollte aber nicht lange halten. Schon beim 15:14 (38.) hatte Frechen erneut die Kontrolle übernommen. „Wir wurden viel zu hektisch und haben unsere Angriffe nicht mehr so ausgespielt wie vor der Pause“, konnte sich Heppe das zumindest ein wenig mit dem Kräfteverschleiß erklären. Sein Rückraum musste nahezu durchspielen.
Nach 49 Minuten hatte der CVJM-Coach bereits beide Auszeiten verbraucht, beruhigt bekam er sein Team trotzdem nicht. Statt das Tempo zu drosseln, wurde weiter aufs Gaspedal gedrückt und dabei Fehler um Fehler produziert. Trotzdem blieb Oberwiehl bis zum 24:21 (53.) sogar in Schlagdistanz, bekam aber auch in der Schlussphase keine Struktur mehr ins Spiel. „Das kann man sich gegen so einen Gegner nicht erlauben. Da merkte man, dass wir noch viel lernen müssen. Grund zur Freude machten indessen die beiden Debütanten auf Außen: Silas Kleinauski und Frederik Schneider glänzten in ihrem ersten Verbandsligaspiel mit einer 100-prozentigen Quote.
Oberwiehl: Johannes Schneevogt (9/3), Julian Klein (4), Silas Kleinauski, Frederik Schneider (je 3), Phil Nückel (2), Moritz Madel, Andre Rischikov, Daniel Rischikov, Lennart Frielingsdorf (je 1).
KOMMENTARE
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Wenn man kurz nach der Pause mit 4 Toren führt und in der 38. Minute auf einmal zurückliegt, sollte man dies nicht auf den Kräfteverschleiß schieben. Man hatte immerhin eine 10minütige Halbzeitpause unmittelbar vor dieser Phase. Naja, Oberwiehl scheint frechen einfach nicht zu können…
Handballfreund , 27.08.2023, 00:49 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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