HANDBALL

HC scheitert an Mission Impossible

ks; 04.06.2023, 20:10 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Für Tim Hilger endete das letzte Spiel seiner Karriere mit einer Niederlage im Endspiel des DHB-Amateurpokals. Auch für Lukas Bader, Marvin Blech und Tim Hartmann war es vorerst das letzte Spiel im HC-Trikot.
HANDBALL

HC scheitert an Mission Impossible

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ks; 04.06.2023, 20:10 Uhr
Gummersbach – Nordrheinliga-Meister Interaktiv.Handball gewinnt gegen den HC Gelpe/Strombach den DHB-Amateurpokal.

HC Gelpe/Strombach – Interaktiv.Handball 24:35 (9:20).

 

„Das ist eine Mission Impossible gewesen“, sagte HC-Trainer Markus Murfuni heute nach der Niederlage im Endspiel um den DHB-Amateurpokal. 35:24 gewann Interaktiv.Handball aus Ratingen am Nachmittag gegen den HC Gelpe/Strombach. Dabei wird das Final Four in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle womöglich das letzte seiner Art gewesen sein. So verkündete DHB-Vizepräsident Hans Artschwager während des Wochenendes, dass beim nächsten DHB-Tag im Juni über die Zukunft des Wettbewerbs gesprochen werden soll. Der Grund: die Anzahl der Meldungen aus den Verbänden würde stetig sinken.

 

[Kapitän Lukas Bader blieb in seinem letzten Spiel ohne Tor.]

 

Nun zum heutigen Endspiel: Wie im Halbfinale gegen den HSV Apolda aus Thüringen lag der HC schnell zurück, Murfuni sprach gar von einem Spiegelbild zum gestrigen Spiel: „Wir haben den Ball einfach nicht unter gekriegt, obwohl wir uns gute Szenen herausgearbeitet haben.“ Beide Teams starteten nervös, das erste Ratinger Tor fiel erst im siebten Angriff des Spiels. Der HC brauchte sogar fast zehn Minuten bis zu seinem ersten Treffer: Julian Mayer verwandelte einen Siebenmeter zum 1:4. Wenig später warf Keeper Marvin Blech zum 2:5 ins leere Tor der Gäste (11.). Nach einer Viertelstunde nahm Murfuni beim Stand von 4:8 die erste Auszeit, probierte mit Kai Rottschäfer im Tor neue Impulse zu setzen.

 

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Doch viel änderte sich dadurch auch nach dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter nicht: vorne zeigten die Hausherren Fehlwürfe, hinten kaum Kontakt zum abschließenden Werfer. So stand es nach 20 Minuten 5:13. Murfuni brachte Tim Hilger auf die Mitte, in der Defensive Tobias Schröter für die versetzte 5:1-Deckung und Blech wieder ins Tor. Interaktiv-Coach Filip Lazarov nahm daraufhin die Auszeit, stellte sein Team auf die Änderungen ein (22.). Sechs Minuten später führte der Favorit zum ersten Mal in der Partie zweistellig, in die Pause ging es beim Stand von 9:20.

 

[Leonard Viebahn bei einem seiner fünf Treffer.]

 

Der Start in die zweite Hälfte gelang dem HC besser. So stand es in der 35. Minute 11:21. Herausragend war am Nachmittag Rückraumschütze Ante Grbavac, der vergangenes Jahr vom Zweitligisten TSV Bayer Dormagen nach Ratingen gewechselt war. Grbavac erzielte heute insgesamt zehn Treffer, davon vier Strafwürfe, einmal scheiterte er an Rottschäfer. Unter dem Strich steht für den Meister der Nordrheinliga ein ungefährdeter 24:35-Start-Ziel-Sieg – und damit der Gewinn des Amateurpokals des Deutschen Handballbundes.

 

„Wir waren der Favorit bei diesem Final Four – und das haben wir an diesen zwei Tagen gezeigt“, sagte Lazarov. Der Ratinger Coach lobte seine Mannschaft insbesondere für ihre starke Abwehr, ihren Fokus im Angriff und ihre Dominanz über die gesamten 60 Minuten. „Das Problem war: wir sind im Juni, wir sind ‚handballmüde‘. Aber wir haben immer noch Power für diese zwei Spiele gefunden.“ Lazarov blickt auf eine sehr starke Saison seines Teams zurück, das diese heute mit dem Gewinn des Pokals krönte: „Elf Monate hatten wir keine Niederlage.“

 

[Trotz der klaren Niederlage verabschiedete sich das HC-Team erhobenen Hauptes von den Fans. Mit weit über 1.000 Zuschauern über das gesamte Wochenende durfte der Verein sehr zufrieden sein.]

 

Murfuni hingegen bedauerte den klaren Ausgang der Partie: „Wir haben viel probiert, aber am Ende muss man sagen, fehlte auch die nötige Power.“ Trotzdem könne man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, diese habe bis zuletzt gefightet. Für Tim Hilger stand heute das letzte Spiel seiner Karriere an, der Spielmacher wird zunächst Abstand vom Handball nehmen. Trotz der klaren Favoritenrolle auf Seiten der Ratinger äußerte er sich enttäuscht: „Ein Finale spielt man, um zu gewinnen. Aber die Ratinger haben uns über 60 Minuten dominiert und waren die klar bessere Mannschaft.“

 

Nachdem am Samstag laut Vereinsangaben über den Tag verteilt rund 800 Zuschauer in die Eugen-Haas-Halle kamen, wurde das Finale von rund 600 Besuchern verfolgt. Bernd Vorländer, 2. Vorsitzender des HC, äußerte sich zufrieden über die Zuschauerresonanz: „Für uns war das Final Four eine sensationelle Sache – auch, weil wir an so ein Ereignis nicht mehr so schnell rankommen.“ Sollte es nochmal ein Finale um den DHB-Amateurpokal geben, und sollte der HC dieses erreichen, steht die Zielsetzung laut Murfuni schon heute: „Dann werden wir es gewinnen.“

 

HC Gelpe/Strombach: Julian Mayer (9/1), Leonard Viebahn (5), Malte Meinhardt (4/2), Tim Hartmann (2), Paul Borisch, Marvin Blech, Paul Roth, Felix Maier (je 1).

 

Interaktiv.Handball: Ante Grbavac (10/4), Dusan Maric (5), Alexander Oelze (5/2), Stanko Sabljic (4), Alexander Poschacher, Hendrick Stock, Jonas Perschke (je 2), Denis Karic, Maximilian Wasse, Etienne Mensger, Fabian Claussen, Robert Markotic (je 1).

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