HANDBALL
HSG-Debakel bei Kakuschki-Comeback
Oberberg - Bergneustadt deklassiert Marienheide/Müllenbach - HC-Reserve verliert - SSV II ärgert den Spitzenreiter - CVJM II-Debakel - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley' (AKTUALISIERT).
TV Bergneustadt – HSG Marienheide/Müllenbach 32:16 (13:7).
Mit einem Debakel endete das letzte oberbergische Derby der Hinrunde für die HSG Marienheide/Müllenbach. Trainer Pasqualino Gallina fehlten die Worte für den Auftritt seiner Mannschaft, die sich nach der Verletzung von Lutz Lichtinghagen frühzeitig in ihr Schicksal ergab. Keinen Kampfgeist, keine Einstellung und keinen Willen einen Zweikampf zu suchen, attestierte Gallina seinem Team: „Wir waren sechs Pylonen auf dem Feld. Mit Handball hatte das nichts zu tun.“
Ganz anders die Stimmungslage in Bergneustadt, das mit Jakob König und Stephan Kakuschki mit zwei Überraschungen im Kader aufwartete. „Wir haben als Verein die Hinrunde analysiert und festgestellt, dass unser Weg der richtige ist, aber auch, dass unsere jungen Talente, die wir formen wollen, mit dem Druck noch nicht völlig umgehen können“, erklärte Tobias Uding das überraschende Comeback des früheren Ausnahmekreisläufers, der nach seiner Zeit beim TuS Drolshagen zuletzt aufgehört hatte. „Zu ihm muss man nicht viel sagen. Er ist ein Bergneustädter Urgestein und wir haben ihm einen Weg für die Rückrunde aufzeigen können, den er interessant fand und begleiten möchte“, so der TVB-Coach weiter.
[Philipe Ginczek und die HSG gingen auf dem Bursten unter.]
Das Derby selbst ist dagegen schnell widergegeben: Bis zum 6:4 (21.) hielten die Gäste noch einigermaßen mit, anschließend setzte sich die Galligkeit der Hausherren aber durch. Taktisch flexibel, dazu mit viel Leidenschaft hatte der TVB bereits zur Pause ein solides Polster. Nach dem Seitenwechsel wurde es über 24:11 (47.) eine erschreckend einseitige Partie, in der Marienheide/Müllenbach völlig phlegmatisch agierte und lediglich die Torhüter eine noch höhere Pleite verhinderten. „Ich muss zugeben, ich hatte sie deutlich bissiger erwartet. Sie haben sich irgendwann ergeben, aber für uns ist dieser Kantersieg natürlich Balsam für die Seele“, zeigte sich auch Uding verwundert, ob des HSG-Auftritts. Gallina blieb entsprechend auch nur sich bei Verein und mitgereisten Fans zu entschuldigen: „So gewinnt man kein Derby und erst recht kein Spiel.“
Bergneustadt: Marcel Neese (7/2), Lukas Flick, Holger Magdzack, Stephan Kakuschki (je 6), Marco Rubel (4), Philip Sauer, Lennart Schmitz, Jakob König (je 1).
Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (8/2), Oliver Schuldt, Philipe Ginczek (je 3), Maurice Ginczek (2).
SSV Nümbrecht II – TV Palmersheim 27:29 (13:15).
Nach dem Schlusspfiff haderte SSV-Coach Manuel Seinsche mit dem Schicksal: „Ich glaube, Palmersheim hat schlicht zwei Fehler weniger als wir gemacht.“ Gegen den Tabellenführer agierte das Team aus dem Südkreis nahezu auf Augenhöhe, scheiterte letztlich aber an der zu hohen Fehlerquote. Zwar liefen die Gastgeber ständig einem Rückstand hinterher, über 4:5 (12.) und 7:9 (16.) konnte Nümbrecht aber selbst eine vierminütige Überzahl nicht konsequent nutzen. „Es waren immer wieder viele kleine Fehler“, so Seinsche, „wir haben im Tempospiel nach vorne und im Abschluss noch nicht die Qualität, die ich mir wünsche.“ Dennoch blieb der SSV über 10:13 (27.) bis zur Pause ein hartnäckiger Verfolger.
[Nils Meier kommt zwar frei zum Wurf, scheitert aber am HSG-Keeper.]
Zum Knackpunkt sollten die Minuten nach dem Seitenwechsel werden. Palmersheim zog auf 13:18 (36.) davon und verwaltete diesen Vorsprung zunächst souverän. Bis zum 21:26 (51.) sah wenig nach einer Aufholjagd aus, auch weil Nümbrecht schlicht zu viele Chancen liegen ließ. Zwei Siebenmetertreffer von Daniel Funk leiteten schließlich aber doch das letzte SSV-Aufbäumen zum 25:27 (57.) ein, der Tabellenführer ließ sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen. „Palmersheim ist eine Top-Truppe, aber hier war mehr drin für uns“, meinte Seinsche, „wir müssen an unserer Fehlerquote arbeiten. Wenn wir das nicht abstellen, werden wir auch in den kommenden Wochen Probleme bekommen.“
Nümbrecht: Marcel Miebach (9), Daniel Funk (7/3), Torben Lang (5), Benedikt Opitz (2), Lucas Koch, Christoph Bitzer, Stephan Bitzer, Lucas Söntgerath (je 1).
[Stephan Kakuschki verlieh dem Neustädter Innenblock neuen Glanz - sehr zur Freude von Tobias Uding.]
TV Rheinbach II – HC Gelpe/Strombach II 32:24 (17:11).
Mit leeren Händen kehrte die Reserve des Gelpe/Strombach von seinem Gastspiel beim Spitzenteam aus Rheinbach zurück. Zwei Dinge machte Trainer Eduard Debnar für die Niederlage beim Verbandsligaabsteiger verantwortlich: „Zum einen war Rheinbach stets den einen Schritt schneller im Entscheidungsverhalten, zum anderen war bei uns mental der Wurm drin.“ Mit Nico Blech und Julian Kolken hätten nur zwei Spieler zu ihrem Normalniveau gefunden und an den Überraschungscoup geglaubt. Bis zum 7:6 (14.) hielten die Gäste noch mit, anschließend bestimmte der technisch gut ausgebildete Tabellendritte das Geschehen.
Gelpe/Strombach offenbarte Probleme im Rückzugsverhalten, was Rheinbach mit aggressivem Gegenstoßspiel zu nutzen wusste. Zum Pausenpfiff der guten Schiedsrichter war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Zwar ließen die Oberberger im zweiten Durchgang den Kopf nicht hängen, „aber wir haben auch gemerkt, dass es einfach nicht unser Tag ist“, so Debnar. Bis zum 23:17 (46.) blieb der Rückstand noch konstant, mit einem Zwischensprint zum 28:18 (53.) war die Partie aber endgültig entschieden – mehr als ein wenig Ergebniskosmetik in den Schlussminuten blieb den Gästen nicht. „Natürlich hatten wir uns mehr erhofft, aber Rheinbach war einfach besser“, meinte Debnar.
Gelpe/Strombach: Nico Blech (11), Julian Klolken (9), Marco Köster, Michael Deaconescu, Martin Sterling (je 1), Tom Bonfiglio (1/1).
Polizei SV Köln – CVJM Oberwiehl II 33:15 (21:6).
André Heinrich hatte bereits es im Vorfeld geahnt, spätestens nach zehn Minuten aber Gewissheit: Die Trauben hingen beim Tabellenzweiten nicht nur eine, sondern mindestens drei Etagen zu hoch für sein ersatzgeschwächtes Team. Ohne echten Shooter im linken Rückraum hatte Heinrich mehrere Spieler aus der Kreisligareserve sowie der A-Jugend in den Kader nominiert. „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, so der Coach, dessen Team nach besagten zehn Minuten bereits mit 2:10 im Hintertreffen lag und auch bis zur Pause dem Kölner Run and Gun Handball hoffnungslos unterlegen war. Beim 29:9 (47.) drohte ein echtes Debakel, in der Schlussphase ließen die Domstädter aber Gnade walten. „Dieses Spiel sollten wir schnell abhaken. Die Hinunde ist beendet, nächste Woche geht es weiter“, will Heinrich in der Rückrunde schnell Punkte gegen den Abstieg sammeln.
Oberwiehl: Marcel Schmidt (4), Lennart Frielingsdorf (3), Jens Barf (2), Patrik Latkze (2/2), Henrik Berndt, Christian Schüttenhelm, Daniel Rischikov, Finn Dresler (je 1).
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