HANDBALL
In der Liga gegen den Europapokal-Frust
Gummersbach – Gummersbachs Handballer bekommen es am Freitagabend mit der SG BBM Bietigheim mit einem galligen Aufsteiger zu tun, der seine Punkte bislang vor allem auswärts holt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
VfL Gummersbach – SG BBM Bietigheim (Freitag, 19 Uhr).
Es ist zum Haare raufen: Wieder einmal belohnten sich die Handballer des VfL Gummersbach nicht für eine engagierte Leistung. Am letzten Spieltag der Hauptrunde in der European League schnupperten die Oberberger am Dienstag bei der SG Flensburg-Handewitt bis in die Schlussphase an einer Sensation, durften sogar vom direkten Sprung ins Viertelfinale träumen. Doch am Ende waren es wie so oft in einem Topspiel in dieser Saison: Die Gegner tanzen nach dem Schlusspfiff jubelnd übers Parkett, während die VfL-Spieler frustriert in die Kabine verschwinden.
Besonders viel Zeit haben die Oberberger jedenfalls nicht, um die Niederlage aufzuarbeiten. Schon am Freitag wartet der Bundesliga-Alltag mit dem Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim. Kann der VfL den Europacup-Frust in Liga-Lust umwandeln? Auf dem Papier sind die Schwaben als Tabellen-16. eigentlich eine Pflichtaufgabe für den ambitionierten VfL-Tross. Doch VfL-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson warnt: „Das ist ein gefährlicher Gegner, gegen den wir unseren besten Tag brauchen, um zu punkten.“
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Eine Einschätzung, die nicht von ungefähr kommt. Schon beim 32:30-Hinspielerfolg mühten sich die Gummersbacher zum Auswärtssieg – damals allerdings auch mit einigen Ausfällen. Dazu ist Bietigheim auswärts stärker als in der eigenen Halle. Sieben der bislang acht geholten Punkte wurden in der Fremde gewonnen. Und: Selbst bei ihren Niederlagen sind die Schwaben ein äußerst unangenehmer Gegner. Viermal verlor die Truppe des ehemaligen Weltklassemittelmanns Iker Romero nur mit einem Tor, zweimal mit zwei Toren Differenz. Ergebnisse wie die 24:39-Klatsche gegen den THW Kiel zuletzt sind eher die Ausnahme.
In seiner Analyse hat Sigurdsson vor allem einen wurfstarken Rückraum gesehen, aus dem Tom Wolf (60 Tore) Dominik Claus (59) und der Ex-Gummersbacher Julius Kühn (57) herausstechen. Vor allem Kühn bekam man im Hinspiel kaum unter Kontrolle. „Sie agieren mit großen Kreuzbewegungen, um ihre Werfer in Stellung zu bringen“, sagt Sigurdsson. Dazu verfüge Bietigheim mit Jonathan Fischer (70) und Fabian Wiedenstein (28) über zwei Kreisläufer, die gute Sperren stellen. Und auch die beiden Torhüter Daniel Rebmann und Frederik Genz kennt man in Gummersbach nicht nur wegen ihrer oberbergischen Vergangenheit.
Sigurdsson ist aber auch noch in der Aufarbeitung der Niederlage in Flensburg. Er rätselt noch, woran die hohe Fehlerquote in der Schlussphase lag. Elf Fehler hat er in den letzten zwölf Minuten gezählt, nachdem die Mannschaft zuvor ein fast perfektes Spiel abgeliefert hatte. Die Stimmung sei trotz der Niederlage und des damit verbundenen Umwegs über die Playoffs nicht schlecht, betont der Isländer auf Nachfrage.
„Wenn ich ehrlich bin, kann ich von meinem Rückraum auch nicht mehr verlangen. Julian Köster, Miro Schluroff, Kenny Mahé und Ole Pregler haben das hervorragend gemacht“, meint er. Ob es fehlende Kraft oder mangelnde Konzentration waren, will Sigurdsson noch nicht endgültig bewerten: „Leider ist am Ende alles zusammengekommen.“
Auffällig: In der Aufzählung taucht ein Name überhaupt nicht auf. Giorgi Tskhovrebadze saß in Flensburg 60 Minuten auf der Bank. Trotz des Ausfalls von Teitur Einarsson agierte Sigurdsson lieber mit drei Rechtshändern im Rückraum, als den georgischen Linkshänder zu bringen. Seine Antwort auf die Frage, ob Tskhovrebadze in solchen Spielen keine Option mehr sei: „Wenn ich das Gefühl habe, dass uns ein Spieler helfen kann, spielt er natürlich. Aber ich muss die bestmögliche Entscheidung für uns treffen.“ Die Situation sei für seinen Halbrechten nicht einfach, „aber er arbeitet hart daran und wird das wieder hinkriegen. Nur da kommt man nicht von heute auf morgen raus“, so der VfL-Coach.
Mit einem Comeback von Teitur Einarsson ist für Freitagabend hingegen eher weniger zu rechnen. „Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen“, meint Sigurdsson. Karten sind für das Spiel nicht mehr zu bekommen. Die SCHWALBE arena ist bereits ausverkauft.
KOMMENTARE
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Nächste Saison muss sich was tun auf der Halbrechten Position,sonst brauchen wir nicht von Zielen wie International zu spielen reden. Dringender Handlungsbedarf.Nur ein Köster oder Miro können das auf Dauer nicht alleine stemmen.
WFinke, 07.03.2025, 09:19 Uhr2
Wann ruft endlich der Bundestrainer bei Miro und Hässeler an.Es wird langsam mal Zeit.
WFinke, 07.03.2025, 09:21 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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