HANDBALL

In der Warteschleife

pn; 15.04.2020, 10:30 Uhr
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In der Warteschleife

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pn; 15.04.2020, 10:30 Uhr
Oberberg - CVJM Waldbröl und SV Frielingsdorf wollen in die Landesliga - Spitzenreiter der Kreisliga Frauen verzichtet auf möglichen Aufstieg.

Selten war der Kampf um die oberbergische Kreismeisterschaft spannender als in dieser Saison. Gerade einmal einen bzw. zwei Punkte trennen Spitzenreiter CVJM Waldbröl von seinen beiden direkten Verfolgern, dem SV Frielingsdorf und dem TV Wallefeld. Das zusätzliche Salz in der Suppe im Aufstiegsrennen wären die direkten Duelle an den letzten beiden Spieltagen. Doch bekanntlich machte die Corona-Krise dem spannenden Endspurt einen Strich durch die Rechnung. Während der Handballverband Mittelrhein (HVM) die Saison vor zwölf Tagen in allen Klassen für endgültig beendet erklärt hat, lässt sich der Handballkreis Oberberg (HKO) zumindest noch eine kleine Hintertür offen.

 

Weitestgehend ist zwar auch hier die Saison abgebrochen worden, die drei entscheidenden Spiele der Herren Kreisliga gehören aber nicht dazu. „Wenn sich in irgendeiner Form die Möglichkeit bietet, sollten wir versuchen, die Meisterschaftsfrage auf sportlichem Weg zu lösen“, sagt Oberbergs Handballchef Udo Kolpe, wohlwissend, dass letztlich auch diese Duelle vermutlich nicht mehr stattfinden werden und es wahrscheinlich auch im Kreisgebiet zu einer Entscheidung am grünen Tisch kommen wird – noch hat der Deutsche Handbandballbund (DHB) aber keine Handlungsempfehlung an seine Verbände herausgegeben, wie in der Aufstiegsfrage in allen Ligen Deutschlands verfahren werden soll.

 

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Gerade auf diese Antwort wartet man auch in Waldbröl händeringend. Trainer Christian Mertens wird mittlerweile quasi täglich von seinen Spielern nach Neuigkeiten gefragt. „Wir haben mehrere Jahre auf diesen Aufstieg hingearbeitet und wollen ihn nun auch unbedingt wahrnehmen“, brennt man im Kreissüden nach langer Abstinenz auf die Rückkehr in die Landesliga. Dass die ausstehenden Spiele noch ausgetragen werden, kann sich Mertens überhaupt nicht vorstellen: „Wir haben seit Wochen nicht trainieren können, das jetzt noch einmal ans Laufen zu bekommen, wäre schwierig und bedürfte noch einmal einiger Zusatzzeit.“ Er plädiert für eine Wertung nach der Hinrundentabelle oder nach dem Norweger Modell: Dabei werden die Punkte durch die Anzahl der Spiele dividiert. In beiden Fällen dürften beim CVJM die Sektkorken knallen. „Wir sind seit dem 1. Spieltag Tabellenführer. Ich denke, wir hätten den Aufstieg auch verdient“, so Mertens.

 

Vom Aufstieg träumte man auch lange Zeit beim Überraschungsteam aus Frielingsdorf. Das letztjährige Ligaschlusslicht war nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt zuletzt überragend in Form und hatte zur Jagd auf den Spitzenreiter aus dem Kreissüden geblasen. „Wir haben viel dafür getan, dieses Entscheidungsspiel in der Walbachhalle zu haben und wären sehr gerne aufgestiegen“, bezweifelt auch SV-Trainer Peter Berster, dass die ausstehenden Spiele noch ausgetragen werden. Je länger die Pause andauere, desto schwieriger werde es ohne entsprechenden Vorlauf noch einmal spielen zu können. Sein Team sei natürlich enttäuscht ob der verpassten Chance, „aber es gibt derzeit einfach wichtigere Dinge im Leben.“

 

Gelassen blickt derweil der Tabellendritte aus Wallefeld auf das Thema. Mit zwei Siegen in den Spitzenspielen gegen Waldbröl und Frielingsdorf hätte sich das Team von Jörg Beger zwar noch auf Platz eins schieben können, in die Landesliga hätte der Verein aber nicht gewollt. „Wir wollen nicht aufsteigen“, sagt Sascha Häner, 1. Vorsitzender des TV Wallefeld. Kritik übt er am HKO: „Natürlich würden wir die Spiele noch austragen, wenn das gewünscht wird, aber es wäre wünschenswert, wenn der Handballkreis in dieser Frage auch einmal mit den Mannschaften sprechen würde.“

 

Knallen könnten die Aufstiegskorken eventuell Ende der Woche, wenn die Expertenkommission des DHB erste Ergebnisse liefern könnte. „Aber auf jeden Fall wird es einen Aufsteiger geben“, erklärt HKO-Spielwart Karl-Walter Marx, dass dieselbe Reglung, wie auch in den Verbandsklassen zum Tragen kommen werde. Geklärt werden muss zudem, welche Frauenmannschaft in die Landesliga aufsteigen wird. Der TV Oberbantenberg dominierte zwar mit nur einer Niederlage die Kreisliga, Abteilungsleiter Daniel Ritterskamp erklärte auf OA-Nachfrage aber, dass der Verein auf einen möglichen Aufstieg verzichten werde. Nutznießer könnte der Tabellenzweite, der TuS Derschlag, werden. Offen ist zudem, wann der traditionelle große Kreispokalfinaltag stattfinden soll. „Wir hoffen noch vor den Sommerferien, sind dabei aber natürlich von den Vorgaben der Politik abhängig“, so Kolpe.

KOMMENTARE

1

Das ist ja mehr als lächerlich was der HKO da veranstaltet. Wilde Träumereien von irgendwelchen Entscheidungsspielen. Nach bald jetzt schon 2 monatiger Pause. Abgesehen davon, dass Waldbröl seit Saisonbeginn durchgehend auf dem ersten Platz stand, und vor allem das einzige Team war, das den Aufstieg selbst in der Hand hatte, da der SV Frielingsdorf auf Schützenhilfe angewiesen war, ist es komplett utopisch nach derart langer Ausfallzeit, die sich ja sogar noch weiter ziehen könnte, eine faire sportliche Lösung zu finden außer dem Abbruch und einer Wertung nach jetzigem Stand.

Aktiver, 15.04.2020, 11:03 Uhr
2

bleibt am Besten alle in der Kreisliga !
Auch wenn die Landesliga immer schlechter wird, kein Oberbergaufsteiger würde auf 4 Siege in der ganzen Saison kommen...

Passiver, 15.04.2020, 13:02 Uhr
3

Lieber Aktiver.....wenn alles so lächerlich ist, was der HKO so veranstaltet...es hindert Dich sicherlich niemand daran, den Herren vom HKO mit konstruktiven Lösungsvorschlägen unter die Arme zu greifen. Selbst der DHB hat bislang noch keine konkrete Idee vorgelegt (siehe im oberen Artikelabschnitt), wie soll dann das Gespann Marx-Kolpe eine Entscheidung treffen, die jedem gerecht wird. Ich persönlich wollte momentan nicht mit den Verantwortlichen des Kreises tauschen...allein deshalb bin ich auch weit davon entfernt, das Tun und Handeln als "mehr als lächerlich" abzutun.
Ein wenig Zurückhaltung wäre in diesem Falle wohl eher angebracht, anstatt hier anonym die Verbal-Peitsche zu schwingen!
Mit sportlichem Gruß aus Frielingsdorf

Alex Fischer , 15.04.2020, 20:20 Uhr
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