HANDBALL

Köster-Comeback im Pokal-Derby?

pn; 13.11.2024, 15:00 Uhr
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Foto: Thomas Wirczikowski ---- Die VfL-Fans hoffen angesichts der Verletzungsmisere beim VfL Gummersbach auf ein baldiges Comeback von Julian Köster.
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Köster-Comeback im Pokal-Derby?

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pn; 13.11.2024, 15:00 Uhr
Gummersbach – Vor dem Pokal-Achtelfinale gegen den Bergischen HC plagen den VfL Gummersbach erhebliche Personalsorgen – „Es geht nur ums Weiterkommen“, sagt Trainer Sigurdsson – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach - Bergischer HC (Donnerstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Kommt es im Pokal-Derby gegen den Bergischen HC gleich zu mehreren Comebacks? Mit sechs bis acht Wochen Ausfallzeit rechnete Kapitän Julian Köster nach seinem Innenbandriss im Knie im Bundesligaspiel beim SC DhfK Leipzig. Im selben Match, nur einen Angriff später, hatte sich auch Neuzugang Teitur Einarsson einen Sehnenriss unter dem Fuß zugezogen. Voraussichtliche Ausfallzeit: sechs Wochen.  Etwas mehr als sieben Wochen sind seit dem Spiel in Leipzig inzwischen vergangen.

 

Nicht wenige VfL-Fans dürften angesichts der langen Ausfallzeit von Kentin Mahé (OA berichtete) natürlich auf ein Comeback der beiden Top-Stars hoffen. VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson will sich vor dem Pokal-Achtelfinale allerdings noch nicht in die Karten schauen lassen.

 

Hieß es vor der Länderspielpause noch die beiden Rückraumspieler seien noch nicht im Mannschaftstraining, lässt er die Frage vor dem Bergischen Derby gegen den BHC unbeantwortet, sagt nur so viel: „Es sieht besser und besser aus. Alle Jungs sind in der Halle. Wir geben unser Bestes, dass sie schnellstmöglich wieder spielen können.“ Eine Bestätigung ist das nicht, ein Dementi klingt aber auch anders.

 

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Auch der Isländer sieht die Gefahr einer zu schnellen Überbelastung und warnt vor überhöhten Erwartungen. Mehr als zehn bis 15 Minuten will er den Spielern anfangs eigentlich nicht zumuten. Er versichert aber: „Bevor wir die Jungs wieder einsetzen, werden wir sie im Training belasten!“

 

Von einer Pechsträhne will er angesichts des unfassbaren Verletzungspechs der Gummersbacher Handballer übrigens nicht sprechen. Selbstverständlich hätten die Verletzungen auch etwas mit Olympia zu tun, allerdings hätten sich seine Spieler die Verletzungen nicht in einer Phase zugezogen, als die Belastung durch englische Wochen bereits besonders hoch war. Für den Isländer gilt aber ohnehin: „Das ist Teil des Profigeschäfts. Wir werden das Jammern und Heulen nicht anfangen.“

 

Dabei hätte Sigurdsson dazu eigentlich allen Grund. Denn: Mit Ellidi Vidarsson und Milos Vujovic drohen weitere Spieler auszufallen. Vidarsson hatte schon gegen Hamburg nur wenige Sekunden gespielt und auch auf die Reise zum Nationalteam verzichtet. Der Coach zum Zustand des Knies seines Kreisläufers: „Nicht gut genug.“

 

Vujovic ist hingegen mit demselben Fuß, mit dem er bereits gegen Toulouse umgeknickt war, beim EM-Qualifikationsspiel von Montenegro gegen die Slowakei erneut umgeknickt. Der Außen ist am Dienstag beim Arzt in Köln. Auch hier heißt es „Abwarten“, sagt der VfL-Trainer.

 

Ob Spieler aus der Drittligamannschaft damit zum Thema werden? Sigurdsson sieht die aktuellen Ergebnisse (Tabellenletzter mit 0:20 Punkten), sagt aber auch, dass dies mit dem neuen U20-Konzept einkalkuliert worden sei und man bereits eine Entwicklung sehe: „Da treffen junge, unerfahrene Spieler auf erwachsene Kerle. Die Punkte werden in den nächsten Monaten kommen.“

 

Der Schritt in den Bundesligakader sei für die meisten derzeit aber noch zu groß. Nur ein Trio hebt er heraus: Mykola Protsiuk, der ohnehin schon dauerhaft mit dem Bundesligakader trainiert, dazu Torhüter Anel Durmic und Außen Tom Koschek, der schon die Vorbereitung der Profis mitgemacht hat. „Sie sind aktuell am weitesten.“ Das Problem umreißt der Isländer aber sehr deutlich: „Umso besser wir spielen, desto höher wird der Sprung für unsere Talente.“

 

Im Pokal-Achtelfinale gegen den Bundesliga-Absteiger Bergischer HC zählt für den VfL-Coach indessen nur das Weiterkommen. Dass er am Ende einen wettbewerbsfähigen Kader zusammen haben wird, versichert er: „Wir werden uns da schon was zusammenbasteln.“ Den Zweitligisten will er nicht unterschätzen. Bereits im Sommer gewann der VfL mit reduziertem Kader einen Test mit 36:32. „Das ist kein normaler Zweitligist, sondern eine Mannschaft, die auch in der Bundesliga mithalten könnte“, so der Isländer.

 

In der Liga strauchelte der BHC zuletzt nach einigen Verletzungen zwar etwas, wird seiner Rolle als Aufstiegsfavorit mit 16:6 Punkten als Tabellenführer aber gerecht. Der Absteiger kann vor allem mit seiner starken Abwehr und seinen guten Torleuten punkten. „Dazu spielen sie sehr disziplinierte Angriffe und haben schnelle Außen“, so Sigurdsson. Bester Torschütze ist Linksaußen Noah Beyer mit 73 Toren in elf Spielen. Weitere Schlüsselspieler sind die beiden Spielmacher Eloy Morante und Tomas Babak sowie Linkshänder Djibril M’Bengue.

 

Das Spiel ist nicht ausverkauft, es wird noch Karten an der Abendkasse geben.

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