Gummersbach – Der Halblinke wird den VfL Gummersbach mit Ablauf seines Vertrages im Sommer 2026 zum THW Kiel verlassen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

Diese Nachricht schlägt ein wie eine Bombe: Im Sommer 2026 endet das Kapitel Julian Köster (25) beim VfL Gummersbach. Der Fanliebling kündigte am Montag seinen Abschied vom oberbergischen Handball-Bundesligisten an. Der Nationalspieler wird zur Saison 2026/27 zum deutschen Rekordmeister THW Kiel wechseln. Während sich um andere Gummersbacher Spieler reichlich Gerüchte ranken, geht dieser Wechsel nahezu lautlos über die Bühne.

Er sei dem VfL Gummersbach sehr dankbar für die gemeinsame Zeit, nach reiflicher Überlegung habe er sich aber entschieden, seinen auslaufenden Vertrag nicht noch ein weiteres Mal zu verlängern. „In der 2. Bundesliga bin ich zum Verein gekommen und durfte mich hier zum Nationalspieler entwickeln – ein Weg, den ich ohne die Unterstützung der Verantwortlichen, Trainer und Fans nicht hätte gehen können“, wird Köster in einer Mitteilung des VfL Gummersbach zitiert.

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Köster war im Januar 2021 – damals noch verletzt – als vielversprechendes Talent aus Dormagen zum oberbergischen Traditionsclub gewechselt und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum Leistungsträger und Anführer eines jungen Teams. Noch als Zweitliga-Spieler wurde er im Herbst 2021 zum Nationalspieler und überzeugte auch im DHB-Dress mit seinen Defensivqualitäten. Schon im Frühjahr 2022 gehörte er bei der Europameisterschaft zu den Leistungsträgern.

Mit der Rückkehr in die Handball-Bundesliga im Sommer 2022 wurde Köster von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson (45) zum neuen Kapitän befördert. Das erste starke Bundesligajahr, in dem Gummersbach nichts mit dem Abstieg zu tun hatte, weckte bereits Begehrlichkeiten: Schon damals wurde dem THW Kiel ein großes Interesse an Köster nachgesagt. Doch der Nationalspieler entschied sich für Gummersbach und verlängerte 2023 für drei weitere Jahre bei den Oberbergern. 

Es folgten im vergangenen Jahr die Qualifikation für den Europapokal sowie mit dem DHB-Team die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. In dieser Saison kommt Köster verletzungsbedingt bislang auf 17 von 26 möglichen Liga-Spielen, in denen er 71 Tore erzielte. Dazu ist er mit 55 Assists nach Ole Pregler der zweitbeste Vorlagengeber.

In einer offiziellen Mitteilung der Kieler spricht THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi von „einem absoluter Topspieler für unser Konzept“, den man seit vielen Jahren im Blick habe: „Seine Entwicklung ist geradezu rasant. Er ist nicht nur in Gummersbach, sondern auch in der Handball-Nationalmannschaft zum absoluten Führungsspieler gereift.“ In Kiel unterschreibt Köster einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2030.

VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler bedauert den Wechsel: „Es ist kein Geheimnis, dass wir ihn sehr gerne in Gummersbach gehalten hätten, respektieren aber natürlich seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft in Kiel alles Gute.“ Der VfL-Kapitän habe mit seiner Leistung aber auch mit seinem Auftreten erheblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Vereins: „Er stand und steht sinnbildlich für den Aufschwung, den der Verein in den letzten Jahren genommen hat.“

Auch Sigurdsson, den eine besondere Beziehung zu seinem Topstar verbindet, spricht davon, dass „wir unseren Kapitän gerne behalten hätten, aber wir seine Entscheidung akzeptieren“. Er betont aber auch, dass noch nicht die Zeit des Abschieds gekommen sei, sondern er sich auf das freue, „was wir noch gemeinsam in unserer letzten Saison erreichen werden“. Das sieht auch Köster so: „Ich freue mich auf jede weitere Minute in der SCHWALBE arena und werde weiterhin alles für den Verein geben.“