HANDBALL
Keine Rechenspiele von Sigurdsson: „Schauen nur auf uns“
Gummersbach – Der VfL Gummersbach muss am Samstag zum schweren Auswärtsspiel nach Bietigheim - Aufstieg schon am Samstag möglich – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
SG BBM Bietigheim - VfL Gummersbach (Samstag, 19 Uhr).
Hinspiel: 25:32.
Sechs Spiele muss der VfL Gummersbach in dieser Saison noch bestreiten. Zwölf Punkte beträgt der Vorsprung momentan auf den Tabellendritten aus Nordhorn-Lingen, der allerdings zwei Spiele weniger absolviert hat. Bei den VfL-Fans geistert spätestens seit dem ungefährdeten 36:30-Auswärtserfolg im Mittelrheinderby beim TSV Bayer Dormagen eigentlich nur noch eine Frage durch die Köpfe: Wann steigt die Aufstiegsparty?
Möglich ist ein Aufstieg bereits an diesem Wochenende in Bietigheim. Voraussetzung: Der VfL Gummersbach entführt beide Zähler und der ASV Hamm-Westfalen bleibt im Parallelspiel in eigener Halle gegen Lübeck-Schwartau ohne Punkte. Es wäre wahrscheinlich die charmanteste aller Variante, weil sich ein Kreis schließen würde. Im Sommer 2019 erlebte der ruhmreiche Traditionsverein die schwärzeste Stunde seiner Geschichte, den Abstieg in die 2. Liga, in der EgeTrans Arena. Ausgerechnet dort könnte er nun auch die Rückkehr perfekt machen.
Ein andere Variante ist, dass beide Topclubs im Aufstiegsrennen am Samstag schadlos bleiben und Gummersbach erst am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen den Aufstieg perfekt macht. Sicherlich auch nicht die uncharmanteste Lösung, schließlich musste man im Sommer 2019 ausgerechnet den Eulen den Vortritt im Oberhaus lassen. Noch dazu würden die VfL-Fans die SCHWALBE arena in diesem Fall mit dem Abpfiff vermutlich in ein Tollhaus verwandeln.
Möglich ist aber auch, dass die Sigurdsson-Truppe bereits am Dienstagabend vor dem Fernseher aufsteigt. Voraussetzung hierfür: Hamm gewinnt gegen Lübeck, verliert aber seine Auswärtsaufgabe beim abstiegsgefährdeten TV Großwallstadt. Rechenspiele, mit denen sich der isländische VfL-Coach nicht beschäftigen will: „Für mich zählt nur eins. Wir konzentrieren uns auf die nächste Aufgabe und das ist mit Bietigheim eine sehr schwierige.“ Wichtig sei ihm nur, dass die Mannschaft die gesteckten Ziele erreicht. „Ich stelle keine Wünsche, wo und wann wir dieses Ziel erreichen können. Ich will einfach nur, dass wir unseren Job machen und erfolgreichen Handball spielen.“ Dass er lieber in der Halle, anstatt auf dem heimischen Sofa aufsteigen würde, daran lässt er aber keinen Zweifel.
Entwarnung bei Tom Jansen
Mit einiger Sorge nahm man beim VfL Gummersbach die Nachricht aus Großwallstadt auf, dass sich Shooter Tom Jansen (Archivfoto: Felix Müller), der im Sommer bekanntlich nach Gummersbach wechselt, im Spiel gegen Bayer Dormagen den Fuß gebrochen hat. Nach der MRT-Untersuchungen konnten die Franken nun aber leichte Entwarnung geben. Es handle sich nicht direkt um einen Bruch, sondern um eine Innenbrandruptur mit hnöchernem Ausriss am linken Fuß, hieß auf OA-Nachfrage bei den Großwallstädtern. Die Ärzte des TVG gehen von einem Ausfall von mindestens vier bis maximal sechs Wochen aus. Jansen befinde sich in Behandlung bei Physiotherapeuten. Dem Linkshänder war im Zweikampf ein gegnerischer Spieler auf den Fuß getreten.
In Bietigheim erwartet die Oberberger ein Gegner, der um seine letzte Chance im Aufstiegsrennen kämpft. Das Team des ehemaligen Weltklasse-Handballers Iker Romero benötigte in der Hinrunde ein wenig Anlaufzeit, um das Spielsystem des Spaniers zu verinnerlichen, gehört laut Sigurdsson aber mittlerweile zu den „heißesten Teams“ der Rückrunde. Momentan beträgt der Rückstand der Süddeutschen auf die Aufstiegsränge sieben Punkte, der Isländer traut ihnen aber zu, noch einmal oben anzugreifen und warnt daher sein Team: „Wir werden wie immer unsere beste Leistung abrufen müssen.“
Bietigheim agiert mit einem ähnlichen Abwehrsystem wie Gummersbach, versucht den Gegner frühzeitig aggressiv zu attackieren und das Spiel zur Mitte zu verschieben. Aber auch offensiv sieht Sigurdsson das Romero-Team brandgefährlich: „Sie setzen sehr gezielt ihren Kreisläufer ein, haben im Angriff mit ihren Kreuzungen inzwischen ein deutlich besseres Timing als noch im Hinspiel und sind von allen Positionen torgefährlich.“ Toptorjäger ist Shooter Sven Wesseling mit 139 Treffern, gefolgt von Rechtsaußen Christian Schäfer (126), Kreisläufer Jonathan Fischer (107) und dem Halbrechten Dominik Claus (103).
Personell werden die Gummersbacher erneut auf ihren Kapitän Timm Schneider verzichten müssen. Mehr als Krafttraining sei bei dem Mittelmann unter der Woche nicht möglich gewesen. Überhaupt merke man die Belastungen der vergangenen englischen Wochen, sagt Sigurdsson: „Der ein oder andere musste zuletzt etwas mehr machen, aber wir haben ein großes Ziel vor Augen und das wollen wir erreichen.“
KOMMENTARE
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1. Liga, wir kommen!!!!!
Hans, 07.05.2022, 23:51 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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