HANDBALL

Kirchner-Parade ebnet Jatzkes gelungenen Einstand

pn; 13.03.2022, 21:15 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung ---- Mario Jatzke feierte eine gelungene Rückkehr auf die SSV-Bank.
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Kirchner-Parade ebnet Jatzkes gelungenen Einstand

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pn; 13.03.2022, 21:15 Uhr
Oberberg - Mit Leihgaben aus dem Oberligakader entführt Nümbrecht II beide Punkte aus Bergneustadt - Gelpe/Strombach II erobert mit einer "Kindermannschaft" einen Aufstiegsrang (AKTUALISIERT).

Meisterschaftsrunde

 

TV Bergneustadt – SSV Nümbrecht II 29:30 (16:14).

 

Es ist das Los eines Torhüters: 59 Minuten lang bekam Lukas Kirchner im Derby beim TV Bergneustadt nahezu keine Hand an den Ball, doch wenige Sekunden vor dem Ende baute sich der Schlussmann vor Marcel Neese auf und parierte den völlig freien Wurf des bis dahin so stark aufspielenden Außen. Der Rest war kollektiver Nümbrechter Jubel und ein gelungener Einstand für den neuen (alten) SSV-Coach Mario Jatzke, der natürlich zufrieden war: „Es war ein cooles Derby, mit einer tollen Stimmung. Am Ende waren wir vielleicht die etwas glücklichere Mannschaft, aber ich denke, wir waren auch einen Tick besser.“

 

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[Lukas Flick nimmt gegen Philipp Donath Maß.]

 

Deutlich geknickter wirkte Bergneustadts Coach Tobias Uding nach 60 intensiven Minuten, in denen sich beide Teams nichts geschenkt hatten. „Wir waren auf Augenhöhe, am Ende haben Kleinigkeiten wie dieser letzte Wurf entschieden. Insgesamt haben wir unter den Rahmenbedingungen aber ein wirklich gutes Spiel gemacht.“ Was Uding damit meinte: Dennis Hermann fiel kurzfristig aus und Thorben Schneider wurde wegen seiner Schulterprobleme über 45 Minuten nur in der Abwehr eingesetzt. Der Shooter hatte in den vergangenen Wochen nur Kraft- und Defensivübungen im Training machen können.

 

Doch auch ohne Strippenzieher Schneider machte Bergneustadt ein gutes Spiel. Drei frühe Paraden von Martin Ritter ließen die Gastgeber zunächst mit 4:1 (6.) in Führung gehen. Über 5:5 (12.) und 12:10 (22.) nahm das Spiel nun Fahrt und Härte auf. Ein rotwürdiges Foul von Nils Kreiß an Lukas Flick blieb gänzlich ungeahndet, auf der Gegenseite erhielt Nils Welke für ein überhartes Einsteigen statt einer Zeitstrafe nur die gelbe Karte. Nach der Pause sollten ähnliche Szenen folgen. Über 15:12 (28.) führte Bergneustadt beim Gang in die Kabine keineswegs unverdient.

 

[Hier ist Marcel Neese noch erfolgreich gegen Lukas Kirchner. In den Schlusssekunden behielt der Nümbrechter Keeper aber die Oberhand und wurde zum Helden des Abends aus Gästesicht.]


Nach dem Seitenwechsel hatte Nümbrecht nun aber seine stärkste Phase: Das Jatzke-Team spielte klarer und mit mehr Tempo. Die Belohnung: Das 18:22 (41.) durch Marius Euteneuer. Der Shooter war nicht die einzige Leihgabe aus dem SSV-Oberligakader. „In Absprache mit Manuel Seinsche werden wir in den kommenden Wochen immer wieder Spieler dabei haben“, so Jatzke. Uding reagierte, ließ fortan nicht nur mit einer 6:0-Deckung spielen, sondern brachte notgedrungen auch Schneider in der Offensive: „Bis zur Pause haben wir auch ohne ihn ein wirklich gutes Spiel gemacht, aber natürlich hat er uns neue Impulse gegeben.“ Aus einem 20:24-Rückstand (43.) wurde per Kempa-Trick des starken Michel Töpfer ein 24:24-Krimi (48.).

 

Wechseln sollte die Führung allerdings nie, auch weil Nümbrecht nach Abschlüssen zu viele zweite Bälle bekam. Den Siegtreffer markierte Daniel Funk bereits drei Minuten vor dem Ende per Siebenmeter. Der Rest war zittern auf beiden Seiten. Das durchaus gerechte Remis schien mit dem letzten TVB-Angriff bereits geebnet, Kirchner hatte aber bekanntlich etwas gegen die Punkteteilung. Während Bergneustadt durch die Niederlage auf Platz sieben verharrt, bleibt das Team aus dem Südkreis im Kampf um einen der beiden Aufstiegsplätze in Schlagdistanz zur Konkurrenz.


Bergneustadt: Michel Töpfer (7), Thorben Schneider (6), Marcel Neese (5/2), Lukas Flick, Nils Meier, Malte Müller (je 3), Marco Rubel, Philip Sauer (je 1).


Nümbrecht II: Marius Euteneuer (10), Mario Weissner (6), Daniel Funk (5/5), Robin Donath, Benedikt Opitz (je 3), Torben Lang (2), Philipp Donath (1).

 

 

HSG Refrath/Hand II – HC Gelpe/Strombach II 24:28 (12:11).

 

Mit neun Spielern im Kader, die erst in diesem Jahrtausend geboren wurden, startete der HC Gelpe/Strombach II in die Meisterschaftsrunde. „Wir werden gerne als Kindermannschaft der Landesliga verspottet, aber diese Mannschaft hat Moral und Charakter“, hörte man HC-Trainer Daniel Rodriguez den Stolz nach intensiven 60 Minuten deutlich an. Die Gäste hatten kurzfristig auf einige Spieler verzichten müssen, Rodriguez konnte sich aber aus dem tiefen Kaderpool der A-Jugend bedienen.

 

[Auf beiden Seiten wurde mit harten Bandagen gekämpft.]

 

„Es war ein überragendes Spiel der Jungs“, meinte der HC-Coach weiter. Gehörten die Anfangsminuten bis zum 2:4 (8.) noch den Gästen, übernahm anschließend in einem sehr guten Landesligaspiel Refrath/Hand II das Kommando und war die deutlich aktivere Mannschaft. Dass die Hausherren beim Seitenwechsel nur mit 12:11 führten, lag vor allem an HC-Keeper Marvin Röttel, der zahlreiche Paraden verbuchte. „Wir hätten zur Pause auch gut und gerne mit fünf Toren zurückliegen können“, drehte Rodriguez mit seinem Co-Trainer Eduard Debnar in der Kabine an einigen Stellschrauben.

 

Mit Erfolg: Über 15:15 (39.) setzte das HC-Team alle Vorgaben um, das Spiel kippte zum 16:20 (46.). Refrath/Hand kam aber noch einmal zurück, sodass die Partie beim 24:24 (57.) auf Messers Schneide war. In der Schlussphase zauberte Gelpe/Strombach aber eine Betonabwehr aufs Parkett, während die Hausherren zusehends nervöser und ungeduldiger wurden. Wichtig auch die beiden Paraden des in der Schlussphase eingewechselten Moritz Banaschewitz. „Die Jungs haben alle gespielt, als ob sie schon zehn Jahre Landesligaerfahrung hätten. Alle haben gezeigt, dass wir oben angreifen wollen“, so Rodriguez. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung hob er den 18-jährigen Max Balzer hervor, der mit fünf Toren einen starken Eindruck hinterließ.

 

Gelpe/Strombach: Max Balzer, Marvin Scholz (je 5), Finn Feuerbach (4), Philipe Ginczek (4/3), Paul Roth, Julian Kolken (je 3), Maurice Ginczek (2), Sebastian Panske, Lars Rostalski (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

SSV werden weitere Spieler aus dem Oberliga Kader runterziehen. Viel Spaß in der Verbandsliga ohne Unterstützung!

BergneustadtHandball, 13.03.2022, 11:29 Uhr
2

Schade, dass solche Spiele von zweiten Mannschaften immer unfair geführt werden. Wenn man es nicht ohne Unterstützung von oben schafft, soll man es lassen. Die Landesligaspieler machen nicht Mal 50% der Tore. Sehr traurig.

HandbaLLOpa, 13.03.2022, 15:14 Uhr
3

Stark HC. Das Team mit A Jugendlichen auffüllen, das spricht für die gute Arbeit des HC's. Oberberg drückt den Daumen für den Aufstieg.

Handballfreund, 14.03.2022, 07:05 Uhr
4

Glückwunsch an Nümbrecht zum Sieg. Kommen besser aus der Halbzeit und drehen aus Bergneustädter Sicht viel zu schnell einen 2 Tore Rückstand in einen 4 Tore Vorsprung. Bergneustadt kämpft sich ran und ein Unendschieden wäre wohl das gerechteste Ergebnis gewesen wird ihnen aber verwehrt durch den Fehlwurf kurz vor Ende und durch eine mehr als fragwürdige Entscheidung bei einem ausgeführten Freiwurf von den beiden Regelhütern. So ist der Sport..

Strombach bockstark in Refrath. Das ist der Vorteil im Gegenzug zu den anderen Oberbergern. Die Truppe besteht halt nicht aus 14 Spielern sondern aus gefühlten 52..

Fandel, 14.03.2022, 11:41 Uhr
5

Die Jungs aus dem SSV Oberliga-Kader hatten aber auch maßgeblichen Anteil
am Erfolg gegen die Neustädter.

Versteher, 14.03.2022, 13:41 Uhr
6

Ohne Unterstützung der Oberliga Spieler (Euteneuer/ Weissner) mit insgesamt 16 Toren, hätte Nümbrecht das Spiel nicht gewonnen. Der SSV zieht jetzt weitere Spieler runter. Ob das insgesamt so richtig ist, naja...

Bei Bergneustadt wird das nichts mit den Aufstieg. Leider fehlen die Alternativen und ohne Schneider ist es halt schwer. Eigentlich war Bergneustadt die bessere Mannschaft. Schade Jungs.

HCGS - Klasse Leistung von der jungen Mannschaft. @Fandel gefühlte 52 Spieler sind es nicht ;-) Es werden hin und wieder junge Talente in die zweite Mannschaft integriert... und das ist absolut richtig so! Rodriguez und Co. haben wohl ein Händchen dafür. Wie sieht´s aus nächste Saison mit Rodriguez bei der HCGS ? Habe nichts mehr gehört davon.

tvbSpieler, 14.03.2022, 14:08 Uhr
7

Typisch Nümbrecht mal wieder. Respekt an Strombach 2 und Rodriguez. Die neutralen Oberberger drücken euch die Daumen. Die hcgs schickt nicht die Erste runter, sondern setzt eher sogar auf A Jugendliche.

Desperado, 14.03.2022, 20:07 Uhr
8

Was regen sich alle so über den SSV auf?! Erstmal ist es legitim Spieler, die frei gespielt sind herunter zu ziehen und ebenso hat der SSV mit Moritz Menger verletzungsbedingt keinen Halblinken. Wenn man mal perspektivisch guckt, was auch mit HVM und HVN in den nächsten Jahren passieren wird, ist das gar nicht so dumm. Achja, das Hinspiel ging übrigens auch schon an den SSV! Ohne Verstärkung. Vlt. sollte sich da der ein oder andere TVB Spieler auch mal an die eigene Nase fassen.

Zuschauer , 14.03.2022, 21:09 Uhr
9

@HandballOpa: 50% der Tore durch Leihgabe aus der Oberliga in Nümbrecht, in Gelpe/Strombach 66% der Tore durch Leihgabe aus der A-Jugend. Das kann jetzt jeder für sich selbst bewerten...

Handballfreund, 15.03.2022, 04:40 Uhr
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