HANDBALL
Das Double geholt, den Aufstieg verweigert
Oberberg – Die HSG Marienheide/Müllenbach holt die Kreismeisterschaft in der HKO-Runde, hat gegen den CVJM Waldbröl aber mehr Mühe als erwartet – Kein oberbergischer Aufsteiger in die Verbandsliga.
Von Peter Notbohm
CVJM Waldbröl – HSG Marienheide/Müllenbach 21:26 (7:9).
Die Handballer der HSG Marienheide/Müllenbach haben das Double perfekt gemacht. Der frisch gekürte Kreismeister besiegte beim Kreispokalfinaltag in der HKO-Runde in der Nümbrechter GWN-Arena den CVJM Waldbröl mit 26:21. „Auch wenn das heute nicht unser bestes Spiel war, war das eine super Saison und ein schöner Abschluss für uns als Trainerteam“, sagte HSG-Coach Jan-Hendrik van Münster nach dem Match. Er und sein Co-Trainer Marcus Schneider werden die Mannschaft im Sommer an einen neuen Trainer übergeben, mit dem derzeit noch Gespräche laufen.
[Bruno Riederer erzielte drei Tore.]
Waldbröls Coach Christian Mertens sprach von einer verdienten Niederlage, die allerdings einige Tore zu hoch ausgefallen sei. „Diese Mannschaft ist nicht umsonst so souverän Kreismeister geworden. Trotzdem bin ich stolz auf mein Team, sie haben sich reingekniet und alles gegeben“, sah er ein bis zur 50. Minute umkämpftes Match. Am Ende macht vor allem die individuelle Klasse von Thomas Eisenbach den Unterschied. Beide Mannschaften geizten von Anfang an nicht mit Fehlern. Waldbröl ging schnell mit 2:0 in Führung (2.), traf anschließend aber kaum noch das Tor. HSG-Torhüter Philipp Heist parierte mehrfach und sorgte dafür, dass die Partie über 3:4 (12.) zum 3:8 (18.) kippte.
„Danach waren sich einige bei uns scheinbar zu sicher“, kommentierte van Münster die Minuten bis zur Pause, in denen Waldbröl zum 7:9 verkürzte. Kurz nach dem Seitenwechsel folgte sogar der 10:10-Ausgleich (35.), kippen sollte die Partie aber nie. Über 14:18 (47.) bäumte sich Waldbröl trotz zahlreicher Fehler (u.a. vier weggeworfene Anwürfe) noch ein letztes Mal auf. Nach dem 18:19 (52.) sorgten aber Zeitstrafen dafür, dass Marienheide/Müllenbach nichts mehr anbrennen ließ. In der Schlussphase riss Thomas Eisenbach das Spiel an sich und sorgte mit seinen Toren und Anspielen über 19:24 (59.) für die jubelnde Marienheide/Müllenbacher.
[Thomas Eisenbach war der entscheidende Faktor im Endspiel.]
„Wir haben das Spiel lange eng gestalten können, am Ende rächen sich unsere einfachen Fehler gegen so einen Gegner aber einfach“, analysierte Mertens. Van Münster sah die Gründe für den Sieg vor allem in der breiteren Bank seines Teams und blickte schon einmal auf die nächsten Monate: „Jetzt ist die Familie mal wieder dran und es muss einmal frischer Wind auf die Bank kommen.“ In der kommenden Saison werden die Oberberger allerdings weiterhin in der neuen Kreisoberliga (bislang Kreisliga) antreten. Der Verein verzichtet auf den Aufstieg in die neue Verbandsliga Nordrhein (siehe Info-Kasten). „Wir freuen uns jetzt auf das Bier auf der Tribüne ab der kommenden Saison“, so Marcus Schneider mit einem Augenzwinkern.
Waldbröl: Joel Bourbones (5), Sebastian Klein (4/1), Niclas Braune, Bruno Riederer, Enzo Souliman (je 3), Raphael Meissner (2), Lukas Holländer (1).
Marienheide/Müllenbach: Thomas Eisenbach (10/1), Amaru Butenberg, Richard Kramer, Sven Höttgen (je 3), Max Sachse, (2), Philipp Bansen (2/1), Noah Lomberg, Lutz Lichtinghagen, Tom Lichtinghagen (je 1).
Kein oberbergischer Aufsteiger
Nicht nur die HSG Marienheide/Müllenbach verzichtet auf den Aufstieg in die neue Verbandsliga Nordrhein. Spielwart Karl-Walter Marx bestätigte, dass auch Vizemeister HBD Löwen Oberberg II und der Kreisliga-Dritte, die SG Oberbantenberg-Wallefeld, nicht aufsteigen wollen. Vermutlich wird hierdurch ein Team weniger aus der Landesliga absteigen. Dies sei allerdings noch nicht endgültig geklärt. Man wolle das Meldeergebnis zum 15. Mai abwarten, so Marx. Laut Informationen von Oberberg-Aktuell gibt es im Verband mehrere Vereine, die überlegen sollen, ob sie nächste Saison noch melden werden.
[Lutz Lichtinghagen (li.) und Philipp Heist freuten sich über den Pokal und den 'zünftigen' Sachpreis.]
HSG-Abteilungsleiter Dennis Köster begründete den Aufstiegsverzicht mit der deutlich höheren Belastung auf Verbandsebene: „Wir würden die Mannschaft in ein Haifischbecken werfen. Wir haben es in unserer letzten Landesliga-Saison erlebt, als wir am Saisonende nur noch acht gesunde Spieler aus einem 18er-Kader hatten. Wir haben schlicht nicht den Kader, um in der Klasse konkurrenzfähig zu sein.“ Im Sommer werden Daniel Winkelmann und Max Sachse aufhören. Zudem sind Oliver Schuldt und Thomas Eisenbach noch fraglich. „Das sind tragenden Säulen“, so Köster.
Anm.d.Red.: Entgegen den Informationen des Ursprungsartikels hat der neue HSG-Trainer doch noch nicht unterschrieben. Wir haben den Artikel entsprechend angepasst.
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