Oberberg – Die HBD Löwen Oberberg haben den Klassenerhalt wieder in der eigenen Hand – Verband setzt vorsorgliches Entscheidungsspiel gegen den Gegner vom Sonntag, den ASV Süchteln, an - Der muss am kommenden Wochenende aber zunächst selbst siegen.

Am Sonntagabend steckten die Handballer der HBD Löwen Oberberg noch im Tal der Tränen. Nach dem 22:22-Remis im zweiten Oberliga-Relegationsspiel glaubte am Epelberg und auf dem Bursten eigentlich niemand mehr, dass der ASV Süchteln sich kommendes Wochenende gegen den Polizei SV Köln den Klassenerhalt noch nehmen lässt. Die Löwen sahen sich nächste Saison bereits in der Verbandsliga. Ein Irrglauben! Am Montagmorgen folgte die verrückte Wende: Die Spielgemeinschaft aus Bergneustadt und Derschlag bekommt eine zweite Chance.

Möglich machen das die Durchführungsbestimmungen des Handballverband Nordhrein. Dort heißt es unter den Punkt 7, dass in Auf- und Abstiegsfragen bei Punktgleichheit immer der direkte Vergleich herangezogen wird. In Derschlag war man am Sonntagabend davon ausgegangen, dass wenn dieser unentschieden endet, in der Relegation dann das Torverhältnis aus den weiteren Spielen gegen Köln zählt. Dieser Passus fehlt in dem Reglement, das bereits vor der Saison veröffentlicht worden war, aber. Stattdessen muss im Falle eines Süchtelner Sieges gegen Köln ein erneutes Entscheidungsspiel terminiert werden. Spielt das Team aus Viersen nur Remis oder verliert, wären die Löwen sofort gerettet.

WERBUNG

Spielwart Peter Monschau hat beide Clubs am Montagvormittag bereits in Kenntnis gesetzt. Vorgesehen ist das Match für das Wochenende 7./8. Juni, falls Süchteln seine Heimaufgabe gegen die bereits sicher abgestiegenen Kölner löst. Per Losentscheid haben die Löwen das Heimrecht erhalten. Zudem bestätigte Monschau die Gerüchte, wonach der TV Aldekerk definitiv in der 3. Liga auf eine weitere Relegation verzichten wird und kommende Saison einen Neustart in der Regionalliga wagt. 

Somit müssen zwei Vereine aus der Oberliga-Relegation absteigen. Auch auf die weiteren Ligen hat dies Auswirkungen: In der Regionalliga erwischt es den Tabellenzehnten TuSEM Essen II und in der Verbandsliga wird es ebenfalls einen zusätzlichen Absteiger gegen, der zwischen dem TV Beckrath und dem Stolberger SV ermittelt wird.

Verblüffung herrschte am Montagvormittag bei Löwen-Trainer Maik Thiele: „Ich weiß nicht, was ich mit dieser Entscheidung anfangen soll. Das wäre ein Klassenerhalt durch die Hintertür. Wenn man ehrlich ist, war das nicht oberligatauglich, wie wir uns in den letzten acht Minuten präsentiert haben.“ Spielen würden die Löwen das Match natürlich in jedem Fall und müssen sich nun zwei weitere Wochen fit halten. Die Mannschaftstour ist erst eine Woche später geplant.

Trotzdem kreisten bei Thiele die Gedanken. Die 60 Minuten hatte er hörbar noch nicht verarbeitet: „Ich habe ganz schlecht geschlafen diese Nacht. Wir waren lange die bessere Mannschaft, treffen dann viele falsche Entscheidungen und verlieren dann auch noch unverdient wegen einiger Schiedsrichterentscheidungen. Aber jetzt heißt es weitermachen und sich auf dieses Spiel vorbereiten.“