HANDBALL

Manchmal darf es auch ein Arbeitssieg sein

uk; 22.09.2022, 23:10 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski --- Ellidi Vidarsson profitierte enorm von den Freiräumen, die ihm der Gummersbacher Rückraum schuf.
HANDBALL

Manchmal darf es auch ein Arbeitssieg sein

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uk; 22.09.2022, 23:10 Uhr
Gummersbach - Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson schlägt verdient einen schwachen TVB Stuttgart, macht es in der Schlussphase aber beinahe erneut spannend - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

Natürlich lauerte Gefahr. Angesichts des höchst formidablen Saisonstarts und der eher mäßigen Vorstellungen des TVB Stuttgart gingen die Hausherren als klare Favoriten in das Duell mit den Schwaben, doch im Hinterkopf der Blauweißen war beinahe zwangsläufig der mühsam-glückliche 29:28-Erfolg vor Wochenfrist gegen Mitaufsteiger Hamm immer noch allgegenwärtig.

 

[Tom Jansen musste heute durchspielen, nachdem Nemanja Zelenovic wie befürchtet ausgefallen war.]

 

"Sie haben in jedem Fall eine bessere Mannschaft, als es die Ergebnisse aussagen", hatte VfL-Trainer Goggi Sigurdsson die bis dato punktlosen Stuttgarter im Vorfeld des Matches Respekt gezollt und die Seinen nachdrücklich davor gewarnt, mit einer Laissez-Faire-Einstellung in das Kräftemessen zu gehen.

 

Obwohl es in den finalen Minuten noch einmal enger wurde für die Gastgeber, brachte man am Ende der 60 Minuten einen klaren 29:24-Erfolg über die Ziellinie und sammelte am 5. Spieltag die Punkte sieben und acht in der nationalen Eliteklasse ein.

 

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VfL Gummersbach - TVB Stuttgart 29:24 (16:9).

 

Als Ellidi Vidarsson 24 Sekunden vor Ladenschluss den 28. VfL-Treffer markierte, hatte er gleich ein doppeltes Ausrufezeichen gesetzt: Für das Team, weil der blauweiße Sieg über die Süddeutschen endgültig sicher war. Aber auch für sich persönlich. Denn es war das elfte Tor des Isländers, der in den vorherigen Partien nicht unbedingt glücklich agierte und manche Premiumchance hatte liegen lassen. Am Donnerstagabend aber gab es rein gar nichts zu bekritteln an der Vorstellung des Skandinaviers, der gemeinsam mit dem Torhüterduo Tibor Ivanisevic/Fabian Norsten in die Rolle der Spielentscheider schlüpfte.

 

[Tibor Ivanisevic (r.) und der später eingewechselte Fabian Norsten waren mit zwölf und vier Paraden starke Rückhalte.]

 

Am Ende der Partie durfte die zahlende Kundschaft ein ähnliches Ritual wie nach dem Hauchzartsieg gegen Hamm vor Wochenfrist feiern: Jubel, Trubel, Heiterkeit sind längst zum Standard bei den Oberbergischen geworden, die Mahner Sigurdsson in seinen Unkenrufen offenbar bestätigen wollten.


[Stuttgarts Altmeister Silvio Heinevetter musste Lukas Blohme seine Zeitstrafe erst einmal erklären.]

 

Erneut legte der Ligafrischling nämlich eine bärenstarke erste Halbzeit mit überragender Defensivarbeit aufs Parkett der SCHWALBE arena. Und erneut brach man nach einer zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Führung (23:13/45.) noch einmal ein und hatte zwei Minuten vor Ultimo nur noch ein Zwei-Torepolster (26:24), ehe Vidarsson sowie Lukas Blohme mit seinem Wurf ins verlassene Schwaben-Tor mit der Sirene das vorherige Geschehen über 45 Minuten zumindest zahlenmäßig noch auf einen angemessenen Nenner brachte.

 

Sigurdsson dürfte mit dem erneuten Heimsieg durchaus zufrieden sein, aber dem ehemaligen Weltklasse-Linksaußen dürften die Defizite seiner jungen Auswahl im zweiten Spielabschnitt - Fehlwürfe, Stürmerfouls oder technische Fehler - nicht entgangen sein.

 

Ein ganz dickes Lob hätte sich beispielsweise Rechtsaußen Mathis Häseler

organisieren können, der zwar zunächst drei Gegenstöße sicher veredelte, dem dann aber vom sehr starken Altmeister Silvio Heinevetter im TVB-Kasten zwei erstklassige Wurfchancen abgekauft wurden.

 

[Mathis Häseler bei einem seiner drei Treffer.]

 

Dominik Mappes dagegen hatte dieses Mal keinen Fünf-Sterne-Auftritt. Möglicherweise lag es an der Anwesenheit von Bundestrainer Alfred Gislason oder aber an den Fitnessproblemen des Spielmachers zu Wochenbeginn. Sei`s drum: Blauweiß hat mit einem verdienten Arbeitssieg weiter an seinem Traumstart in der neuen Umgebung gearbeitet.

 

Gummersbach: Ellidi Vidarsson (11), Lukas Blohme (5), Mathis Häseler, Tilen Kodrin (je 3), Dominik Mappes (3/1), Tom Jansen (2), Julian Köster, Hakon Styrmisson (je 1).

 

Stuttgart: Egon Hanusz (6), Sascha Pattheier (4), Jan Forstbauer, Max Häfner, Daniel Jiminez Fernandez (je 3), Adam Lönn (2), Oscar Bergendahl, Nico Schöttle, Fynn Nicolaus (je 1).

 

Siebenmeter

1/2 - 0/2 (Mappes an den Pfosten– Ivanisevic hält gegen Villalobos und Zieker).

 

Strafen

8:10 Minuten (Zeman (Rot) Kiesler, Kodrin, Blohme – 2x Nicolaus, Zieker, Bergendahl, Forstbauer).

 

Zuschauer

2.921.

 

Schiedsrichter

Steven Heine/ Sascha Standke

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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