HANDBALL
Maximal 840 Zuschauer in der SCHWALBE arena
Gummersbach – Eintrittskarten werden unter Dauerkarteninhabern verlost – Gar keine VfL-Fans bei zu hohem Inzidenzwert – Schindler äußert Kritik an unterschiedlicher Interpretation der Corona-Verordnung - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
Maximal 840 VfL-Fans werden am kommenden Samstag das erste Heimspiel des VfL Gummersbach gegen den Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck in der SCHWALBE arena erleben. Das ist das Ergebnis der gestrigen Beratungen des VfL Gummersbach mit den örtlichen Behörden, die sich bei dieser Grenze auf die aktuelle NRW-Corona-Schutzverordnung berufen. Sollte der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert am Veranstaltungstag oder einen Tag zuvor weiterhin über 35 liegen, müsste Gudjon Valur Sigurdsson seine Heimpremiere sogar vor leeren Rängen erleben, da dann ein behördliches Zuschauerverbot ausgesprochen würde.
„Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben, aber wir haben Verständnis dafür, dass der Gesundheitsschutz vorgeht“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Noch vor Verabschiedung der neuen Corona-Verordnung durch die Landesregierung hatte man in Abstimmung mit den lokalen Behörden ein Hygienekonzept erstellt, dass 1.800 Zuschauer zugelassen hätte und auch für „sehr gut“ befunden worden sei. In der aktuellen Landesverordnung wird die Kapazität aber auf ein Fünftel begrenzt, sehr zum Unmut von Schindler. „Wir hatten bis gestern noch die Hoffnung, wenigstens 1.000 Menschen in die Halle lassen zu dürfen, da dies in anderen Halle – auch in NRW – erlaubt wurde. So habe Ligakonkurrent Bayer Dormagen gemeldet, 996 Zuschauer einlassen zu dürfen – bei einer Hallenkapazität für 3.002 Zuschauer. Beim Bundesligisten Melsungen sind es sogar noch einmal deutlich mehr erlaubte Zuschauer.
„Die Zahlen aus Hessen lassen sich durch unser föderales System noch erklären, aber ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass innerhalb von Nordrhein-Westfalen die Verordnung von den Kommunen völlig unterschiedlich interpretiert wird“, so Schindler und fordert gleiche Spielregeln für alle. „Ich wünsche mir einfach eine klare Linie seitens der Politik, aber die gibt es seit sechs Monaten nicht.“ Probleme könnten dem Verein auch durch ein kurzfristiges Verbot von Zuschauern entstehen, schließlich sei ein Heimspiel nicht innerhalb eines Tages organisiert. Personal und Catering für den VIP-Bereich müssen bereits im Vorfeld organisiert werden – der Verein muss hierfür in Vorkasse gehen. „Ich habe Verständnis dafür, dass der VfL Gummersbach bei aktuell steigenden Fallzahlen nicht besser gestellt werden darf als andere Firmen, aber das ist derzeit eine maximal unbefriedigende Situation für uns“, so Schindler.
Da die Anzahl der verkauften Dauerkarten und Ticket-Kontigente der Sponsoren die genehmigte Zuschauerzahl von 840 deutlich übersteigt, wurden die Dauerkarteninhaber und Partner des VfL Gummersbach bereits in den vergangenen Tagen über das weitere Prozedere informiert. Fans, die das Spiel sehen wollen, müssen sich im Vorfeld beim Verein anmelden, sollte es mehr als 840 Anmeldungen geben, werden die Tickets verlost. Nicht berücksichtigte Anmeldungen erhalten beim nächsten Heimspiel den Vortritt – eine Lösung, die auch in der Fußball-Bundesliga von einigen Vereinen praktiziert wird.
KOMMENTARE
1
Bei allem Verständnis für Herrn Schindlers Lage: kann er nicht lesen? Wir haben hier seit gestern eine Inzidenz von über 35/100.000 (heute 37,1), das sollte doch wohl Erklärung genug sein für Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung von CoViD-19-Fällen, oder?
Thomas Döpp, 02.10.2020, 20:53 Uhr2
@Thomas Döpp
Sie sollten vielleicht den Artikel nochmal lesen:
„Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben, aber wir haben Verständnis dafür, dass der Gesundheitsschutz vorgeht“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler.
Dass der VfL sich ungerecht behandelt fühlt wenn Dormagen andere Parameter erlaubt bekommt (bei Werten unter 35) ist hingegen aus Sicht des VfL sehr verständlich.
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