Oberberg – Das Seinsche-Team kassiert in Lintorf nur 19 Gegentore - Löwen verlieren Punkte und zwei Spieler - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TuS Lintorf – SSV Nümbrecht 19:23 (8:10).
Nümbrechts Handballer bleiben auch im dritten Saisonspiel ungeschlagen und Spitzenreiter Langenfeld auf den Fersen. Das Team von Manuel Seinsche feierte in Lintorf einen hart erkämpften 23:19-Auswärtssieg. „Wir haben das heute überragend verteidigt“, sprach der SSV-Coach nach dem Match von einer Abwehrschlacht zwischen beiden Teams. Überragender Akteur war Torhüter Tom Rydzewski mit 22 Paraden.
Dabei deutete sich das torarme Spiel zunächst nicht an. Bis zum 6:4 (12.) fanden beide Mannschaften Lösungen, anschließend rührten die Defensivreihen aber Beton an. Bis zur Pause fielen über 7:9 (23.) nur noch acht Tore. Vor allem mit der extrem offensiv interpretierten 6:0-Deckung der Lintorfer, deren Halbe konsequent früh attackierten, hatten die Oberberger einige Probleme. „Unsere Außen mussten wahrscheinlich selten so viel mitspielen wie heute“, meinte Seinsche.
Doch auch Nümbrechts Abwehr agierte gegen den starken Rückraum der Gastgeber sehr beweglich und suchte den frühen Körperkontakt. „Egal, wen ich dagegengestellt haben, wir waren da. Das war mega“, fand der SSV-Coach. Was Seinsche dagegen störte: Die vielen Ballverluste im eigenen Ballvortrag. Zudem hatte auch Lintorf einen starken Keeper zwischen den Pfosten.
Nach dem Seitenwechsel ließ Nümbrecht den Ball zwar besser laufen, trotzdem blieb das Match bis zum 17:19 (49.) völlig offen. Nun sorgten aber Tore des starken Harry Roth (Foto), von Fabian Benger und Jannik Lang für die Vorentscheidung. Beim 17:22 (56.) hatte Nümbrecht die nächsten Punkte eingetütet. „Nach der Pause haben wir unsere Wurfmöglichkeiten bekommen und sind besser in die Durchbrüche gekommen. Das hat uns stark gemacht“, analysierte Seinsche, der vor allem seine zweite Reihe lobte und von einer Teamleistung sprach: „Das Spiel hat uns heute unsere Bank gewonnen. Die Punkte waren redlich verdient. Das war kämpferisch eine absolute Topleistung.“
Ein Sonderlob gab es aber auch für die SSV-Fans: „Kompliment an 30 Nümbrechter, die diese Halle hier sowas von übernommen haben. Das hat Spaß gemacht und treibt uns an!“ (pn)
Nümbrecht: Harry Roth (8/3), Fabian Benger (5), Jannik Lang, Niklas Witthaut, Tim Hartmann, Dominik Donath (je 2), Torben Lang, Johannes Urbach (je 1).
Pulheimer SC – HBD Löwen Oberberg 32:29 (16:14).
Für die Löwen war es ein bitterer Handballtag. „Wir verlieren nicht nur zwei Punkte, sondern auch zwei Spieler. Die Punkte sind mir fast egal. Die Verletzungen sind das Schlimmere“, war Löwen-Trainer Maik Thiele betrübt. Luis Villgrattner, Till Malek und Marcel Mesenhöler waren ohnehin ausgefallen, nach 15 Minuten musste dann auch Marc Erlinghagen verletzt das Feld verlassen. Bitter auch das Ende der Partie: Thorben Schneider traf zum zwischenzeitlichen 29:29-Ausgleich (56.), wurde beim Wurf von seinem Gegenspieler aber touchiert und knickte offenbar bei der Landung um. Trotz einer Auszeit erholten sich die Löwen von dem Schockmoment nicht mehr und kassierten noch drei Tore in Folge. Der bis dato fehlerfreie Norman Krause leistete sich ausgerechnet beim Stand von 29:30 zudem noch seinen einzigen Patzer bei einem Siebenmeter.
Auch sportlich war der Tag eine Enttäuschung, denn es wäre deutlich mehr drin gewesen, ohne die Zwischenfälle. Die Begegnung lief lange auf Augenhöhe, über 6:6 (12.) hatten die Gäste mit einem 3:0-Lauf erstmals einen Vorteil, doch nach dem Treffer von Norman Krause zum 9:6 (15.) kippte die Partie wieder in die Gegenrichtung. „Wir haben geführt und die Führung auch gehalten, aber immer, wenn ich anfangen muss, durchzuwechseln, weil jemand müde ist oder wir eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten, dann greift die zweite Reihe nicht. Wir produzieren zu viele Fehler“, analysierte HBD-Trainer Maik Thiele.
Der erste Bruch im Spiel sei mit der Verletzung von Marc Erlinghagen gekommen. „Da merkte man schon, es fehlen die Ideen. Es wurde nicht mehr so in die Tiefe gegangen im Eins-gegen-Eins und der Ball wurde häufig nur noch von links nach rechts gespielt. Und das in einer Passqualität, die nicht das ist, was ich erwarte“, war Thiele auch vom spielerischen Auftritt seiner Truppe wenig angetan. Verloren war zur Pause mit zwei Toren Rückstand allerdings nichts und die Löwen starteten vielversprechend in den zweiten Durchgang. 19:19 stand es nach 39 Minuten, in Minuten 42 waren die Gäste sogar zwei Tore vorne und hielten den Vorsprung bis in Minute 51. „Unsere Abwehr stand stabil und wir haben uns herangerobbt. Wir hatten nicht mehr die Gegenstoßsituationen, die wir noch in der ersten Halbzeit kassiert haben. Das haben wir wesentlich besser verteidigt und lagen auch verdient mit 27:25 vorne“, war Thiele zwischenzeitlich zufrieden.
Doch die Freude hielt nicht lange. „Ich musste dann wieder wechseln und die Fehler kamen wieder zurück. Ein Schrittfehler, ein Passfehler, noch ein Schrittfehler und ein Fehlwurf“, zählte Thiele auf, was am Ende den Sieg kostete. (thg)
HBD Löwen Oberberg: Norman Krause (10), Anthony Hudak-Domokos (7/5), Thorben Schneider (4), Marco Köster, Philip Sauer (je 3), Daniel Rischikov, Marc Erlinghagen (je 1).
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