Nümbrecht – Der Oberligist reagiert auf Negativserie von drei Niederlagen – Weber spricht von äußerst schwieriger Entscheidung – Heppe reagiert überrascht – Seinsche übernimmt in Doppelfunktion.

Der SSV Nümbrecht hat auf den Negativtrend der vergangenen Wochen reagiert und sich überraschend von Trainer Dirk Heppe getrennt. Der Oberligist hatte nach gutem Saisonstart zuletzt drei Spiele in Folge verloren und war mit 6:8 Punkten auf den elften Tabellenplatz abgerutscht. Damit ist das Heppe-Team weit von eigenen Ambitionen entfernt. Im Sommer hatte der SSV noch einen Platz in der Spitzengruppe als Ziel ausgegeben.

„Die Trennung ist uns als Verein, aber auch mir persönlich, unheimlich schwer gefallen“, sagte Jörg Weber, Vorstandsvorsitzender des Vereins, auf OA-Nachfrage. Man verliere sowohl fachlich als auch menschlich einen überragenden Trainer, der über mehrere Jahre hervorragende Arbeit geleistet habe. Der diesjährige Liga-Modus und die zerfahrene Situation habe aber zum Handeln gezwungen, erklärt Weber: „Wir haben mehr Druck auf dem Kessel, die Aufstiegsrunde zu erreichen als erwartet.“

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Der Nachfolger von Dirk Heppe kennt sich in Nümbrecht bestens aus. Manuel Seinsche, bisheriger Landesligatrainer, wird befördert. Zusätzlich zur neuen Aufgabe wird er mindestens bis zum Ende der Hinrunde Anfang Februar auch weiterhin für das Reserveteam zuständig sein. „Wir trauen ihm das vollkommen zu. Er ist ein absoluter Top-Trainer und kennt den gesamten Verein und das Umfeld. Außerdem wollen wir nicht, dass die gute Entwicklung der 2. Herren jetzt nachlässt“, so Weber. Der Verein profitiere in den vergangenen Jahren enorm von der Arbeit des B-Lizenzinhabers als Ausbildungstrainer. Die Landesligamannschaft diente mehreren Talenten als Sprungbrett in den Oberligakader.

„Wir müssen jetzt probieren alle Kräfte zu bündeln“, meint Seinsche. Dazu gehöre es auch, das Training beider Mannschaften künftig wesentlich enger zu verzahnen, um jederzeit optimale Trainingsbedingungen zu haben. „Auch um uns einzuspielen und um schnell erfolgreich wieder in die Spur zurückzufinden“, so der Lehrer. Er werde beide Teams im Blick behalten, da beide wichtig für den Verein seien und entsprechende Ziele vor der Saison formuliert wurden. Entgegen kommt dem SSV Nümbrecht bei diesem Trainermodell der Spielplan: Lediglich am 4. Dezember spielen beide Teams parallel.

Heppe selbst wurde von der Trennung, über die er am Montag informiert wurde, laut eigener Aussage überrascht. „Ich muss diesen Schritt akzeptieren, auch wenn ich glaube, dass er nach drei Niederlagen etwas früh kommt“, sagt er. Die Gründe für die aktuelle Schwächephase nennt er vielfältig. Die teils schwierige Trainingsbeteiligung, aber auch das Verletzungspech hätten ihren Teil dazu beigetragen. „Dennoch glaube ich, dass wir es noch gemeinsam geschafft hätten. Sicherlich habe auch ich Fehler gemacht, aber ich denke unter den schwierigen Bedingungen der vergangenen Wochen habe ich alles Mögliche und Notwendige getan.“

Die Liaison mit dem Oberligisten endet damit knapp fünf Monate früher als geplant. Für ein fünftes Jahr hätte Heppe ohnehin nicht mehr zur Verfügung gestanden. „Ich hatte über drei sehr gute Jahre in Nümbrecht, habe mich immer sehr wohl gefühlt und wünsche dem Verein und der Mannschaft auch weiterhin alles Gute.“ Er wolle sich nun mindestens ein Jahr Auszeit nehmen und werde kommenden Sommer nicht an die Seitenlinie zurückkehren.