HANDBALL
SSV-Cleverness bringt Derby-Sieg
Oberberg - SSV gewinnt in der Frauen-Oberliga im Endspurt mit 28:25 (14:12) gegen die Zweitvertretung des HC Gelpe/Strombach.
Von Bernd Vorländer
SSV Nümbrecht - HC Gelpe/Strombach II 28:25 (14:12).
In einem spannenden Derby behielten am Ende die Gastgeberinnen die Nase vorn und setzten so ihre Erfolgsserie fort. Beiden Teams merkte man zu Beginn an, dass es hier nicht nur um zwei Punkte, sondern die Vormachtstellung im oberbergischen Teil der Oberliga ging. Entsprechend nervös agierten beide Teams. Nümbrecht bekam dann als erstes Boden unter die Füße, machte aus einem 5:5 innerhalb von drei Minuten ein 8:5 (20.) und konnte den Vorsprung sogar noch ausbauen.
[HC-Coach Daniel Rodriguez sah ein spannendes Derby, das am Ende der Favorit aus Nümbrecht knapp für sich entschied.]
"Doch wir haben nie die Sicherheit in unser Spiel bekommen, um uns entscheidend abzusetzen", monierte SSV-Trainerin Martina Duckart. Insbesondere die überragende Gäste-Akteurin Carina Hilger bekam die SSV-Abwehr nie in den Griff. "Da hatten wir leider keine Antwort drauf", musste Duckart mit ansehen, wie Hilger am Ende elf Tore auf ihrem Konto stehen hatte und ihre Mannschaft immer wieder im Spiel hielt.
[Nümbrechts Goalgetterin Sabrina Heinrichs zeigte sich in starker Form und traf neunmal.]
Dass man überhaupt mit einem Rückstand zur Halbzeit in die Kabinen gehen musste, schmeckte Gästetrainer Daniel Rodriguez überhaupt nicht. "Meine Spielerinnen waren verunsichert von der Kulisse und vielleicht auch von dem Derbydruck. Den wollte ich meinem Team eigentlich nehmen, aber so ganz ist mir das nicht gelungen", so Rodriguez. Der Coach erlebte dann in der zweiten Hälfte eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle. Zunächst robbte sich der HC ran und hatte beim 17:16 (37.) unmittelbaren Sichtkontakt, ehe Nümbrecht wieder auf 22:18 (43.) enteilte. Doch nach dem 23:20 (49.) bekamen plötzlich die Gäste Oberwasser, verwandelten die sich bietenden Gelegenheiten und standen in der Deckung sicher. Drei Minuten waren noch zu spielen, als die Gäste plötzlich mit 24:25 in Führung gingen.
[Gegen Ende musste Nümbrechts Trainerin Martina Duckart noch zittern, weil die SSV-Abwehr den Gästen phasenweise zu viele Freiräume gestattete.]
Doch Nümbrecht hatte eine Antwort. Finja Hock und Celine Mosberger brachten den SSV wieder in Vorhand, die neunfache Torschützin Sabrina Heinrichs machte den Deckel drauf. "Das war ein 50:50-Spiel. Am Ende war Nümbrecht einfach cleverer und hat sich den Sieg verdient. Der SSV steht eben nicht von ungefähr so weit vorne. Aber wir werden weiter Gas geben. Für uns ist das kommende Spiel gegen Leverkusen wichtig", so Daniel Rodriguez. Natürlich freute sich Nümbrechts Trainerin Martina Duckart über den Sieg, gab aber auch zu: "Wir hätten uns auch nicht über ein unentschieden beschweren dürfen." Sonderlob der Trainer gab es für die Torhüterleistungen. Johanna Baum und Vanessa König auf HC-Seite sowie Nadine Fischer beim SSV zeigten etliche starke Paraden und sorgten so dafür, dass keine Mannschaft davonziehen konnte.
[Carina Hilger war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste und traf elfmal.]
Nümbrecht: Sabrina Heinrichs (9/2), Sandra Fischer Julia Alefelder (je 5), Annalena Bauer (5/2), Lara Hennecken, Finja Hock, Sabrina Kirchhoff, Celine Mosberger (je 1)
Gelpe/Strombach II: Carina Hilger (11/2), Annika Frick (4/1), Lena Steuck (3), Alina Rappensteiner, Marie Wlodarek, Katalin Kleinhofer (je 2), Leonie Hardt (1)
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