HANDBALL

Nümbrechts Hoffnung auf das Déjà-vu - Löwen träumen vom Pokalcoup

pn; 30.04.2025, 07:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski --- Gegen eine erneute Bierdusche nach dem Endspiel hätte Nümbrechts Coach Manuel Seinsche am 1. Maik sicherlich wenig einzuwenden.
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Nümbrechts Hoffnung auf das Déjà-vu - Löwen träumen vom Pokalcoup

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pn; 30.04.2025, 07:00 Uhr
Oberberg – Beim großen Handball-Kreispokalfinaltag am 1. Mai will Gelpe/Strombach in der heimischen Eugen-Haas-Halle den Pokal zurückerobern – Die HC-Frauen bekommen es im Endspiel mit einem gefährlichen Gegner zu tun.

Von Peter Notbohm

 

Die Kreispokalfinaltag am 1. Mai ist aus dem Handball-Kalender nicht wegzudenken und gehört zu den absoluten Saison-Highlights für viele Teams. Seitdem 1999 erstmals der „Handball-Kreispokalfinaltag“ in der Walbachhalle in Ründeroth stattfand, haben sich zahlreiche Sieger in die Pokale eingravieren lassen dürfen. Und auch in diesem Jahr stellt sich wieder die Frage: Wer wird Nachfolger der letztjährigen Sieger aus Nümbrecht, Gelpe/Strombach und Marienheide/Müllenbach? Die Titelverteidiger stehen alle erneut im Endspiel. „Es bleibt das Gipfeltreffen der Handballer Oberbergs. Ein echter Dauerbrenner und ein nachhaltiges Erfolgsmodell“, sagt Oberbergs Handballboss Udo Kolpe.

 

In diesem Jahr findet der Kreispokalfinaltag erneut in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle statt, nachdem man vergangene Saison nach Nümbrecht in die GWN-Arena gegangen war. „Der sportliche Anreiz des Pokals, die Vorstellung der besten Nachwuchsmannschaften, die Präsentation unserer Handball-Neuigkeiten und ein gutes Rahmenprogramm sind eine Kombination, wie sie besser nicht sein könnte“, ergänzt Kolpe angesichts der guten Zuschauerzahlen der letzten Jahre. Vor zwölf Monaten kamen rund 600 Zuschauer in die GWN-Arena und sahen den Überraschungssieg des heimischen SSV.

 

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Der Auftakt gehört traditionell den Mannschaften auf Kreis-Ebene im „kleinen“ HKO-Endspiel des Zunft Kölsch Cups. Titelverteidiger Marienheide/Müllenbach trifft hier um 13 Uhr auf die SG Oberbantenberg-Wallefeld. Ein besonderes Match: Es wird der letzte Auftritt einer Männermannschaft der Spielgemeinschaft aus Wiehl und Engelskirchen, die sich bekanntlich nach der Saison auflösen wird (OA berichtete). Spannung ist garantiert: Beide Teams schlossen die Saison mit 22:10 Punkten als Dritter und Vierter ab. Im direkten Duell gab es ein 24:24-Remis und einen 28:18-Erfolg Marienheide/Müllenbachs am letzten Spieltag.

 

Weiter geht es um 15 Uhr mit dem Frauen-Endspiel im Volksbank Oberberg-Pokal. Hier trifft Abonnementsieger Gelpe/Strombach auf das Überraschungsteam der HBD Löwen Oberberg, das im Halbfinale überraschend den klassenhöheren SSV Nümbrecht aus dem Wettbewerb geworfen hat. Beim Regionalligisten ist man jedenfalls gewarnt vor dem Oberliga-Aufsteiger. „Wir treffen auf einen Gegner, den man nicht so einfach einschätzen kann, den man aber definitiv ernstnehmen muss“, sagt HC-Trainer Philipp-Jonas Wilhelm, für den es das letzte Spiel auf der HC-Bank wird. Er hofft auf einen positiven Abschluss und vertraut seiner Mannschaft: „Natürlich müssen wir hellwach sein, aber auch wir haben eine sehr gute Rückrunde gespielt.“

 

Während das Endspiel für Wilhelm fast schon ein wenig Routine ist, spürt man bei den Löwen das Kribbeln. Dass eine Frauenmannschaft aus Bergneustadt oder Derschlag im Endspiel stand, ist mehrere Jahre her. Verstecken will sich Löwen-Trainer Dennis Hermann mit seinem jungen Team jedenfalls nicht: „Wenn man ins Finale eingezogen ist, ergibt man sich nicht kampflos und will auch den Titel.“ Die Rollen bezeichnet er trotzdem als klar verteilt: „Vom Papier her sind sie uns natürlich überlegen und ein paar Jahre in der Entwicklung voraus. Aber wir wollen schauen, ob wir sie ärgern können. Dafür werden wir aber einen guten Tag erwischen müssen.“ Personell kann Wilhelm aus dem Vollen schöpfen. Bei den Löwen sind Nele Jacob und Alessia Iedenak nach Verletzungen zumindest wieder ins Training eingestiegen. Auch Line Berscheid ist momentan angeschlagen.

 

Das Knallerspiel des Tages wird schließlich um 18 Uhr angepfiffen: Der Titelverteidiger und frischgebackene Oberligameister SSV Nümbrecht bekommt es erneut mit dem HC Gelpe/Strombach zu tun. Ein Match unter besonderen Voraussetzungen. Während Nümbrecht einer perfekten Saison mit dem Pokal noch das i-Tüpfelchen verpassen kann, steht der Klassenerhalt der HC-Handballer in der Regionalliga noch nicht endgültig fest. Schonen will HC-Trainer Markus Murfuni in der von ihm so titulierten „Woche der Wahrheit“ trotzdem keinen seiner Spieler: „Natürlich genießt das Spiel in der Liga gegen Siebengebirge einen etwas höheren Wert, aber ich gehe in kein Match, um es zu verlieren. Wir wollen beide Spiele gewinnen und den Pokal zurückerobern!“

 

Bei den Nümbrechtern schlägt Trainer Manuel Seinsche trotz einer nahezu perfekten Saison vor dem Finale eher leise Töne an: „Trotz unseres Sieges im Vorjahr geht Gelpe/Strombach als Favorit in dieses Spiel. Sie sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Trotzdem werden wir uns nicht verstecken und versuchen, sie erneut gnadenlos zu ärgern.“ Dass es kommende Saison auch in der Liga zum Derby kommen wird, steht für den SSV-Coach außer Frage: „Ich bin überzeugt, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden und dass ihre Spieler (Anm.d.Red.: Mayer, Brüning, Panske), für die es das letzte Pokalfinale sein wird, eine Extraportion Motivation mitbringen werden.“

 

Gespannt ist Seinsche aber auch, ob sein Team wieder den Schalter umlegen kann. Denn nach dem feststehenden Aufstieg gab es in der Liga eine überraschende 18:30-Klatsche in Wülfrath vor der Osterpause. „Ich habe totales Verständnis für diesen Spannungsabfall, aber hier geht es um den Pokal“, so der Trainer. Während Murfuni bis auf den Langzeitverletzten Dennis Stöcker aus dem Vollen schöpfen kann, muss Seinsche auf Lucas Söntgerath und Niklas Witthaut verzichten. Auch Benedikt Opitz und Johannes Urbach sind angeschlagen.

 

Gegen 16:30 Uhr werden zwischen dem Frauen- und dem Männer-Endspiel die Meistermannschaften des Handballkreises geehrt. Im Anschluss stellt der Handballkreis Oberberg zudem zwei Sponsoringprojekte aus dem Schiedsrichterwesen vor. Kolpe freut sich jedenfalls auf einen proppevollen Handballtag: „Das Braustübchen lockt und die Karten sind in den Endspielen gut verteilt.“

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