HANDBALL

Nach 4.481 Tagen: VfL Gummersbach feiert internationales Comeback

pn; 30.08.2024, 18:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Nach dem sechsten Platz in der Vorsaison wollen Gummersbachs Handballer nun auch auf europäischer Ebene für Furore sorgen.
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Nach 4.481 Tagen: VfL Gummersbach feiert internationales Comeback

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pn; 30.08.2024, 18:00 Uhr
Gummersbach – Am Samstag tritt der VfL Gummersbach zum Hinspiel der Qualifikationsrunde für die European League beim dänischen Vertreter Mors-Thy Håndbold an – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Vor 4.481 Tagen, am 25. Mai 2012, verlor der VfL Gummersbach das Endspiel um den damaligen Europapokal der Pokalsieger gegen die SG Flensburg-Handewitt. Anschließend begann der langsame Abstieg des oberbergischen Traditionsvereins, der 2019 mit dem Abstieg des Altmeisters in die Zweitklassigkeit seinen negativen Höhepunkt fand. Handballgeschichte. Nun heißt es: Der VfL Gummersbach ist zurück auf europäischer Bühne. Am Samstag (16 Uhr) muss die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson zum Hinspiel der Qualifikationsrunde für die European League nach Dänemark. Gegner dort: Mors-Thy Håndbold.

 

Die Vorfreude im blau-weißen Lager ist riesig. Geschäftsführer Christoph Schindler hatte schon auf der Pressekonferenz vor einer Woche die Bedeutung der Spiele gegen die Dänen betont. VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson legte am Donnerstag, einen Tag vor dem Abflug nach Dänemark, noch einmal nach: „Dass wir daran teilnehmen dürfen, freut mich unglaublich. Man merkt die Vorfreude bei den Jungs und alle wissen, dass wir sofort um etwas spielen.“

 

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Für Gummersbachs Handballer geht es sofort Schlag auf Schlag. Hinspiel in Mors-Thy, Ligaauftakt in Hannover kommenden Donnerstag und schon am Sonntag darauf das Rückspiel in der SCHWALBE arena. Auch anschließend wird das Programm nicht weniger. „Da kommt eine Menge auf uns zu“, sagt Sigurdsson und ergänzt: „Wir haben hart dafür gearbeitet, dass wir in dieser Situation nun sind.“ VfL-Fans schauen am Samstag übrigens in die Röhre. Mors-Thy wird zwar einen Livestream anbieten, dieser wird durch Geoblocking allerdings nicht aus Deutschland abrufbar sein.

 

Was den VfL in Dänemark erwartet? Davon hat Sigurdsson schon einen sehr genauen Eindruck erhalten. Beim Heide-Cup in Schneverdingen waren die Dänen ebenfalls vertreten. Die Ergebnisse: 41:42 gegen die Rhein-Neckar Löwen, 37:42 gegen den HSV Hamburg und 29:35 gegen SRVHB Saint-Raphael. Eine Woche später folgte ein 36:35-Sieg im Test gegen Hannover-Burgdorf. Mors-Thy steht für gnadenlosen Tempo-Handball. „Sie agieren sogar noch einen Tick schneller als wir“, rechnet der VfL-Coach mit einem torreichen Match.

 

Die Dänen, bei denen der frühere VfL-Kreisläufer Ian Marko Fog inzwischen Geschäftsführer ist, hatten sich dank der besten Saison ihrer Vereinsgeschichte für Europa qualifiziert. Die Hauptrunde schlossen sie als Tabellenfünfter ab. In den Playoffs verpassten sie in ihrer Gruppe aber den Sprung ins Halbfinale um die dänische Meisterschaft. Die Generalprobe für das Spiel gegen Gummersbach misslang allerdings: Mors-Thy unterlag am Mittwoch im dänischen Pokal-Achtelfinale beim Erstligaaufsteiger Grinsted GIF mit 32:33.

 

Sigurdsson hat trotzdem höchsten Respekt vor dem Gegner: „Der Club hat eine hervorragende Akademie und bildet viele seiner Spieler selbst aus. Sie spielen auf einem konstant hohen Tempo, werfen viele Tore, kassieren aber auch viele. Das ist eine Mannschaft, die, wenn sie in einen Flow kommt, ihre Gegner mit acht bis zwölf Toren abschießen kann.“

 

Aufpassen muss Gummersbach vor allem auf den talentierten Spielmacher Mads Svane Knudsen. Erfahrung bringen Linksaußen Henrik Tilsted und der ehemalige Hamburger Henrik Toft Hansen mit, mit dem Sigurdsson noch selbst zusammengespielt hat. Defensiv bevorzugen die Dänen eine 6:0-Deckung, agieren aber auch mit einer 5:1-Variante.

 

Besondere Vorfreude auf das Spiel gegen seine Landsleute herrscht beim neuen VfL-Torhüter Bertram Obling. „Ich bin daher wahrscheinlich noch einen Tick motivierter als meine Mannschaftskameraden. Für mich persönlich wäre es aber auch sehr schön ein paar Bälle von meinem Kumpel Henrik Tilsted zu halten“, blickt er dem Duell mit einem seiner besten Freunde entgegen.

 

Personell kann Gummersbach fast aus dem Vollen schöpfen. Die Olympia-Fahrer hätten im Training einen guten Eindruck hinterlassen, sagt Sigurdsson. Verzichten muss der Isländer lediglich auf Abwehrspezialist Tom Kiesler, für den das Spiel noch zu früh kommt: „Beim ihm müssen wir uns noch gedulden, schließlich wollen wir länger etwas von ihm haben.“

 

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