HANDBALL

Neue Liga, neue Gegner, neue Herausforderung

pn; 02.09.2024, 18:45 Uhr
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Fotos: Joelina Giersiepen ---- Der ATV Hückeswagen ist eine der großen Unbekannten in der Verbandsliga Staffel 4.
HANDBALL

Neue Liga, neue Gegner, neue Herausforderung

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pn; 02.09.2024, 18:45 Uhr
Hückeswagen – Der ATV Hückeswagen verliert durch den Umzug in Staffel 4 der Verbandsliga viele Derbys und betritt sportliches Neuland – Punktuell verstärkte Mannschaft will frühzeitig den Klassenerhalt sichern.

Von Peter Notbohm

 

Neuland betreten die Handballer des ATV Hückeswagen, wenn sie im vorgezogenen Match des 1. Spieltags der Verbandsliga, Staffel 4, am kommenden Donnerstag zum CVJM Oberwiehl müssen. Geografisch gehört die Schlossstadt zwar seit 1975 zum Oberbergischen Kreis, die Handballgrenzen definierten das bislang allerdings anders: Hückeswagen spielte bislang im Handballverband Niederrhein. Durch die Ligenreform im Zuge der Verschmelzung der Handballverbände Mittelrhein und Niederrhein zum Handballverband Nordrhein heißt es nun, sich auf neues Terrain zu begeben.

 

Richtig glücklich ist man damit allerdings nicht, bekennt der Sportliche Leiter Sebastian Mettler (Foto) vor dem Saisonstart: „Uns gehen durch die Umstrukturierung sechs Derbys verloren. Das ist neben der zusätzlichen Fahrerei für uns auch eine wirtschaftliche Frage.“ Frust soll deshalb aber nicht aufkommen. Nicht nur bei ihm, auch bei Abteilungsleiter Horst Mettler und Trainer Carsten Kuhlwilm herrscht Aufbruchstimmung. „Wir nehmen die Situation an und sind positiv gestimmt“, sagt Sebastian Mettler und hofft, dass sich diese Grundstimmung auch auf die Mannschaft überträgt.

 

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Denn: Hückeswagen musste vergangene Saison lange um den Klassenerhalt zittern. Während es in der ehemaligen Mittelrhein-Landesliga-Gruppe mit dem CVJM Oberwiehl II nur einen einzigen sportlichen Absteiger gab und nach dem Saisonende mit dem HSV Bocklemünd sogar ein Team, das schon im Oktober zurückgezogen hatte, ein Startrecht bekam, herrschte in den vier Landesligen im alten Niederrhein-Gebiet ein knallharter Abstiegskampf.

 

Als Achter mit einem ausgeglichenen 26:26-Punktekonto ergatterte Hückeswagen einen der letzten Startplätze für die neue Verbandsliga mit ihren sechs Staffeln. Danach hatte es Ende Januar überhaupt nicht ausgesehen. 10:20 Punkte zu diesem Zeitpunkt bedeuteten das Aus für Trainer Jens Greffin. Für ihn übernahm Carsten Kuhlwilm (Foto) und spielte mit dem Team einen berauschenden Saisonendspurt. „Da war natürlich klar, dass wir mit ihm weitermachen wollen“, sagt Horst Mettler.

 

Das Ziel ist auch dieses Jahr der Klassenerhalt, möglichst etwas frühzeitiger. Läuft die Saison optimal, kokettiert man sogar mit einem guten Mittelfeldplatz. Dafür steht Kuhlwilm ein nahezu unveränderter Kader zur Verfügung, der auf einzelnen Positionen noch verstärkt wurde. Im Tor kam Moritz Reichwald aus Recklinghausen. Den oberbergischen Handballfans bestens bekannt sein dürfte zudem Paul Borisch. Das Hückeswagener Eigengewächs spielte in den vergangenen Jahren für Nümbrecht und Gelpe/Strombach und will es aus beruflichen Gründen nun ruhiger angehen lassen. Dazu kommen mit Linksaußen Tim Botsch und dem Halblinken Pascal Tholl zwei junge Spieler aus der zweiten Mannschaft. Zusätzlich will man punktuell junge Talente aus der A-Jugend einbauen.

 

Kuhlwilm spricht von einer gewachsenen Mannschaft: „Es ist lobenswert, dass die Jungs alle geblieben sind, obwohl sie von mehreren Vereinen umworben wurden. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.“ Kein Wunder, dass Horst und Sebastian Mettler von der „ATV-Familie“ sprechen. „Wir versuchen in diesem Verein immer ein offenes Ohr zu haben. Der Handball ist hier eine Herzenssache“, sagt der Abteilungsleiter.

 

[Paul Borisch wird bereits am vierten Spieltag auf seinen Ex-Verein HC Gelpe/Strombach treffen.]

 

Sportlich werde sich die Mannschaft aber umstellen müssen, glaubt Trainer Kuhlwilm: „Am Mittelrhein wird ein wesentlich schnellerer Ball gespielt.“ Sebastian Mettler ergänzt: „Dazu wird auch mehr Härte zugelassen. Darauf kann man sich aber einstellen.“ Das Hückeswagener Offensivsystem sieht viele Auslösehandlungen vor, defensiv lässt der Coach dagegen meist aus einer 6:0-Deckung agieren, würde aber auch gerne eine 3:3-Variante einführen. Wichtig wird zudem, wann die Rekonvaleszenten wieder einsteigen können. Bei Linkshänder Tobias Bonekämper will man nichts überstürzen. Auch Arne Höhfeld und Fabio Krempel werden anfangs noch fehlen.

 

Lösen will sich die Mannschaft aber unbedingt vom Ruf der launischen Diva. „Wir haben seit Jahren Ambitionen, haben häufig aber nur eine starke Hinrunde gespielt“, sagt Sebastian Mettler. Dazu gehört auch, dass das Team lernen müsse, Spiele zu verwalten. „Das haben wir bislang zu selten geschafft. Wir haben in der vergangenen Saison einige hohe Führungen verspielt und viele knappe Niederlagen kassiert. Dass Hückeswagen auch für die Mittelrhein-Teams eine Unbekannte ist, sieht der Sportliche Leiter hingegen als Chance: „Wir haben nichts zu verlieren und können nur gewinnen. Wo wir im Vergleich wirklich stehen, werden wir nach den ersten Spielen sehen.“

 

Zugänge

Paul Borisch (HC Gelpe/Strombach)

Moritz Reichwald (Recklinghausen)

Tim Botsch

Pascal Tholl (beide Zweite Mannschaft)

 

Spielerkader

 

Tor

Daniel Friedrichs

Niels Kuhlwilm

Moritz Reichwald

 

Feld

Tobias Bonekämper

Paul Borisch

Philipp Borisch

Tim Botsch

Mximilian Cantow

Lucas Frischmuth

Maximilian Hoffmann

Arne Höhfeld

Fabio Krempel

Til Kuhlwilm

Moritz Mettler

Lukas Schotters

Niklas Schotters

Pascal Tholl

 

Trainer

Carsten Kuhlwilm

 

Sportlicher Leiter

Sebastian Mettler

 

Abteilungsleiter

Horst Mettler

 

Betreuer

Guido Scheider

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