HANDBALL

Neues Konzept und weite Fahrten

bm; 29.08.2024, 12:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung ---- Für Gummersbachs Handballakademie beginnt mit der neuen U20-Mannschaft ein neuer Zyklus bei der Ausbildung von Handball-Talenten.
HANDBALL

Neues Konzept und weite Fahrten

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bm; 29.08.2024, 12:00 Uhr
Gummersbach – Die neue U20-Mannschaft des VfL Gummersbach tritt sowohl in der dritten Liga als auch in der Jugend-Bundesliga an – Spielerentwicklung steht an erster Stelle – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Benjamin Maus

 

Wenn man einen Blick in die jüngere Vergangenheit der VfL–Jugendmannschaften wirft, wird einem schnell vor allem ein großer Erfolg wieder bewusst. In der Saison 2022/2023 kam die B–Jugend nach einem großartigen Lauf ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft und musste sich nur denkbar knapp dem späteren deutschen Meister aus Berlin geschlagen geben. Da die entsprechenden Jahrgänge 2006 und 2007 nun in der A–Jugend wieder vereint sind, könnte man auf ähnliche Ergebnisse hoffen.

 

Doch diese Hoffnung muss der VfL schon vor Saisonbeginn begraben. Durch die Ligenreform wurde die Jugend-Bundesliga nun in eine erste und eine zweite Liga aufgeteilt. Aufgrund der durchwachsenen Ergebnisse aus der Vorsaison (vorzeitiges Aus in der Gruppenphase der Pokalrunde West) hatte das VfL-Team keine Chance sich zu qualifizieren und muss in der zweithöchsten Spielklasse antreten.

 

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[Goncalo Miranda hat aus der Gummersbacher Reserve in den vergangenen Jahren ein Topteam geformt. Nun beginnt ein neuer Ausbildungszyklus, den der Portugiese erneut begleiten wird.]

 

Das ist zwar schade, aber für die Entwicklung der Spieler muss es kein größeres Problem darstellen – so empfindet es zumindest das neue Trainerteam, bestehend aus Goncalo Miranda und Jan Schwenzfeier, das in der A-Jugend Davor Rokavec abgelöst hat und künftig auch gemeinsam für die dritte Liga verantwortlich ist. Schließlich hat sich auch beim Konzept des Handballakademie einiges getan: Aus der zuvor autark agierenden U21 und der U19 wurde nun die U20 geschaffen, welche sich mit einem fast identischen Kader in der dritten Liga (Staffel Nord–West) und der 2. Jugend-Bundesliga (Staffel Nord) beweisen darf.

 

Mit Mykola Protsiuk gibt es lediglich einen Spieler, der nicht mehr in der A–Jugend spielberechtigt ist. Gleichzeitig gehört der Ukrainer bereits zum erweiterten Kader von Bundesliga-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson. Rein auf das Drittliga–Team bezogen also ein Riesenumbruch. Der Großteil der im vergangenen Jahr erfolgreichen Mannschaft hat den Verein in Richtung zweite und dritte Liga verlassen und nun wird es darauf ankommen, sich mit einer sehr jungen Mannschaft im Männerbereich zu beweisen.

 

Das Trainerteam sieht darin eine Herausforderung, weiß aber auch weiterhin Vorteile seiner Nachwuchsspieler herauszustellen. So beschreibt das Duo Miranda/Schwenzfeier die Fitness als eine Stärke ihrer Mannschaft: „Wir trainieren sechs bis acht Mal pro Woche, das ist deutlich mehr als die meisten Gegner und sollte sich im Laufe der Spiele natürlich auch auszahlen.“

 

Auf den eigenen Kader bezogen finden sie zudem die Mischung an verschiedenen Spielertypen schwer ausrechenbar und unangenehm für den Gegner. Beste Beispiele dürften Rückraumshooter Malte Petersen und Spielgestalter Lucas Pacek sein. Man ist aber auch darauf eingestellt, dass es für die junge Mannschaft eine große Umstellung sein wird, auf körperlich überlegene und erfahrene Herrenteams zu treffen.

 

Ein wichtiger Aufgabenteil für die beiden Trainer ist es, die Spielphilosophie des VfL Gummersbach, die eine flexible und variable Abwehr sowie temporeiches Angriffsspiel vorsieht, weiter bei ihren Spielern zu verankern. Jan Schwenzfeier (Foto) beschreibt die Arbeit der Handballakademie als fortlaufendes Konstrukt von oben nach unten: „Die Philosophie beginnt ganz oben in der Bundesliga-Mannschaft und wird sowohl von uns als auch von allen anderen Teams der Handballakademie umgesetzt.“

 

Insgesamt steht eine enge Verbindung zum Bundesliga–Team im Fokus. So haben sieben Spieler des U20–Kaders auch an der Vorbereitung der Profis teilgenommen und mit Rückraumspieler Protsiuk und Torhüter Anel Durmic sind zwei Spieler zusätzlich im Kader der ersten Mannschaft integriert.

 

Auch bei der Frage nach den Saisonzielen unterstreicht das Trainerteam den Ausbildungscharakter ihrer Mannschaft: „Übergeordnetes Ziel ist die Ausbildung und Entwicklung der Spieler in Richtung 1. und 2. Bundesliga. Die Idealvorstellung wäre ein direkter Sprung in die eigene erste Mannschaft, aber natürlich ist der Abstand sehr groß. Das kann auch über Zwischenstationen gehen.“

 

Dennoch beschäftigen sich die beiden Trainer auch mit Ergebnissen und haben für die beiden Ligen unterschiedliche Erwartungen. In der 2. Jugend-Bundesliga richtet sich der Fokus nach der verpassten Qualifikation klar nach oben, wo man möglichst um die vordersten Plätze mitspielen will. In der dritten Liga ist das Minimalziel der Klassenerhalt, gleichzeitig will man sich aber möglichst im Mittelfeld platzieren.

 

Abgesehen von der sportlichen Seite, bietet diese Doppelaufgabe auch logistische Herausforderungen. Dank einer dezidierten Planung und der Kooperationsbereitschaft einiger Gegner konnten jegliche Kollisionen bei der Spielplangestaltung vermieden werden, sodass immer nur ein Spiel pro Tag ansteht. Um den Kelch der langen Fahrten kommt der VfL aber weiterhin nicht vorbei. Während sich die Drittliga–Lokalrivalen aus Opladen, Longerich und Burscheid alle in der Südost-Staffel befinden, müssen die Gummersbacher weiterhin oft über Lüdenscheid gen Norden reisen. In der nun nur noch zweigeteilten Jugend-Bundesliga geht es sogar bis nach Schleswig–Holstein. Nächstgelegene Auswärtsspiele sind in Hamm, Ahlen und Hagen.

 

Neben einer erfolgreichen Saison wünschen sich die Trainer auch mehr Zuschauer bei den Heimspielen: „Das haben sich die Jungs verdient, sie arbeiten hart und spielen einen attraktiven Handball“.

 

Zugänge
Tom Koschek (TSV München-Allach)
Patrick Kiesewalter (DJK Rimpar)
Daan van Vliet (WHC/Hercules Handbal)
Konstantin Kasch (TuS Ferndorf)

 

Abgänge U23
Moritz Köster (TSV Bayer Dormagen)
Paul Ohl (TV Hüttenberg, während der Saison)
Philip Würz (TuS Ferndorf)
Bruno Eickhoff (MT Melsungen)
Keno Danzenbächer (GWD Minden)
Benedikt Israel (VfL Eintracht Hagen)
Oskar Knudsen (Eulen Ludwigshafen/HLZ Friesenheim-Hochdorf)
Giacomo Hrovatin (1. Liga Slowenien)
Elian Brill (Ahlener SG)
Kieran Unbehaun (Longericher SC)
Akos Csaba (TSB Horkheim/FRISCH AUF! Göppingen)
Kevin Suiters (Handbal Houten, während der Saison)

 

Abgänge U19
Joris Lehmann (HSG Krefeld)
Christian Bürger (HG Remscheid)
Moritz Klose (HG Remscheid),
Maxim Rojko (HC Weiden)
Christopher Welter (HSV Hamburg Handball)
Ben Eickhoff (TSV Altenholz)
Leon Kamps (Ziel unbekannt)

 

Spielerkader

 

Tor
Anel Durmic
Felix Löpker
Lars Machnacz

Feld
Sota Shimizu
Tom Koschek
Malte Petersen
Hannes Hartmann
Mykola Protsiuk
Patrick Kiesewalter
Lukas Pacek
Paul Britz
Vincent Kreiselmaier
Daan van Vliet
Luca Kostorz
Carlo Bohnenkamp
Julius Hein
Konstantin Kasch
Fanou Ulmerich

 

Trainer
Goncalo Miranda
Jan Schwenzfeier

 

Physiotherapeutin
Marie Ufer

 

Athletiktrainerin
Kim Kron

 

Sportpsychologin
Theresa Wiesen

 

Betreuer
Stefanie Thamm
Andreas Multhauf
Gerhard Ipsen

 

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