HANDBALL

Noch 60 Minuten für die Handballer des VfL Gummersbach

pn; 06.06.2025, 18:00 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Für Teitur Einarsson (r.) und den VfL Gummersbach endet am Sonntag die Bundesliga-Saison mit einem Heimspiel gegen Hannover-Burgdorf.
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Noch 60 Minuten für die Handballer des VfL Gummersbach

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pn; 06.06.2025, 18:00 Uhr
Gummersbach – Am letzten Bundesliga-Spieltag empfangen die Oberberger Hannover-Burgdorf – Sigurdsson zieht eine persönliche Bilanz einer lehrreichen Saison – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – TSV Hannover-Burgdorf (Sonntag, 15 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Die ganz großen Emotionen wird es am Sonntagnachmittag in der SCHWALBE arena nicht geben. Fast schon ungewöhnlich: Am letzten Spieltag der Handball-Bundesliga (HBL) wird vor dem letzten Heimspiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf kein Gummersbacher Spieler verabschiedet. Zwar ranken sich weiterhin Gerüchte um mögliche Abgänge der beiden Halbrechten Teitur Einarsson und Giorgi Tskhovrebadze, doch Offizielles wurde bislang nicht vermeldet. So bleibt es bei der Verabschiedung der VfL-Akademiespieler in der Halbzeitpause.

 

Sportlich ist das letzte Heimspiel nahezu belanglos. Gummersbach kämpft im Fernduell mit dem punktgleichen TBV Lemgo (Heimspiel gegen Göppingen) um Platz sieben. Hierbei kommt es auf jedes Tor an, da beide Clubs derzeit eine Torbilanz von +34 haben. Relevanz für die Europapokalplätze hat das aber nicht mehr. Die Rückkehr auf die internationale Bühne geschafft hat Gegner Hannover als Sechster. Die Niedersachsen werden neben Melsungen, Kiel und Flensburg kommende Saison in der European League spielen.

 

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Schon vor dem Match zieht VfL-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson Bilanz. Angesichts der enormen Belastungen durch die Spiele auf europäischer Ebene und die vielen Verletzungen während der Saison, spricht der Isländer von einem „lehrreichen“ Jahr, „in dem wir viele Antworten auf unsere Fragen, aber auch neue Fragen bekommen haben“. Insgesamt habe ihm die Arbeit während der Saison aber viel Spaß gemacht: „Wir waren viel unterwegs, haben auch viele Rückschläge hinnehmen müssen, viele Spieler haben sich aber auch gesteigert und entwickelt.“

 

Der Vergleich mit dem Vorjahr fällt ihm schwer. Die nackten Zahlen: Vergangene Saison gelang Gummersbach mit 20 Siegen und drei Remis mit 43 Punkten als Sechster der Sprung nach Europa. Diese Saison sind es bislang 38 Punkte aus 18 Siegen und zwei Remis. Sigurdsson will aber nicht von „besser“ oder „schlechter“ sprechen. Für ihn waren die vergangenen Monate „anders“. Selbstverständlich hätte sich der Isländer häufiger einen vollen Kader gewünscht. „Aber das ist Wunschdenken. Das hatte kein Verein diese Saison. Dass es uns teilweise sehr hart getroffen hat, ist bitter, gehört aber zum Profisport dazu“, meint er.

 

Konzeptionell habe das häufig ein Umdenken bedeutet. Gleich in mehreren Spielen fehlte dem Chefcoach der komplette Innenblock. „Dieses Jahr war nicht umsonst, sondern geprägt von tollen Erlebnissen und ich hoffe, dass wir darauf aufbauen können“, so Sigurdsson. Nicht zu den tollen Erlebnissen zählen die VfL-Spieler aller Voraussicht nach das Spiel in Berlin vom Donnerstagabend, wo man mit 35:45 unterging. „Wir müssen dieses Spiel am besten so schnell wie möglich vergessen“, meint auch Co-Kapitän Ellidi Vidarsson.

 

Schließlich streben die VfL-Handballer gegen Hannover einen versöhnlichen Saisonabschluss an. Von der Arbeit seines Kollegen Christian Prokop dort ist Sigurdsson jedenfalls begeistert: „Er und auch Jaron Siewert in Berlin haben sehr stabile Teams aufgebaut. Hannover war lange Zeit auf einem Level mit den Spitzenteams der Liga.“ Zuletzt schwächelten die Recken allerdings ein wenig. Bis Anfang Mai durfte man in Hannover sogar noch vom Titelrennen sprechen. Doch Niederlagen gegen Melsungen, in Magdeburg, gegen Potsdam und in Flensburg sorgten dafür, dass die Niedersachsen zuletzt auf Rang sechs abstürzten. Am vorletzten Spieltag gelang aber zumindest ein 29:29-Remis gegen Kiel.

 

Leistungsträger bei den Recken sind DHB-Star Renars Uscins (209 Tore), Rechtsaußen Marius Steinhauser (191) und DHB-Kreisläufer Justus Fischer (151). Dazu haben sich die Norddeutschen im vergangenen Sommer auch im Tor mit Joel Birlehm (214 Paraden) gut verstärkt. Beeindruckt ist Sigurdsson aber auch von der Entwicklung von Lukas Stutzke sowie der sehr aktiven Abwehr des TSV. Personell steht bei Gummersbach zumindest hinter Mathis Häseler ein großes Fragezeichen. Der Neu-Nationalspieler war in Berlin nach einem Zweikampf mit dem Berliner Matthes Langhoff unglücklich umgeknickt und könnte sich eine Innenbandverletzung zugezogen haben. Am Freitagnachmittag stand eine weitergehende Untersuchung noch aus.

 

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