HANDBALL
Nur phasenweise auf Augenhöhe
Gummersbach - VfL-Talente gegen den Titelfavoriten aus Berlin chancenlos - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
VfL Gummersbach - Füchse Berlin 23:36 (12:18).
Sie hatten sich vor dem Anpfiff zumindest Außenseiterchancen ausgerechnet. Doch als am frühen Sonntagnachmittag das Kräftemessen mit dem souveränen Tabellenführer aus Berlin beendet war, mussten die VfL-Youngster einsehen, dass die Jungfüchse schlichtweg eine Nummer zu groß für die Gastgeber waren. Am Ende der 60 Minuten stand jedenfalls eine deutliche 23:36 (12:18)-Niederlage zu Buche.
[VfL-Trainer Alois Mraz war trotz der hohen Niederlage nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.]
Damit blieben die Gäste ihrem eigenen Anspruch treu und gewannen auch ihre fünfte Begegnung in der Meisterrunde der A-Jugend-Handballbundesliga mit einer zweistelligen Tordifferenz. Die Talente von Füchse-Coach und DHB-Vizepräsident Bob Hanning gelten ohnehin als Topfavoriten im Rennen um den Deutschen Meistertitel bei den A-Jugendlichen. Und dennoch ärgerte man sich im VfL-Lager ein bisschen, dass man die Gelegenheit zu einem weitaus angenehmeren Endergebnis vertan hatte.
[Die Jungfüchse zeigten deutlich ihre Überlegenheit.]
Nach 50 Minuten lag man nämlich "nur" mit 20:28 im Hintertreffen, kassierte in den finalen zehn Minuten allerdings einen 3:8-Lauf, der die Pleite noch unnötig heftig ausfallen ließ. Allerdings schickte VfL-Coach Alois Mraz in dieser Phase auch einige B-Jugendspieler aufs Parkett um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. So oder so: In der Anfangsviertelstunde war man aus blau-weißer Sicht noch voll im Plan und agierte absolut auf Augenhöhe (6:7) mit der Berliner Talentschmiede. Und hätte sogar noch besser dastehen können: In der Deckung gewonnene Bälle konnte man danach freilich nicht veredeln, weil man sich gleich vier technische Fehler und vier vergebene Großchancen in der Offensive leistete.
[Gekämpft wurde um jeden Ball.]
Als man dann aber beim Stande von 6:8 einen Strafwurf vergab, und kurz darauf beim 8:10 eine eigene Überzahl mit 0:2 verlor, spielten die Gäste ihre individuelle Klasse aus und zogen schon bis zur Pause entscheidend davon. Nach dem Wechsel kämpften die Gummersbacher zwar weiterhin mit Verve, mussten dem durchgängig hochwertig besetzten Berliner Kader aber Tribut zollen. Resümee Alois Mraz: "Natürlich waren die Füchse die bessere Mannschaft. Aber ich war auch mit meinen Jungs nicht unzufrieden. Sie haben einem übermächtigen Gegner über längere Phasen sehr gut Paroli geboten. "
VfL: Julius Fanger (7), Mathis Haeseler (4/1), Florian Schmidt (3), Torben Rückriem, Maximilian Keil, Nils Thiem, Tom Kiesler (je 2), Jan Tundra (1)
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KOMMENTARE
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Schade, ich hatte mich auf einen tollen Jugendhandball gefreut. Nach dem ich in der Vorrunde das tolle Spiel zwischen dem VfL und TSV Bayer gesehen hatte, wollte ich schauen wie sich die Mannschaft weiter entwickelt hatte. Immer noch waren die Angriffsaktionen des VfL von teilweise übertriebenen Egoismus geprägt, was auch die Niederlage in der Vorrunde gegen den TSV verursacht hatte. Außer Julius Fanger war kaum ein Spieler in der Lage mit seinen Mitspielern eine positive Kooperationshandlung zu spielen, die zu einem Torerfolg führte. "Ego-Ball" nenne ich das. Hier hätte ich auch vom Trainer ein stärkeres Einschreiten erwartet. Individualität hat nichts damit zu tun, dass man seine Mitspieler nicht frei spielt und nur seine eigene Chance sucht. Somit entsteht leider eine hohe Niederlage.
reniar, 10.02.2020, 08:25 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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