Oberberg – Oberwiehl hadert mit seinen Fehlern und fehlender Galligkeit – Nümbrecht II feiert Kantersieg im Abstiegskampf - Gelpe/Strombach II zeigt desolaten Auftritt in Merkstein (AKTUALISIERT).
HSV Frechen – CVJM Oberwiehl 30:24 (14:9).
Herber Rückschlag für Oberwiehls Handballer im Abstiegskampf der Verbandsliga. Das Team von Dirk Heppe verlor beim Tabellennachbarn HSV Frechen nach einer schwachen Vorstellung mit 24:30. „Das Ergebnis war am Ende sogar noch ein wenig schmeichelhaft“, fand der CVJM-Coach klare Worte für den Auftritt seiner Mannschaft. „Mit so einer Einstellung kann man nicht in ein Auswärtsspiel gehen. Gegen einen direkten Konkurrenten muss man viel galliger sein“, ergänzte Heppe. Nicht einmal sechs Minuten waren gespielt, als er seine erste Auszeit nehmen musste. Frechen führte zu diesem Zeitpunkt bereits 6:1. „Gefühlt waren wir noch auf der Autobahn“, sprach er von einem über weite Strecken uninspirierten und indiskutablen Auftritt. Auch den kurzfristigen Ausfall von Jan Bluhm und den damit noch mehr dezimierten Kader wollte er dabei nicht als Ausrede gelten lassen.
Besonders enttäuscht war Heppe, dass sein Team unter der Woche ausführliches Videostudium betrieben hatte, aber keine der einstudierten Lösungen angewendet wurde. Defensiv präsentierte sich der CVJM viel zu brav, erst als Frechens Shooter Marvin Beer in Manndeckung genommen wurde, gelang es den Rückstand zur Pause noch einmal auf fünf Tore zu verkürzen. Doch der Start in den zweiten Durchgang war ähnlich miserabel wie zu Beginn der Partie. In Unterzahl kassierte Oberwiehl sofort zwei Tore und rannte weiterhin meist nur hinterher. Erst als in der Schlussphase drei Spieler in Manndeckung genommen wurden, gestaltete sich das Ergebnis noch erträglich. „Der Gegner hat uns dominiert und von unseren Fehlern gelebt“, so Heppe, der aus seiner Generalkritik ausdrücklich beide Torhüter herausnahm. Elmar Knie und der erst in dieser Woche aus Nümbrecht kurzfristig verpflichtete Michael Rösner glänzten mit mehreren Paraden.
„Wir hatten über Jahre keine Torhüterprobleme in Oberwiehl. Jetzt hatten wir plötzlich zahlreiche Ausfälle. Zum Glück konnten wir Michael kurzfristig für uns gewinnen. Sportlich und menschlich passt er sehr gut in die Mannschaft“, so Heppe.
Oberwiehl: Moritz Madel (7), Johannes Schneevogt (5), Leon Binder, Phil Nückel (je 3), Daniel Rischikov, Sebastian Kruse, Lennart Frielingsdorf (je 2).
SSV Nümbrecht II – HSG Siebengebirge II 41:28 (19:10).
Den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt machte Aufsteiger SSV Nümbrecht II im Heimspiel gegen die HSG Siebengebirge II. „Im Vorfeld hätte ich niemals damit gerechnet, dass das Spiel so deutlich wird. Ich hatte die Jungs vor Anpfiff eindringlich vor einem richtig starken Gegner gewarnt“, sagte SSV-Coach Mario Jatzke nach der Partie. Die Gäste hatten mit Edgar Schulz, Marc Nahry und Nils Grunwald klangvolle Namen im Kader. Doch die warnenden Worte Jatzkes schienen ihr Ziel nicht verfehlt zu haben. „Wir hatten Respekt, aber die Jungs haben das heute absolut diszipliniert gemacht“, fand der SSV-Trainer. Peu à peu setzten sich die Gastgeber ab, spielten eine kompromisslose 6:0-Deckung und zogen so dem Gegner bereits beim 19:10 zur Pause den Zahn.
„Das, was aufs Tor kam, hat dann häufig genug noch Lukas Kirchner entschärft. Insgesamt war das heute sehr diszipliniert und fehlerarm“, freute sich Jatzke. Nach dem Seitenwechsel probierten es die Gäste mit einer doppelten Manndeckung gegen Bastian Schneider und Moritz Menger. Nümbrecht hatte aber die richtige Antwort und brachte Marius Euteneuer als siebten Feldspieler. Der Vorsprung fiel nie unter neun Tore. Obwohl Nümbrecht kräftig durchwechselte, verlor der SSV nie seine Souveränität. „Ich bin heute rundum zufrieden. Das war eine richtig gute Reaktion auf die Derbyniederlage gegen Oberwiehl“, so Jatzke.
Nümbrecht II: Patrick Martel (9), Daniel Funk (7/6), Robin Donath (5), Bastian Schneider (5/1), Marius Euteneuer, Ilja Schattner (je 4), Moritz Menger, Marcus Schwemke, Nils Kreiss (je 2), Justus Stein (1).
HSG Merkstein – HC Gelpe/Strombach II 34:26 (13:12).
Restlos bedient war HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Spiel seiner Mannschaft in Merkstein. Hatten die Oberberger das Hinspiel noch mit 35:20 dominiert, grenzte die Partie an der niederländischen Grenze fast schon an Arbeitsverweigerung. „Wir waren heute gegen einen schwachen Gegner noch viel schlechter. Diese Fahrt hätten wir uns auch sparen können. Darüber werden wir intern auch zu reden haben“, sparte Rodriguez nicht mit Kritik. Zwar gingen die Gäste zunächst noch in Führung, leisteten sich aber anschließend deutlich zu viele Fehlwürfe. „Mit einer Wurfquote unter 50 Prozent gewinnt man kein Spiel“, haderte der HC-Coach zudem mit seiner Defensive, die kaum Zugriff auf den Gegner bekam.
Trotz der hohen Fehlerquote lag man zur Pause nur mit einem Tor hinten und blieb auch bis zum 22:21 (46.) noch in Schlagdistanz. Dann aber bestrafte Merkstein die HC-Fehler gnadenlos und zog auf fünf Treffer davon. In der Schlussphase probierte es Gelpe/Strombach noch mit einer Manndeckung, diese sorgte aber lediglich dafür, dass das Ergebnis in die Höhe schnellte. „Wir hatten mehrfach die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Aber ich habe die Mannschaft heute nicht wiedererkannt“, so Rodriguez, der zudem mit Sorge bemerkte, dass mehrere Konkurrenten im Abstiegskampf punkteten.
Gelpe/Strombach II: Jan Höfer (6/2), Finn Feuerbach (5), Tobias Müller, Jerome Dräger (je 4), Marvin Scholz, Marcel Neese (je 2), Fynn Schürmann, Maurice Ginczek, Luca Reuber (je 1).
KOMMENTARE
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Herr Rodriguez, kann deiner „sooo jungen“ Mannschaft so ein Spiel nicht mal passieren? Gehört doch bei so vielen unerfahrenen Spielern als Entwicklungsschritt dazu!
Talentscout , 26.02.2023, 00:21 Uhr2
@Talentscout, Diese Frage richtet sich an unseren Trainer. Dann schreibt doch bitte deinen richtigen Namen und versteckt dich nicht hinter einen ausgedachten Namen . Kritik von unserem Trainer ist berechtigt und wir werden intern sowas besprechen. Danke für deinen unqualifizierten Kommentar ?.
Spieler HC, 26.02.2023, 17:44 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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