HANDBALL

Oberwiehl II kann nach Derbyniederlage mit Abstiegsrunde planen

pn; 28.11.2021, 20:13 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung ---- Michel Töpfer bekam nach dem Derbysieg gegen Oberwiehl ein Sonderlob seines Trainers.
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Oberwiehl II kann nach Derbyniederlage mit Abstiegsrunde planen

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pn; 28.11.2021, 20:13 Uhr
Oberberg – Bergneustadt besiegt Jäckel-Team binnen einer Woche zum zweiten Mal – Gelpe/Strombach verspielt gegen Euskirchen einen Punkt – Nümbrecht II mit unnötiger Niederlage – Waldbröl bleibt sieglos.

TV Bergneustadt – CVJM Oberwiehl II 21:18 (10:8).

 

Gebetsmühlenartig hatte Bergneustadts Trainer Tobias Uding unter der Woche gewarnt, dass der klare 30:19-Pokalerfolg über Oberwiehl II nicht zur Blaupause für das Ligaduell sieben Tage später tauge. Die gestrigen 60 Minuten gaben ihm Recht. „Unser Gegner hatte allerdings auch nicht mehr viel mit dem zu tun, der hier noch vor einer Woche bei uns angetreten ist. Das war eine ganz andere Qualität“, meinte der TVB-Coach. Hatte das Team aus dem Kreissüden im Pokal noch ein Notaufgebot auf den Bursten entsendet, war der Kader dieses Mal mit Leon Binder, Moritz Madel, Christopher Suhr, Patrick Martel und Torhüter Chris Koch gespickt. Für Oberwiehl war das Derby der letzte Strohhalm im Kampf um einen Platz im Liga-Mittelfeld.

 

[Die Oberwiehler Torhüter  Christopher Koch und Philip Gläser entnervten die Bergneustädter Schützen immer wieder - in dieser Szene testet Marco Rubel CVJM-Keeper Koch.]

 

Bergneustadt ließ sich aber weder vom verstärkten Gegner, noch vom frühen 0:2-Rückstand (3.) irritieren. „Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute die bessere Mannschaft“, fand Uding, der vor allem seiner Defensive einen „herausragenden Job“ attestierte: „Über 50 Minuten kassieren wir nur zwölf Gegentore und haben Oberwiehl vor allem im gebundenen Spiel völlig unter Kontrolle.“ Das sah Gästetrainer Jan Jäckel ein wenig anders und sprach vor allem vor der Pause von „viel Wurfpech“ seines Teams. Über 4:3 (9.) und 8:5 (19.) wurden beim 10:8 die Seiten gewechselt, im zweiten Durchgang zog Bergneustadt trotz der Verletzungen von Malte Müller und Thorben Schneider das Spiel an sich und erhöhte auf 17:12 (49.).

 

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[Mit ausgelassenen Chancen hatte aber auch Oberwiehl zu kämpfen: Christopher Suhr & Co trafen häufig nur aus der zweiten Welle.]

 

In der Schlussphase ließen die Gastgeber aber zu viele Chancen liegen, wirklich gefährlich wurde Oberwiehl mit seinem schnellen Umschaltspiel aber nicht mehr. Uding freute sich, dass besonders Spieler aus der zweiten Reihe Verantwortung im Derby übernahmen: „Lukas Flick wird nach seiner Verletzung immer besser und Manuel Jäger und Michel Töpfer haben ihre beste Saisonleistung abgeliefert.“ In Oberwiehl muss sich spätestens nach dieser Niederlage mit der Abstiegsrunde anfreunden. Jäckel, der seinem Team eine gute Moral bescheinigte, gibt sich aber weiter kämpferisch: „Der Kampf um den Klassenerhalt wird nicht einfacher, aber wir haben in der Hinrunde noch ein paar wichtige Spiele, die wir gewinnen wollen, um uns eine bessere Ausgangslage zu erarbeiten.“

 

Bergneustadt: Thorben Schneider (6/1), Dennis Hermann (3), Nils Meier (3/1), Manuel Jäger, Michel Töpfer, Marco Rubel, Lukas Flick (je 2), Marcel Neese (1).

 

Oberwiehl: Julian Klein (7/1), Christopher Suhr, Lennart Frielingsdorf (je 3), Marvin Klein, Leon Binder (je 2), Moritz Madel (1).

 

 

CVJM Waldbröl – TuS Niederpleis 21:24 (9:12).

 

Der CVJM Waldbröl wartet weiter auf die ersten Saisonpunkte. Auch im Duell Tabellenletzter gegen -vorletzter blieb die Mannschaft von Markus Deubel und Gunnar Cichon sieglos. Sechs Minuten machten in einer schwachen Partie den Unterschied aus. Bis zum 3:4 (11.) begegneten sich beide Teams noch auf Augenhöhe, die Gäste nutzten die anschließende CVJM-Schwächephase aber gnadenlos zum 5:11 (18.) aus. Waldbröls Lebensgeister wurden ausgerechnet durch zwei Zeitstrafen kurz vor der Pause geweckt: In doppelter Unterzahl kassierten die Gastgeber nur einen Gegentreffer und schöpften neuen Mut für den zweiten Durchgang.

 

[TVB-Coach Tobias Uding lobte sein Team für eine engagierte Abwehrleistung.]

 

Dass diese Hoffnung nicht unberechtigt war, zeigte das Deubel/Cichon-Team nach dem Seitenwechsel. Nach torarmen zehn Minuten waren 13:14 (46.) und 17:18 (53.) die weiteren Zwischenstände. In den Schlussminuten agierte Waldbröl aber schlicht zu hektisch. Einem Fehlwurf folgte das 17:19, nach dem nächsten (zu) schnellen CVJM-Abschluss hieß es 17:20 (55.). Die Hausherren probierten es noch mit einer offenen Manndeckung, Niederpleis brachte die Führung aber ungefährdet über die Ziellinie. Da half auch die starke Leistung von Sebastian Klein nichts, der nach vier Wochen Trainingspause wegen einer Fingerverletzung ein starkes Comeback gab. „Dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen“, haderte Markus Deubel mit der Personalsituation, Vorwürfe konnte er seinem Team aber nicht machen: „Die Jungs machen das Beste aus der Situation und haben bis zum Schluss gekämpft.“

 

Waldbröl: Sebastian Klein (7), Tobias Mertens (5/4), Sebastian Hein (3), Niclas Braune, Lukas Leidig (je 2), Lars Gustke, Patrick Schwarz (je 1).

 

 

SSV Nümbrecht II – HSG Refrath/Hand II 21:23 (9:11).

 

Noch am Tag nach der Niederlage gegen die HSG Refrath/Hand II war Manuel Seinsche geladen. „Ein Sieg wäre ein riesiger Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gewesen. Diese Niederlage haben wir uns mit unnötigen Nebenkriegsschauplätzen selbst zuzuschreiben“, fand der SSV-Coach deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft. Es war kein schönes Spiel in der GWN-Arena, phasenweise sogar ein hässliches. Die Schiedsrichter mussten nach dem Schlusspfiff neben zehn Zeitstrafen und einer roten Karte mehrere Verletzungen im Spielbericht vermerken. Dabei sah es bis zum 7:4 (14.) durch Stephan Bitzer durchaus nach einem gelungenen Abend für Nümbrecht aus. Eine Zeitstrafe gegen Moritz Menger, eine doppelte Zeitstrafe gegen Rene Nitschmann sowie die Verletzung von Benedikt Opitz, der im Kampf um den Ball vom Knie eines Mitspielers heftig am Kopf getroffen worden war, erwiesen sich als „Gamechanger“, wie es Seinsche ausdrückte.

 

[Patrick Martel blieb ohne Torerfolg - Bei seinem Trainer Jan Jäckel beginnen die Rechenspiele für die Abstiegsrunde.]

 

7:8 (21.) hieß es, ehe Nümbrecht endlich wieder vollzählig agieren durfte. Die Gäste ließen sich auch von der roten Karte gegen Nico Emmerich (42.), der Marcel Miebach den Ellbogen ins Gesicht schlug, nicht aus der Ruhe bringen und bauten ihre Führung nach der Pause auf 13:20 (49.) aus. Seinsche stellte auf offene Manndeckung um und plötzlich war sein Team wieder im Spiel: 70 Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel das 21:22, Refrath machten den Sack aber zu. Seinsche lobte zwar die Moral in der Schlussphase, haderte aber auch mit der Chancenverwertung: „Eigentlich müssen wir diese Partie sogar noch drehen, in den letzten zehn Minuten lassen wir noch fünf klarste Chancen liegen. Diese Niederlage war schlicht unnötig.“

 

Nümbrecht: Moritz Menger (6), Daniel Funk (5/3), Markus Bitzer, Stephan Bitzer, Marius Ranke, Robin Donath (je 2), Marcel Miebach, Torben Lang (je 1).

 

HC Gelpe/Strombach II – HSG Euskirchen 26:26 (14:11).

 

Verärgert und frustriert war HC-Coach Daniel Rodriguez nach dem Unentschieden gegen die HSG Euskirchen. „Wenn man 56 Minuten führt, kann man nur von einem verlorenen Punkt sprechen. Am Ende müssen wir aber sogar froh sein, überhaupt einen Zähler geholt zu haben“, übte er deutliche Kritik an seinem Team. Besonders die vier Schlussminuten hatten zur deutlich hörbaren Verstimmung beim HC-Trainer geführt. Aus einer 25:23-Führung wurde ein 25:26-Rückstand, ein verwandelter Siebenmeter von Philipe Ginczek rettete aber zumindest einen Zähler. Dabei hatte Gelpe/Strombach lange Zeit vieles richtig gemacht. Besonders defensiv kauften die Gastgeber dem körperlich starken Gegner bis zur 20. Minute den Schneid ab.

 

[Mit sieben Toren erfolgreichste Schütze der Gäste: Julian Klein.]

 

Spätestens mit der roten Karte gegen Lars Rostalski nach der dritten Zeitstrafe (43.) verlor der HC defensiv aber ein wenig den Faden. Über 18:16 (44.) und 23:21 (52.) blieben die Oberberger dennoch bis zum 25:23 (56.) in Front – der Rest ist bekannt. „In der Schlussphase müssen wir einfach cleverer agieren und dürfen taktisch nicht so undiszipliniert sein“, so Rodriguez. Der Punkt sei im Kampf um die Qualifikation zur Aufstiegsrunde zwar durchaus wichtig, „aber wir haben erneut eine Gelegenheit verpasst, uns ein wenig von Platz neun zu distanzieren.“

 

Gelpe/Strombach: Julian Kolken (8), Philipe Ginczek (5/5), Lars Rostalski, Marvin Scholz (je 3), Paul Roth (2), Leon Hagen (2/1), Max Balzer, Maurice Ginczek, Tobias Müller (je 1).

 

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