HANDBALL
Oberwiehls Remis-Könige bleiben ungeschlagen
Oberberg – Nümbrechts Trainer Mario Jatzke plant nach historischem Sieg einige Tage Eistonne ein – Oberwiehl erkämpft sich einen Punkt - HC II unterliegt Bardenberg und ärgert sich über einen 'seltsamen' Siebenmeter (AKTUALISIERT).
CVJM Oberwiehl – HSG Siebengebirge II 23:23 (8:13).
Große Moral zeigten Oberwiehls Handballer beim Heimauftakt in die neue Verbandsligasaison. Gegen die HSG Siebengebirge II lief das Team von Dirk Heppe quasi über 60 Minuten einem Rückstand hinterher, startete aber eine starke Aufholjagd und hätte mit ein wenig mehr Glück sogar noch fast den Siegtreffer erzielt. „Nach diesem Spielverlauf war das natürlich ein gewonnener Punkt“, fasste der Coach das zweite Remis im zweiten Spiel zusammen. Zu reden sein, wird beim CVJM in der kommenden Woche vor allem über die erste Hälfte. Trotz einer 2:1-Führung (4.) verschliefen die Gastgeber die ersten 30 Minuten vollkommen. Oberwiehl produzierte viele Fehler, die den konterstarken Gästen in die Karten spielten, auch weil das Heppe-Team ein mangelhaftes Rückzugsverhalten an den Tag legte. „Der Rückstand zur Pause war schon ein kleiner Schock“, meinte er.
[Johannes Schneevogt war mit vier Treffern Oberwiehls bester Torschütze.]
In der Kabine ging aber ein Ruck durchs Team. Ein Blitzstart zum 12:14 (37.) löste die Handbremse, auch weil Torhüter Christopher Koch nun mehrere Paraden aufs Parkett zauberte. „Endlich war Feuer in der Mannschaft“, meinte auch Heppe, der immer wieder mit seinen Defensivsystemen variierte. Die mit kleinem Kader angereisten Gäste blieben über 15:19 (44.) und 18:21 (48.) zwar in Führung, konnten in der Schlussviertelstunde dem Oberwiehler Sturmlauf aber nichts mehr entgegensetzen. Angetrieben vom starken Phil Nückel fiel früh der 21:21-Ausgleich (53.) - mehr aber auch nicht. „Wir sind ungeschlagen“, sagte Heppe mit einem Augenzwinkern, wurde aber sogleich wieder analytisch. „Natürlich sind zwei Unentschieden nicht der Start, den wir uns vorgestellt haben, aber ich wusste schon vor der Saison, dass wir noch ein wenig Arbeit vor uns haben“, will er in den kommenden Wochen vor allem am Entscheidungsverhalten und dem Abschluss vor dem gegnerischen Tor arbeiten.
Oberwiehl: Johannes Schneevogt (4), Phil Nückel, Moritz Madel (je 3), Julian Klein (3/2), Artur Gartung, Leon Binder, Andre Rischikov, Henrik Berndt (je 2), Daniel Rischikov, Sebastian Kruse (je 1).
TK Nippes – SSV Nümbrecht II 25:27 (12:12).
[Andre Rischikov setzte sich kraftvoll in Szene.]
„Die nächsten drei Tage werde ich wohl in der Eistonne verbringen“, witzelte Nümbrechts Coach Mario Jatzke nach dem historischen ersten Sieg der Nümbrechter Reserve in der Verbandsliga. Mit dem letzten Aufgebot war das Team aus dem Südkreis zum Oberligaabsteiger TK Nippes gereist, Jatzke musste sogar über 55 Minuten selbst im linken Rückraum agieren. Als dann auch noch Marcus Schwemke kurz vor der Pause berechtigterweise nach einem Kopftreffer die rote Karte sah, hieß es Zähne zusammenbeißen für Niklas Witthaut, Hendrik Wilkens und den SSV-Coach, phasenweise agierte sogar Ilja Schattner im rechten Rückraum. „Ich kann den Jungs nur ein riesiges Kompliment machen, jeder hat seine Aufgabe bravourös erfüllt und mit dieser Aufstellung war das ein absolut verdienter Sieg“, so Jatzke.
Von Anfang an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Führung über 4:5 (12.), 8:7 (21.), 14:15 (35.) und 19:18 (45.) mehrfach wechselte. Dann schienen den Gästen aber die Kräfte auszugehen: Nippes zog zum 23:20 (50.) davon. Doch eine Zeitstrafe für TK-Spieler Nil Benjamin Starbatty sorgte für die zweite Luft beim SSV. Die defensive 5:1-Deckung rührte Beton an und der ohnehin stark haltende Lukas Kirchner wuchs weiter über sich hinaus. „Das zeichnet diese Mannschaft einfach aus. Wir mussten jeder 15 Prozent mehr geben, auch wenn wir stehend KO waren“, sah Jatzke die Partie zum 23:26 (57.) kippen. Die Kölner kamen zwar noch einmal auf 25:26 (58.) heran, eine weitere Kirchner-Parade und der Treffer des starken Hendrik Wilkens sorgten aber für die Entscheidung. „Ich denke durch diese beiden Punkte gegen einen Oberligaabsteiger sind wir nun in der Liga angekommen“, hob der SSV-Coach aus einer starken Mannschaftsleistung Niklas Witthaut heraus.
Nümbrecht: Niklas Witthaut (10/4), Ilja Schattner (5), Mario Jatzke (5/1), Hendrik Wilkens (3), Marcus Schwemke, Markus Bitzer, Stephan Bitzer, Philipp Donath (je 1).
[Phil Nückel riss in der Schlussviertelstunde das Spiel an sich.]
HC Gelpe/Strombach II – VfL Bardenberg 31:33 (17:17).
Aufsteiger HC Gelpe/Strombach II zahlt weiter Lehrgeld in der Verbandsliga. Nachdem das Team bereits am ersten Spieltag unnötig einen Punkt verschenkt hatte, haderte HC-Trainer Daniel Rodriguez auch nach dem ersten Heimspiel gegen den VfL Bardenberg mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit seiner Mannschaft: „Enge Spielverläufe werden uns nun häufiger erwarten, das ist nicht mehr die Landesliga. Wir müssen konsequenter und konzentrierter unsere Vorsprünge verteidigen. Aber das ist ein Lernprozess für mein junges Team.“ Kämpferisch konnte er seiner Mannschaft dagegen wenig vorwerfen, auch das Tempo gefiel ihm. Probleme bereitete allerdings Bardenbergs Shooter Bjarne Laartz, der den HC-Innenblock mit seinen platzierten Würfen bis zur Pause immer wieder schlecht aussehen ließ, sodass die Gäste meist knapp in Führung lagen. „Unsere Abwehr muss sich nach dem Verlust von Paul Roth noch finden“, meinte der HC-Coach.
[Julian Klein fliegt durch die gegnerische Deckung.]
Nach dem Seitenwechsel machten es aber zumindest Tobias Müller und Jan Höfer besser. Mit dem Duo im Innenblock kippte die Partie beim 24:24 (42.). Doch selbst die zwischenzeitliche 28:26-Führung (51.) brachte nicht die nötige Sicherheit, weil der HC zu viele Fehler produzierte. Zusätzlich haderten die Gastgeber nun mit den bis dahin völlig unauffälligen Schiedsrichtern. Beim 30:29 (55.) bekam Bardenberg einen Strafwurf zugesprochen. „Wirklich jeder in der Halle hat gesehen, dass ihr Schütze nach dem Anpfiff geprellt und erst dann aufs Tor geworfen hat“, handelte sich Rodriguez für seine lautstarken Beschwerden wenig später auch noch eine Zeitstrafe ein. „Das war natürlich unclever von mir“, gab er zu. Die Gäste nutzten die Gunst der Stunde und feierten schließlich einen knappen 31:33-Auswärtserfolg. „Bardenberg war ein guter Gegner, ich hoffe wir werden in Zukunft solche Spiele für uns entscheiden können“, so Rodriguez.
Gelpe/Strombach: Jan Höfer (7), Philipp Borisch (5), Maurice Ginczek (4), Marvin Scholz, Julian Kolken (je 3), Philipe Ginczek (3/1), Marcel Neese (2), Joel Tertel, Fynn Schürmann, Sebastian Panske, Tobias Müller (je 1).
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