HANDBALL

Stärkere Konkurrenz im Rennen um den Aufstieg

thg; 04.09.2024, 17:20 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Der SSV Nümbrecht geht mit einem großen und beinahe unveränderten Kader in die neue Oberligasaison.
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Stärkere Konkurrenz im Rennen um den Aufstieg

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thg; 04.09.2024, 17:20 Uhr
​​​​​​​Nümbrecht – Die Handballer des SSV Nümbrecht wollen den Sprung in die Regionalliga schaffen, bekommen es aber in der Oberliga mit einigen neuen Gegnern zu tun – Trainer Manuel Seinsche befürchtet eine deutlich stärkere Konkurrenz.

Von Thomas Giesen

 

Einmal Dritter, einmal Zweiter. Da kann der nächste Schritt eigentlich nur sein, am Ende der nächsten Oberligasaison ganz oben in der Tabelle zu stehen. Schon deutlich vor dem Abschluss der vergangenen Spielzeit hatten sich die Handballer des SSV Nümbrecht damit abgefunden, dass es diesmal noch nicht für den Aufstieg in die Regionalliga reichen würde. Zu konstant brachte die HSG Siebengebirge/Thomasberg ihr Leistungspotenzial auf die Platte und feierte verdient den Meistertitel. Die Nümbrechter hatten da schon längst die folgende Spielzeit im Sinn und machten auch keinen Hehl daraus, den Gang in die höhere Klasse anstreben zu wollen. Auch der Kreispokalsieg gegen den Regionalligisten HC Gelpe/Strombach verschaffte Selbstvertrauen.

 

Doch dann kam die Veröffentlichung der Ligeneinteilung des neu geschaffenen Handballverbands Nordrhein. Und die hatte es in sich. „Sagen wir mal so: Wir waren überrascht“, druckst Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche herum. Grund für die Verwunderung war, dass die Staffel zwei der drei neu ins Leben gerufenen Oberligen, seiner Ansicht nach, überdurchschnittlich stark besetzt sei. Nach geografischen Gesichtspunkten seien die Staffeln eingeteilt worden informierte der Verband – Seinsche hat, mit Blick auf andere Ligen im Verband, aber seine Zweifel, ob das immer so konsequent umgesetzt wurde. Und das bedroht nun die Planungen der Nümbrechter, die nun deutlich mehr Konkurrenz bekommen haben, als ihnen eigentlich lieb war.

 

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„Mit dem Pulheimer SC, MTV Köln, den HBD Löwen und dem Longericher SC II sind gestandene Oberligamannschaften in der Klasse geblieben, die in den vergangenen Jahren immer eine starke Rolle gespielt haben. Dazu haben wir mit LTV Wuppertal und Mettmann-Sport den Tabellenzweiten und -dritten sowie mit TuS Lintorf und TB Wülfrath den sechst- und siebtplatzierten der letztjährigen Oberliga-Niederrhein in der Staffel. Hinzu kommt noch der Regionalligaabsteiger SG Langenfeld. Das wird eine Bombenliga und eine ganz harte Nummer für uns“, schwant Seinsche Böses. Nicht nur die Klasse der Mannschaften macht ihm Sorgen. Für Seinsche sind die meisten Teams der Liga völlig unbekannt.

 

[Trainer Manuel Seinsche will mit seinen Nümbrechtern ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden.] 

 

„Mit der Zweitvertretung der Bergischen Panther, dem Ohligser TV und der Cronenberger TG stoßen auch drei Aufsteiger zur Staffel, von denen wir gar nicht wissen, was wir zu erwarten haben. Das macht es natürlich im Vorfeld sehr schwer einzuschätzen, wo man steht. Aber damit müssen wir klarkommen.“ Stark genug, ein Wörtchen um den Aufstieg mitzureden, fühlt man sich aber dennoch. „Unser Anspruch ist weiterhin, dass wir oben mitspielen wollen. Ich denke, dass es nicht, wie im vergangenen Jahr, eine oder zwei Mannschaften gibt, die den Titel unter sich ausmachen, sondern dass es eine breite Spitze geben wird. Das heißt, dass man jede Woche am Limit spielen muss und sich die Topteams auch die Punkte gegenseitig abnehmen werden. Mal sehen, wer den längsten Atem hat. Wer in dieser Liga am Schluss ganz vorne ist, ist für die Regionalliga jedenfalls gut vorbereitet“, erklärt Seinsche.

 

Die Chancen der Nümbrechter stehen, trotz aller Klage über die Ligeneinteilung, gut, in der Saisonendphase zu denen zu gehören, die noch um den Titel mitspielen. Der SSV kann auf eine gewachsene Mannschaft und einen großen Kader bauen, der kaum Abgänge zu verzeichnen hat. Marius Euteneuer, der die vergangene Spielzeit wegen einer Verletzung komplett verpasste, wechselte zur Reserve des HC Gelpe/Strombach und ist der einzige echte Abgang. Sebastian Deilmann, Mario Weißner und Simon Schanz treten aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen kürzer, bleiben aber im Dunstkreis der Mannschaft.

 

[Mit Kreisläufer Sebastian Stürmann präsentieren die Nümbrechter nur einen Neuzugang.]

 

Auf der anderen Seite konnten die Nümbrechter einen möglicherweise äußerst wertvollen Neuzugang an Land ziehen. Im vergangenen Jahr noch mit Dauerproblemen auf der Kreisläuferposition füllt Sebastian Stürmann nun die Lücke und beschert Seinsche damit nicht nur zahlenmäßig mehr Sicherheit für die Position. „Er ist ein wenig der Gegenpart zu Fabian Benger. Stürmann ist sehr groß gewachsen. So ein langer Kerl am Kreis, der auch im Mittelblock decken kann, macht uns flexibler. Wir könnten jetzt auch mal mit zwei Kreisläufern agieren, was in der vergangenen Saison gar nicht möglich war. Wir sind sehr froh, dass er da ist“, schwärmt Seinsche vom Neuling, der vom TV Rheinbach ins Oberbergische wechselte.

 

Zudem trainieren mit Alexander Seinsche, Joshua Pottgießer, Moritz Menger, Philipp Donath und Niklas Witthaut fünf Perspektivspieler aus der zweiten Mannschaft mit dem Kader der Oberligatruppe und sollen an das höhere Niveau herangeführt werden, um auch eventuelle Ausfälle zu kompensieren. „Wir haben es jetzt schon gesehen. Dag Dissmann hat sich den Ringfinger gebrochen und wird einige Woche fehlen. Marcel Witthaut hat beim BSP-Cup dann die Gelegenheit genutzt und gezeigt, dass er in die Rolle schlüpfen kann“, erklärt er die Maßnahme. Grundsätzlich soll die Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft weiter intensiv betrieben werden. „Wir haben hier im Oberbergischen kein so großes Einzugsgebiet und wollen auch nicht unbedingt Spieler von außen holen. Wir haben talentierte Jungs in der zweiten Mannschaft, die in Zukunft den nächsten Schritt machen sollen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle nicht jünger werden. Spieler Tobias Schröter, Harry Roth oder Tim Hartmann werden irgendwann nicht mehr da sein“, so Seinsche.

 

Seinen Spielstil will der Coach nicht grundsätzlich ändern. Grundlage sei weiterhin eine stabile Abwehr, die ein schnelles Spiel nach vorne ermöglichen soll. „Wir wollen vorne auch die Tiefe und Athletik haben, um Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben zu können. Ich erwarte Mannschaften, die körperlicher agieren, als die in der vergangenen Saison. Ich freue mich jetzt auf neue Hallen und neue Gegner. Das macht einen großen Reiz aus. Es ist wie ein großes Geschenk, was man auspacken darf.“

 

Tests und Tore

SSV - Bayer Dormagen II 28:36

SSV - HSG Siebengebirge 32:40

SSV - TuS Ferndorf II 26:19

SSV - HBD Löwen 31:26 (BSP-Cup)

SSV - HC Gelpe/Strombach 26:27 (BSP-Cup)

 

Zugänge

Sebastian Stürmann (TV Rheinbach)

 

Abgänge

Marius Euteneuer (HC Gelpe/Strombach II)

Sebastian Deilmann

Mario Weißner

Simon Schanz (alle Handballpause)

 

Spielerkader

 

Tor

Tom Rydzewski

Jannis Schoger

Alexander Orth

 

Feld

Lucas Söntgerath

Harald Roth

Marcel Miebach

Johannes Urbach

Tobias Schröter

Dag Dissmann

Benedikt Opitz

Dominik Donath

Tim Hartmann

Jannik Lang

Torben Lang

Fabian Benger

Sebastian Stürmann

 

Trainer

Manuel Seinsche

 

Co-Trainer

Ingo Werblow

 

Torwarttrainer

Sven Achenbach

 

Athletiktrainer

Christian Hebenstreit

 

Physiotherapeutin

Geli Hebenstreit

 

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