HANDBALL
Köster-Comeback und Viertelfinaleinzug - Dort wartet Kiel
Gummersbach - Mit einem 29:24-Achtelfinalerfolg gegen den Zweitligisten Bergischer HC zieht der VfL Gummersbach in die Runde der letzten Acht ein, wo man zum THW Kiel muss - Starkes Köster-Comeback, aber auch neue Verletzungssorgen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
VfL Gummersbach - Bergischer HC 29:24 (17:14).
Ganz am Ende bekommen die 2.715 Besucher in der SCHWALBE arena noch ein Häppchen aus der Feinkostabteilung geboten. Miro Schluroff spielt seinen Kreisläufer glockenfrei, Kristjan Horzen springt ab und bringt die Kugel per sehenswertem Dreher im Kasten des Bergischen HC unter - das 29:24 für die Gummersbacher Hausherren ist perfekt und das Viertelfinale im DHB-Pokal gebucht.
[Mit sieben Toren war Miro Schluroff bester Torschütze.]
Und zum guten Schluss: Julian Köster hat sein Comeback nach 50 Tagen im Krankenstand nicht nur gegeben, sondern auch mit einer starken Vorstellung und fünf Toren gekrönt. "Es hat einfach Spaß gemacht, wieder mit den Jungs auf der Platte zu stehen. Noch schöner, dass uns dieser wichtige Erfolg gelungen ist", befand der Kapitän, der am späteren Abend genau wie seine Teamkameraden gespannt auf die Auslosung des Final Four in Köln schielte.
Losfee Xenia Smits (30) bewies aus VfL-Sicht allerdings kein glückliches Händchen. Die Handball-Nationalspielerin zog den Oberbergern im Anschluss an das letzte Achtelfinalspiel zwischen den Rhein-Neckar Löwen und den Füchsen Berlin ein echtes Hammerlos. Am 18. oder 19. Dezember (noch nicht terminiert) muss Gummersbach zum THW Kiel.
Der Sieg über den bergischen Nachbarn war indes alles andere als ein Selbstläufer, der Bundesligaabsteiger bewies vielmehr nachdrücklich, dass die BHC-Ambitionen auf eine sofortige Rückkehr in die nationale Eliteliga auf alle Fälle begründet sind.
[14 Paraden, darunter drei Siebenmeter: Bertram Obling erwies sich als starker Rückhalt.]
Die Gastgeber startete zwar furios ins bergische Derby. Und doch war es vor allem Keeper Bertram Obling im Gummersbacher Gehäuse, der die ersten wertvollen Akzente für seine Equipe setzte. Unter anderem nahm er Yannick Fraatz einen Siebenmeter weg und ermöglichte seiner Mannschaft so das schnelle Gummersbacher Enteilen auf 6:2 (10.).
Die Gäste behielten allerdings die Contenance, nahmen ihre erste Auszeit, sortierten sich neu und waren beim 7:6-Anschlusstreffer wieder ganz nah dran am Favoriten. Sehr zum Mißfallen von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson. "Wir schmeißen Bälle weg ohne anzugreifen", meckerte der VfL-Coach in der Auszeit nach dem 8:8-Ausgleich (20.) und angesichts von bereits satten sechs technischen Fehlern der Oberbergischen.
Erst recht hatten die Gäste viele Asse in der Hand, als man die Gummersbacher Versäumnisse in eine 11:9-Führung umwandeln konnte. Zwar gelang dem VfL-Trainer in Folge ein echter Überraschungsoup, indem er den jungen Mykola Protsiuk brachte, und der schnell zweimal zum 13:14 einnetzte. Doch der wurfstarke Youngster verletzte sich wenig später bei einer unglücklichen Aktion im Zurücklaufen. Er musste aus der Halle geführt werden und kam auch nicht mehr zurück.
[VfL-Coach Sigurdsson freute sich über den Einzug ins Viertelfinale, hat aber auch neue Verletzungssorgen. Eine Diagnose liegt bei Mykola Protsiuk noch nicht vor. Vermutlich hat er sich aber eine Bänderverletzung oder im schlimmsten Fall einen Fußbruch zugezogen.]
Allerdings zeigten die Hallenherren angesichts des erneuten Pechs eine formidable Trotzreaktion, kämpften hartnäckig um jeden Ball und kamen tatsächlich zu einigen einfachen Toren, sodass man dank eines 5:0-Laufs mit einem 17:14-Plus in die Pause ging. Aber die Gäste zeigten Nehmerqualitäten und waren beim 18:18 (36.) wieder auf ganz enger Tuchfühlung.
[Giorgi Tskhovrebadze sucht weiter seine Form aus der Vorsaison. Der Georgier wirkt derzeit stark verunsichert und traf keinen seiner sechs Würfe.]
Das Heimteam hatte allerdings inwischen seine spielerischen Qualitäten (wieder-)gefunden. Und als Obling den Bergischen in der sensiblen Phase nach Wiederanwurf auch noch ihren dritten Strafwurf abkaufte, war der Weg für die Gummersbacher Vielspieler frei. Beim 24:19 (47.) waren sämtliche Weichen gestellt, der Rest mündete trotz einiger ausgelassener Chancen in dem letztlich ungefährdeten Erfolg. In den Schlussminuten kam zudem Nachwuchsspieler Tom Koschek zu seinem Profidebüt.
Gummersbach: Miro Schluroff (7), Julian Köster, Kristjan Horzen (je 5), Tilen Kodrin (4), Milos Vujovic (3/3), Mykola Protsiuk, Lukas Blohme (je 2), Ole Pregler (1).
Bergischer HC: Djibril M'Bengue (6), Eloy Morante (5), Gerdas Babarskas (4), Paul Gießelmann, Robin Granlund, Yannick Fraatz (je 2), Tjörvi Tyr Gislason, Joshua Thiele, Soeren Servos (je 1).
Zeitstrafen
6:6 Minuten (2x Zeman, Horzen - 2x Seesing, Babarskas).
Siebenmeter
3/3 – 0/3 (2x Fraatz und Fuchs scheitern an Obling).
Schiedsrichter
Marcus Hurst/Mirko Krag.
Zuschauer
2.715.
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