HANDBALL
Sicherer Sieg mit Schönheitsfehlern
Gummersbach - Der VfL kam in Konstanz zu einem 30:37 (13:17), zeigte aber auch Schwächen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer
HSG Konstanz - VfL Gummersbach 30:37 (13:17).
Der VfL Gummersbach feierte in Konstanz seinen fünften Auswärtssieg in Folge und festigte den zweiten Platz in der Tabelle. Am Bodensee machte die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson von Beginn an klar, dass man nicht gewillt war, sich die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Der Coach hatte Mathis Häseler auf Rechtsaußen beordert und Diogo Valerio im Tor gebracht. Bereits nach vier Minuten führten die Gäste mit 1:4, weil sie in der Deckung konsequent gegen die HSG-Angreifer agierten und vorne konzentriert abschlossen. Über 3:7 (12.) hatte sich der VfL beim 5:11 (19.) bereits ein Sechs-Tore-Polster geschaffen. Stark agierte Spielgestalter Timm Schneider. Er fand selbst immer wieder Lücken und seine Anspiele an den Kreis hatten das Prädikat "sehenswert".
Insgesamt waren die Blau-Weißen schneller, wacher und selbstbewusster als die biederen Gastgeber, die vor allem in der Abwehr große Lücken offenbarten. Erst gegen Ende der ersten Hälfte konnte sich die HSG etwas besser in Szene setzen, weil die auf beiden Seiten kleinlich pfeifenden Schiedsrichter innerhalb kurzer Zeit drei Hinausstellungen gegen die Gäste verhängten, von denen mindestens eine unberechtigt erschien. Trotz Unterzahl kam der VfL aber zu Treffern und brachte einen Vier-Tore-Vorsprung in die Kabine.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff legte der VfL-Express noch eine Schippe drauf, und beim 17:24 (39.) schienen die Oberbergischen ruhigen letzten 20 Minuten entgegenzusteuern. Doch plötzlich kam Sand ins Getriebe der Gäste, man spielte pomadig und unkonzentriert im Angriff, vergab reihenweise Bälle. Konstanz legte einen 6:1-Lauf hin und kam beim 26:29 (50.) sogar auf Sichtweite. Ohne den zwischenzeitlich geschonten Schneider agierte man zu überhastet, teilweise sogar vogelwild. Erst nachdem der erfahrene Mittelmann wieder das Kommando übernommen hatte, lief es besser für den VfL. Lukas Blohme mit einem schönen Dreher, Schneider und zweimal Santos stellten auf 27:33 und machten so den Deckel drauf.
Natürlich war der Gummersbacher Sieg auch in der Höhe verdient, doch leistete man sich gerade in der Abwehr nach dem Wechsel manchen Schnitzer. Gegen einen Gegner wie Konstanz sind 30 Gegentreffer zu viel. Und Schlafmützigkeiten im Angriff darf man sich gegen andere Gegner auch nicht erlauben, soll es keine böse Überraschung geben. Neben Spielgestalter Schneider konnte auch Alexander Hermann mit neun Treffern überzeugen, dagegen erwischte Linkshänder Janko Bozovic einen schwachen Tag.
HSG: Tom Wolf (9/3), Aron Czako, Fabian Maier-Hasselmann (je 3), Matthias Hild, Markus Dangers, Fynn Beckmann, Joschua Braun, Peter Schramm, Patrick Volz (je 2), Michel Stotz, Felix Krüger, Tim Jud (je 1)
VfL: Alexander Hermann (9), Raul Santos (8/5), Timm Schneider (6), Ellidi Vidarsson, Lukas Blohme (je 3), Julius Fanger, Jonas Stüber, Janko Bozovic (je 2), Robin Haller, Mathis Häseler (je 1)
Hinausstellungen: 10:12 Minuten (Dangers (3/Rot 46.), Stotz, Volz - Vidarsson (2), Blohme (2), Kontrec, Haller
Beste Spieler: Wolf - Schneider, Hermann
KOMMENTARE
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Lieber Bernd, du bist heute aber sehr kritisch. Ich fand das gesamte Spiel (außer vielleicht 10 Minuten in Halbzeit 2) vom VfL sehr abgebrüht und souverän gemanagt. LG
Thomas Döpp, 12.02.2021, 22:48 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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