Gummersbach - An der Förde können die Handballer des VfL den letzten Schritt in Richtung European League machen – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

Drei Punkte Vorsprung und ein um 31 Tore besseres Torverhältnis als Verfolger Hannover-Burgdorf. Die Handballer des VfL Gummersbach stehen nach dem spektakulären 40:29-Heimsieg über den Rekordmeister THW Kiel vor den letzten beiden Spieltagen der Handball-Bundesliga mit einem Bein in der European League. Sogar Platz fünf ist noch möglich. Der Rückstand auf die MT Melsungen beträgt für den oberbergischen Liga-Sechsten aktuell nur zwei Punkte.

Gelingt Gummersbach schon am Donnerstagabend bei der SG Flensburg-Handewitt der letzte Schritt? VfL-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson will seinem Team das Träumen nicht verbieten, warnt aber auch vor der Herausforderung: „Wir bereiten uns wie immer vor und versuchen unser bestes Spiel zu machen, aber da erwartet uns eine echte Hausnummer!“

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Die Campushalle in Flensburg ist in dieser Saison eine absolute Festung. Nur Magdeburg (32:29) und Berlin (31:31) gelang es bislang Punkte aus der „Hölle Nord“ zu entführen. Zudem holte das Team von Nicolej Krickau am vergangenen Sonntag in der European League den ersten internationalen Titel nach über zehn Jahren. In Flensburg herrscht seitdem Partystimmung. Zur „dritten Halbzeit“ um kurz vor Mitternacht empfingen rund 800 Fans ihre Helden, um den 16. Titel der Vereinsgeschichte zu feiern.

Mit müden Flensburgern rechnet Sigurdsson trotzdem nicht. „Sie schweben aktuell auf Wolke sieben und haben gegen uns ihr letztes Heimspiel. Sie werden den Pokal präsentieren und einige Spieler verabschieden“, glaubt der Isländer nicht, dass Flensburg sich ähnlich gehen lassen wird wie zuletzt der THW Kiel. Gummersbach hat zudem noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. In keinem anderen Spiel wie bei der 32:42-Heimniederlage war das VfL-Team derart chancenlos. Der VfL-Coach bezeichnete die Niederlage als wichtige Lehrstunde.

Sportlich stellt sich die Favoritenfrage für Sigurdsson ohnehin nicht: „Diese Mannschaft hat keine Schwachstellen und ist auf allen Positionen mit Weltklasse besetzt. Das ist ein Team, das eine große Zukunft vor sich hat.“ Vor allem das Torhüterduo Kevin Möller/Benjamin Buric hat es dem VfL-Coach angetan: „So viel Qualität hat kaum ein anderer Bundesligist zwischen den Pfosten.“ Bester Torschütze ist Linksaußen Emil Jakobsen (182/68 Tore). Aber auch Lasse Möller (117), Johannes Golla (116) und Simon Pytlick (111) sind brandgefährlich. Im Halbfinale der EHF Finals konnte am Wochenende zudem erstmals wieder Kay Smits eingesetzt werden. Der Niederländer (27) fiel seit Dezember mit einer Herzmuskelentzündung aus – sogar ein Karriereende stand im Raum.

Für zwei Spieler wird es ein besonderes Spiel: VfL-Rechtsaußen Lukas Blohme stammt aus dem Norden und wurde einst an der Flensburg Akademie ausgebildet. Für Flensburgs Halbrechten Teitur Einarsson ist es hingegen das Duell mit dem künftigen Arbeitgeber. Der Isländer wechselt im Sommer ins Oberbergische. Gummersbach reist bereits am Mittwochvormittag in den Norden der Republik. Sigurdsson steht dabei derselbe Kader wie zuletzt gegen Kiel zur Verfügung. Die Rückreise ist Donnerstagnacht geplant, um sich dann intensiv auf den letzten Spieltag am Sonntag gegen FRISCH AUF! Göppingen vorzubereiten.