Gummersbach – Beim 31:26-Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen wechselt Trainer Sigurdsson nach zehn Minuten mit Dominik Mappes den Sieg ein – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Uli Klein

Die Warnung hätte nicht deutlicher ausfallen können: Mit einem klaren Auswärtssieg im Gepäck reisten die Rhein Neckar Löwen nach Gummersbach. Der 30:26-Auswärtserfolg beim deutschen Rekordmeister THW Kiel am Donnerstagabend war schon ergebnistechnisch beeindruckend. Wie der Coup an der Ostsee allerdings zustande kam, sorgte freilich für weitere erstaunte Gesichter in der nationalen Handballszene. Man wusste im Oberbergischen also ganz genau, dass am Sonntagnachmittag ein echtes Brett in der SCHWALBE arena warten würde.

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VfL Gummersbach – Rhein-Neckar Löwen 31:26 (15:15).

[Anstelle von Milos Vujovic stand erstmals Nachwuchstalent Benedikt Israel im Kader. Der Youngster sammelte während der Zeitstrafe von Tilen Kodrin seine ersten Bundesliga-Minuten.]

Die Gummersbacher, die bekanntlich um einen möglichen Europacupplatz kämpfen und deshalb nicht das Geringste zu verschenken hatten, meisterten die Sonntagshürde letztlich nach Startschwierigkeiten souverän und dürfen nach dem klaren Heimsieg weiter von Handballreisen durch Europa träumen.

Dabei hatte sich die Anfangsphase des Matches für die Hausherren durchaus kompliziert gestaltet. Im Bemühen, die Partie vom Anwurf weg wieder einmal zu einer Vollgasveranstaltung zu machen, gingen die Gastgeber offensichtlich etwas übermotiviert in das Spiel.

Folge: Während man in der Offensive Fahrkarten gegen den reaktionsstarken David Späth warf, fand man in der Abwehr kaum Zugriff auf die Angreifer der Löwen - und das, obwohl die Gäste auf ihren erkrankten Rückraumstar Juri Knorr verzichten mussten. Beim VfL fehlte allerdings mit Milos Vujovic der torgefährliche Linksaußen bzw. etatmäßige Siebenmeterschütze. Der Montenegriner wurde am Wochenende Vater einer Tochter.

[Julian Köster glänzte einmal mehr mit seinen Assists.]

Angesichts des verkorksten Starts sah sich Gudjon Valur Sigurdsson nach guten zehn Minuten und einem 2:6-Rückstand zum Ziehen der Notbremse gezwungen. Nicht nur, dass er Dominik Mappes einwechselte, der dem Spiel nun deutlich mehr Struktur gab, auch die Worte des VfL-Coaches fielen auf fruchtbaren Boden. Dank einer guten Defensive mit Deckungsspezialist Tom Kiesler an der Spitze fand Blauweiß allmählich ins Match, arbeitete sich Treffer um Treffer heran und hatte nach exakt 18 Minuten beim 9:9 durch Julian Köster den Gleichstand geschafft.

[Auch die Einwechslung von Giorgi Tskhovrebadze brachte neuen Schwung.]

Bei dieser Ausgeglichenheit der Teams blieb es auch in der Folgezeit bis zur Pause, wobei insbesondere der eingewechselte Tibor Ivanisevic im VfL-Kasten mit seinen Paraden wichtige Akzente setzte. In seiner Kabinensprache hatte Sigurdsson offenbar an den richtigen Stellschrauben gedreht. Seine Jungs enteilten den Kraichgauern jedenfalls in den ersten elf Minuten nach Wiederbeginn auf 22:18 und transportierten das Vier-Tore-Polster nicht nur, sondern bauten den Vorteil mit konsequenten Abschlüssen auf sieben Treffer aus.

Fünf Minuten vor Feierabend waren beim 30:23 zur Freude der VfL-Anhänger unter den 4.132 Zuschauern in der zum elften Mal in Serie ausverkauften SCHWALBE arena die Kräfteverhältnisse eindeutig geklärt. Wobei sich Ivanisevic im zweiten Spielabschnitt noch weiter gesteigert und

Köster neben seinen fünf Treffern mit acht "Assists" geglänzt hatte.

[Neun Paraden verbuchte Tibor Ivanisevic in seinen rund 40 Minuten Einsatzzeit.]

Gummersbach ist nach der Niederlage des TSV Hannover-Burgdorf nun wieder Tabellensechster und hat zudem ein Spiel weniger absolviert. Das Nachholspiel gegen den THW Kiel findet am kommenden Sonntag, 16:30 Uhr im oberbergischen Handball-Tempel statt.

Gummersbach: Dominik Mappes (7/3), Julian Köster, Giorgi Tskhovrebadze (je 4), Ellidi Vidarsson, Kristjan Horzen, Tilen Kodrin (je 3), Miro Schluroff (2), Tom Kiesler, Ole Pregler, Arnor Oskarsson, Mathis Häseler, Lukas Blohme (je 1)

Rhein-Neckar Löwen: Tobias Reichmann (6/3), David Móré (5), Janik Kohlbacher (4), Jon Lindenchrone Anderersen (3), Philipp Ahouansou, Gustav Davidsson, Niclas Kirkelokke (je 2), Olle Forsell Schevert, Steven Jacobsen (je 1).

Zeitstrafen

2:8 Minuten (Kodrin – Kirkelokke, Schefvert (2x) Gislason).

Siebenmeter

3/4 - 3/4 (Köster scheitert an Späth – Reichmann verwirft gegen Ivanisevic).

Schiedsrichter

Marijo Zupanovic/Martin Thöne.

Zuschauer

4.132 (ausverkauft).

Ergebnisse und Tabelle