Nümbrecht – Im Spitzenspiel der Oberliga Mittelrhein entführt das Seinsche-Team einen Punkt aus Dormagen – Lang mit 15 Toren - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

TSV Bayer Dormagen – SSV Nümbrecht 32:32 (15:14).

Meisterschaftsvorentscheidung vertagt und gleichzeitig aus dem eigenen Formtief befreit. Das Topspiel der Oberliga Mittelrhein beim Titelfavoriten aus Dormagen nahm für die Handballer des SSV Nümbrecht gleich aus mehreren Gründen einen positiven Verlauf. SSV-Coach Manuel Seinsche sprach im Anschluss an das 32:32 von einem gerechten Ergebnis in einem intensiven Schlagabtausch. „Was Dormagen da an Qualität aufs Feld stellt, ist definitiv nicht ohne“, blickte Seinsche fast schon ein wenig neidisch auf den gegnerischen Kader. Schließlich hatten die Oberberger nicht die Gelegenheit, sich für das Spitzenspiel mit Spielern aus einem Zweitligakader zu verstärken.

Doppelt wichtig aus Nümbrechter Sicht: Nachdem das SSV-Team vergangene Woche bei der 26:40-Packung in Palmersheim mit dem dritten sieglosen Spiel in Folge hart auf dem Boden der Tatsachen geknallt war, zeigte man nun gegen ein Spitzenteam wieder die erfrischende Leichtigkeit der Hinrunde. Die Partie wog über die 60 Minuten mehrfach hin und her. Vor rund 200 Zuschauern, darunter 100 Fans aus dem Oberbergischen, erwischten die Gäste über 4:4 (7.) bis zum 5:10 (14.) einen echten Traumstart. Der 6:0-Deckung gelang es bis zu diesem Zeitpunkt hervorragend, die Kreise der beiden Zweitliga-Shooter Soeren Steinhaus (48 Tore in Liga 2) und Lucas Rehfus (16 Tore) einzuengen.

[Dominik Donath erzielte wichtige Tore.]

Doch dann wurde das Team aus dem Südkreis zu überhastet und wollte zu schnell zu viel. Dormagen II konterte jeden SSV-Fehler mit einem blitzschnellen Konter, sodass der 10:10-Ausgleich (20.) nicht lange auf sich warten ließ. Zwar berappelten sich die Gäste wieder zum 11:14 (25.), zur Pause lag das Bayer-Team durch einen 4:0-Lauf aber plötzlich vorn. Und auch nach dem Seitenwechsel wirkten die Hausherren bis zum 23:17 (43.) klar überlegen. „Wir waren nach der Pause defensiv nicht mehr griffig genug und hatten auch zu viele Fehler im Abschluss“, fand Seinsche, dessen Team nun aber wieder mutiger agierte und sich mit dem 25:25-Ausgleich (49.) durch den guten Dominik Donath belohnte.

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Die Schlussphase gehörten nun zunächst aber wieder Dormagen II. Nach einer roten Karte gegen Sebastian Deilmann (55.) erhöhte Felix Böckenholt mit einem Doppelschlag zum 31:28 (56.). „Man kann die Qualität dieser Spieler einfach nicht komplett neutralisieren, muss sie aber so weit es geht einengen“, analysierte Seinsche. Angetrieben vom überragenden Jannik Lang (15 Tore) sowie Fabian Benger ließ sich der SSV über 31:30 (57.) aber nicht abschütteln. Hilfreich in dieser Phase sicherlich auch die dritte Zeitstrafe und damit verbundene rote Karte von Soeren Steinhaus.

Die Schlussphase hätte Hitchcock dann nicht besser schreiben können. Zunächst erzielte Donath den 32:31-Anschlusstreffer (58.), ehe Nümbrecht im letzten Angriff volles Risiko ging und den siebten Feldspieler brachte. Jannik Lang tankte sich durch und erzielte fünf Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich. Bayer-Trainer Martin Berger nahm unmittelbar eine Auszeit. „Zum Glück konnten wir dadurch zurückwechseln“, gab Seinsche zu, denn wahrscheinlich hätten die Bayer-Schützen mit einer schnellen Mitte auf das verwaiste SSV-Tor werfen können.

[In der Abwehr und am Kreis war Fabian Benger einmal mehr ein Aktivposten.]

Durch die Punkteteilung beträgt der Abstand zwischen beiden Teams an der Tabellenspitze weiter einen Punkt. Seinsche sieht sein Team leicht im Vorteil: „Wir können die Situation wesentlich entspannter angehen, weil wir keine Pflicht haben, aufzusteigen. Zudem bin ich sehr gespannt, wie Dormagen die weitere Doppelbelastung mit der Jugend-Bundesliga verkraftet.“

Nümbrecht: Jannik Lang (15/2), Fabian Benger (6), Dominik Donath, Johannes Urbach (je 4), Benedikt Opitz, Sebastian Deilmann, Dag Dissmann (je 1).

Ergebnisse und Tabelle