Gummersbach – Der erste Weltstar des VfL Gummersbach ist am Wochenende im Alter von 80 Jahren verstorben.

Die Handball-Welt trauert um einen ihrer ersten Weltstars. Hans-Günther 'Hansi' Schmidt verstarb in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Alter von 80 Jahren im Kreise seiner Familie in Gummersbach. Das gab der VfL Gummersbach am Sonntagmittag bekannt. „Mit Hansi Schmidt verliert der VfL Gummersbach einen der prägendsten und erfolgreichsten Weggefährten seiner Vereinsgeschichte“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesligisten.

Der verzögerte Sprungwurf hat ihn berühmt gemacht. Mit 13 Toren im Länderspiel gegen das ehemalige Jugoslawien am 11. Dezember 1970 hatte er einen (deutschen) Rekord aufgestellt, der erst 2009 übertroffen wurde. Bei sieben der zwölf Meistertitel des oberbergischen Traditionsvereins war er Spielmacher und Goalgetter.

Als 21-Jähriger kehrte der aus einer deutschsprachigen Minderheit der Banater Schwaben Stammende nach einem Turnier mit der rumänischen Juniorennationalmannschaft in Köln nicht nach Rumänien zurück. Für den VfL Gummersbach, dem er sich nun anschloss, wurde er zum Glücksfall.

Insgesamt fünf Mal holte er die Torjägerkrone (insgesamt 1.404 Tore in 226 Bundesliga- und Europapokaleinsätzen für den VfL), dazu vier Mal den Titel als Europapokalsieger der Landesmeister. Auch für die Nationalmannschaft erzielte er in 98 Länderspielen 484 Tore. Neben seiner Sprungkraft waren vor allem seine Würfe zu seinen aktiven Zeiten bei jedem Gegner gefürchtet. Er prägte die 1960er und 1970er Jahre wie kaum ein anderer Handballer.

Auch nach seiner Laufbahn blieb der Träger des silbernen Lorbeerblatts und der kleinen Goldenen Stadtmedaille dem Sport treu. Im September 2022 hatte der Gummersbacher Stadtrat zudem beschlossen, ihm die Goldene Stadtmedaille in Sonderprägung zu verleihen, hierzu kam es aufgrund der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes aber nicht mehr.

Er war unter anderem Trainer beim TV Gelpetal und dem TuS Derschlag. Schmidt war zudem Lehrer an der Hauptschule Bergneustadt. Nach seiner Pensionierung engagierte er sich als Sportlehrer an der Gesamtschule Derschlag. Schmidt hinterlässt neben seiner Ehefrau, zwei Söhne sowie die zwei Enkelsöhne.

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