Oberberg – Der TuS Derschlag gewinnt trotz einer schwachen Leistung in Nippes – Oberwiehls letztes Aufgebot ist in Weiden chancenlos - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

TK Nippes – TuS Derschlag 26:31 (15:16).

„Misson accomplished“ heißt es für Maik Thiele, Interimscoach des TuS Derschlag, und seine Handballer. Vor einem Monat übernahm er die Aufgabe, den Traditionsverein vor dem Absturz in die Verbandsliga zu retten. Mit drei Siegen aus drei Spielen holte Thiele die Maximalausbeute und durfte heute auf den Klassenerhalt anstoßen. „Aufstiegsbiere sind aber trotzdem schöner“, witzelte er nach dem Schlusspfiff in Nippes. Zwar besteht noch die theoretische Chance, dass SR Aachen die Oberberger abfangen könnte (dafür müssten die Kaiserstädter in zwei Nachholspielen 31 Tore aufholen), doch selbst Rang vier wird aller Voraussicht nach für den Klassenerhalt reichen. „Stand heute gehe ich davon aus, dass wir die Klasse gehalten haben“, so Thiele.

Das letzte Saisonspiel der Derschlager war allerdings keins zum Genießen. Bei müden Kölnern präsentierten sich die Gäste vor allem defensiv sehr schwach. „Das war keine gute Leistung von uns und wenn Nippes nicht das dritte Spiel in vier Tagen gemacht hätte, verlieren wir wahrscheinlich sogar“, war Thiele zur Pause trotz der knappen Führung stinksauer. Die Deckung ließ viele unnötige Tore zu, auch die beiden Torhüter Dominik Schmidt und Tobias Fraunhoffer erwischten einen gebrauchten Tag. Nach dem Seitenwechsel rissen sich die Oberberger aber zusammen und gingen auch dank der Paraden des inzwischen eingewechselten Jonas Bauch über 19:23 (40.) mit 21:28 (50.) in Führung. Ein starkes Spiel machte zudem Tobias Mlynczak mit zehn Toren aus 13 Versuchen.

Ob Thiele auch in der kommenden Saison auf der Derschlager Bank sitzen wird, werden die kommenden Tage zeigen. Mehrere Gespräche sind geplant. „Ich habe immer gesagt, dass wir uns nach der Saison zusammensetzen werden“, so Thiele, der allerdings betont, dass er seine Zusage bei der D-Jugend des VfL Gummersbach, wo sein Sohn spielt, als bindend ansieht: „Es muss einfach passen. Ich habe schon immer zu meinen Zusagen gestanden, außerdem hat meine Frau ein Veto-Recht.“ Seiner Mannschaft machte er ein Kompliment: „Sie haben sich in diesem Monat sehr gut präsentiert und wären wahrscheinlich sogar unter den ersten Sechs gelandet, wenn man von Anfang an mit diesem Kader gespielt hätte. Das war eine Saison unter Wert.“ Ein Extra-Lob gab es für die beiden reaktivierten Marc Erlinghagen und Dominik Heimes. Letzter erzielte in Nippes sechs Sekunden vor dem Ende nicht nur das letzte Saisontor der Derschlager, sondern auch das letzte Tor seiner Karriere.

Derschlag: Tobias Mlynczak (10), Norman Krause (7/1), Marijan Basic (6), Benjamin Seifert, Marc Erlingehagen (je 3), Dominik Heimes, Anthony Hudak-Domokos, Till Malek (je 1).

WERBUNG

HC Weiden II – CVJM Oberwiehl 30:15 (12:7).

Gleich vier Debütanten musste Oberwiehls Trainer Nils Hühn im vorletzten Spiel der Saison aus dem Hut zaubern. Florian König, Jens Barf, Philip Gläser und Silas Kleinauski sorgten dafür, dass geschröpfte Oberberger überhaupt antreten konnten. „Es war schön, dass die Jungs bereit waren mitzufahren, aber natürlich waren wir chancenlos“, fasste der CVJM-Coach die 60 Minuten beim Spitzenreiter der Abstiegsrunde zusammen. Dabei war die Gäste-Taktik, das Spiel weitgehend zu verschleppen bis zur Pause noch vollkommen aufgegangen. „Mit dem Ergebnis war ich total zufrieden“, urteilte Hühn. Entscheidenden Anteil daran hatte allerdings auch Torhüter Elmar Knie, der sein Gehäuse phasenweise vernagelte. Das 3:1 für Weiden fiel erst in der 12. Minute.

Doch nach dem Seitenwechsel brachen beim Team aus dem Südkreis alle Dämme. Die Hausherren zogen das Tempo merklich an und überrollten einen hoffnungslos unterlegenen CVJM. „Wir haben das Tor nicht getroffen und Weiden lief einen Gegenstoß nach dem anderen“, sah Hühn den Gegner auf 23:9 (47.) davonziehen, ehe die Gastgeber ein Einsehen hatten. „Eine absolut verdiente Pleite“, befand Hühn, „man merkt dass die Saison vor dem Ende steht und wir bereits abgestiegen sind.“

Oberwiehl: Johannes Schneevogt (5/2), Julian Klein (4), Jan Bluhm (4/2), Moritz Madel, Silas Kleinauski (je 1).

Ergebnisse und Tabelle