HANDBALL

VfL feiert gegen Ludwigshafen große Aufstiegsparty

pn; 14.05.2022, 20:55 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski
HANDBALL

VfL feiert gegen Ludwigshafen große Aufstiegsparty

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pn; 14.05.2022, 20:55 Uhr
Gummersbach - Nach dem Aufstieg in die Bundesliga macht das Sigurdsson-Team auch die Meisterschaft der 2. Liga perfekt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach - Eulen Ludwigshafen 32:21 (16:11).

 

Schon vor dem Spiel knisterte die Luft in der SCHWALBE arena: Die VfL-Fans verwandelten das weite Rund mit einer Fanchoreografie in ein blau-weißes Meer zu den Klängen von „You’ll never walk alone“.  Nachdem der VfL Gummersbach am Dienstag bereits rechnerisch den Aufstieg perfekt gemacht hatte, konnte er gegen die Eulen Ludwigshafen auch die Meisterfrage in der 2. Liga frühzeitig klären.

 

[Von seiner Vertragsverlängerung beflügelt erzielte Lukas Blohme acht Tore.]

 

Und auch im 17. Anlauf blieb der Gummersbacher Handballtempel in dieser Saison uneinnehmbar. Der Bundesligaabsteiger aus dem Süden der Republik wurde mit einer deutlichen 21:32-Niederlage auf die Heimreise geschickt. Damit rutscht das Team von Trainer Michael Biegler immer weiter in die Krise. Für die Gäste war es die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen. Nachdem sie noch im Februar um den Aufstieg kämpften, sind sie mittlerweile nur noch auf Rang 14 zu finden.

 

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Obwohl die Partystimmung schon vor dem Spiel am Siedepunkt war, hielt sie über die kompletten 60 Minuten. Zwar war die Halle mit 3.610 Zuschauern längst nicht ausverkauft, die Fans genossen aber jede Minute und feierten ihre Helden. In der zweiten Hälfte hallte es immer wieder „Nie mehr 2. Liga“ und „Oh wie ist das schön“ durch die SCHWALBE arena.

 

Auch für Alexander Hermann war die Partie etwas ganz Besonderes. Der Shooter gab nach zehnwöchiger Leidenszeit nicht nur sein Comeback, sondern erzielte auch sofort zwei Tore nach seiner Einwechslung in der Schlussviertelstunde. „Vor dieser Kulisse nach zehn Wochen wieder spielen zu dürfen, war schon richtig geil“, sagte der Österreicher, der den VfL zum Saisonende verlassen wird. „Für mich ist diese Meisterschaft der erste richtige Titel im Männerhandball, einen besseren Abschied hätte ich mir nicht wünschen können.“

 

[Julian Köster bei einem seiner fünf Treffer.]

 

Auch für VfL-Eigengewächs Fynn Herzig, der als einziger aktueller VfL-Spieler in Bietigheim vor drei Jahren beim Bundesligaabstieg auf dem Feld gestanden hatte, waren die vergangenen Tage pure sportliche Traumabewältigung. „Das kann man nicht beschreiben“, meinte er nach dem Schlusspfiff. „Ich bin wahnsinnig stolz auf uns alle, was wir geleistet haben und wie wir zusammengehalten haben und damit diese Meisterschaft schon einen Monat vor dem Saisonende klar gemacht haben.“

 

["Trinken oder Bierdusche?" - Diese Frage mussten sich die VfL-Profis nach dem Spiel stellen.]

 

Dabei sah es in den Anfangsminuten sogar so aus, dass die Eulen den Partycrasher geben wollen. Zwar zwang eine gut strukturierte VfL-Defensive die Gäste immer wieder ins passive Spiel, das Biegler-Team war aber gerade aus der zweiten Reihe immer brandgefährlich. Über 4:5 (11.), 8:7 (16.) und 11:10 (24.) war in der Rückrunde lange kein Gegner mehr so selbstbewusst in der SCHWALBE arena aufgetreten.

 

Den Dosenöffner für den letztlich klaren VfL-Sieg hatte Tibor Ivanisevic in der Tasche: Der serbische Nationaltorhüter entschärfte spektakulär zwei Siebenmeter und war mit insgesamt zehn Paraden in 45 Minuten auch sonst in Meisterschaftslaune. In den sechs Minuten vor der Pause schraubte Gummersbach das Ergebnis in einem temporeichen Spiel bereits auf 16:11 in die Höhe und ließ auch nach dem Seitenwechsel nicht locker. Wie schon im ersten Durchgang besorgte Fynn Herzig das erste Tor für die Gastgeber.

 

Spätestens als Lukas Blohme einen mustergültigen Kempa auf Julian Köster zum 23:15 (43.) servierte, kannte die Partystimmung keine Grenzen mehr. Während bei Ludwigshafen die Kräfte merklich nachließen und sich Fehler an Fehler reihte, ließ VfL-Coach Sigurdsson die zweite Garde los. Alexander Hermann, Mathis Häseler, Martin Nagy und Szymon Dzialaikiewicz reihten sich nahtlos in den spielfreudigen Auftritt ein. Die Schlussphase wurde über 27:18 (50.) zum Gummersbacher Schaulaufen.

 

[Auf dem Heiner-Brand-Platz wurde ausgiebig mit den Fans gefeiert.]

 

Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude bei der Mannschaft keine Grenzen: Auch der sonst so beherrschte Sigurdsson kam nicht um die obligatorische Bierdusche herum, genauso wenig wie Geschäftsführer Christoph Schindler. Auch von einem Feueralarm in der SCHWALBE arena während der Feier auf dem Heiner-Brand-Platz – der Rauch eines Bengalos vor der Halle hatte die Rauchmeldeanlage ausgelöst - ließen sich Mannschaft und Fans die Stimmung nicht vermiesen. Der heute überragende Lukas Blohme nutzte die Gelegenheit und verkündete seine Vertragsverlängerung (siehe Bericht) um zwei weitere Jahre.

 

Video der Aufstiegsfeier

 

Gummersbach: Lukas Blohme (8), Julian Köster (5), Janko Bozovic (4/1), Fynn Herzig (3), Stepan Zeman, Raul Santos, Ole Pregler, Mathis Häseler, Alexander Hermann (je 2), Ellidi Vidarsson, Jonas Stüber (je 1).

 

Ludwigshafen: Julius Meyer-Siebert (7), Jannik Hofmann (4), Stefan Sagler (3), Enes Keskic, Pascal Durak (je 2), Gunnar Dietrich, Marc-Robin Eisel, Stefan Job (je 1).

 

Zeitstrafen

4:2 Minuten (Köster, Vidarsson - Job).

 

Siebenmeter

1/2 - 0/2 (Bozovic an die Latte - Hofmann und Durak scheitern an Ivanisevic).

 

Zuschauer

3.610.

 

Schiedsrichter

Sebastian Grobe / Adrian Kinzel.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Janko hätte ich gerne behalten,Shooter wie ihn gibt es wenige die so sich mit dem VFL identifizieren.. wünsche allen Aufsteigern alles gute,Alex und Raul mat et joot.....p.s unseren Kapitän Tim vermisse ich jetzt schon!! NUR DER VFL

Steinberger, 15.05.2022, 00:03 Uhr
2

Herzliche Glückwünsche an den VFL-Gummerbach zum Wiederaufstieg in die 1. HBL. Ich hoffe der VFL macht einen Durchmarsch und wird 2022/23 Deutscher Meister.

Udo Döring, 15.05.2022, 08:03 Uhr
3

Gratulation zur verdienten Meisterschaft und zum Aufstieg, VfL! Viel Erfolg für die nächste Saison und den Verantwortlichen ein gutes Händchen bei der Verstärkung der des Kaders.

Prinz Poldi, 15.05.2022, 13:48 Uhr
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