HANDBALL

Kapitän Köster rettet dem VfL das Remis

uk; 06.09.2023, 23:00 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Miro Schluroff war mit drei Treffern daran beteiligt, dass Gummersbach doch noch ein Remis gegen Hannover-Burgdorf rettete.
HANDBALL

Kapitän Köster rettet dem VfL das Remis

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uk; 06.09.2023, 23:00 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach läuft gegen Hannover 60 Minuten einem Rückstand hinterher, kommt aber noch zum Ausgleich - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Uli Klein

 

Es waren durchaus gemischte Erfahrungen, die die Handballer des VfL Gummersbach in der jüngeren Vergangenheit mit der TSV Hannover-Burgdorf gemacht hatten. Verlor man in der Saison 2022/23 gleich beide Bundesligaspiele (27:28 und zuletzt im jüngsten Dezember überraschend deutlich mit 27:34 in eigener Halle), so konnte man die Niedersachsen umgekehrt erst vor wenigen Wochen im Finale des Heide-Cups in Schneverdingen recht souverän mit 28:25 bezwingen. So war klar, dass das Punktspiel am Mittwochabend in Gummersbach vor dem Anwurf keinen Favoriten hatte. Und so sollte es kommen: In einer intensiven Begegnung trennte man sich 33:33.

 

[Vor dem Spiel wurde Jonas Stüber vom Verein offiziell verabschiedet.]

 

VfL Gummersbach - TSV Hannover-Burgdorf 33:33 (14:16).

 

Gudjon Valur, genannt "Goggi" Sigurdsson hatte seine Contenance schnell wiedergefunden: Die dramatische Partie seiner Gummersbacher war erst kurz zuvor beendet worden. Und die Zuschauer, die es mit den Hausherren hielten, bejubelten noch stürmisch das Ergebnis, weil ihr VfL gegen den TSV Hannover in letzter Sekunde das Tor zum 33:33-Endstand erzielt und Julian Köster seinem VfL so einen Punkt gerettet hatte.

 

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[Machte nach der Pause ein starkes Spiel: Spielmacher Dominik Mappes.]

 

Isländer Sigurdsson aber hatte seine Emotionen ganz nordisch kühl zeitnah auf Eis gelegt: "Das ist ein glücklicher Punkt und wahrscheinlich auch ein unverdienter. Hannover war heute die bessere Mannschaft", befand der ehemalige Weltklasse-Linksaußen sachlich und lag damit exakt auf Linie mit seinem Pendant. "Das Remis ist glücklich für Gummersbach. Ich habe mein Team im Vorteil gesehen", analysierte TSV-Trainer Christian Prokop- und hatte schlichtweg recht.

 

Bis auf die Anfangsminute lagen die Gäste nämlich über die gesamte Spielzeit hinweg immer in Führung und dominierten das Geschehen in der Sauna "SCHWALBE arena gefühlt in jeder Spielphase - routiniert, selbstsicher, abgezockt.

 

Dabei hatten die Hausherren einen durchaus gelungenen Start. 75 Sekunden waren gespielt, als Julian Köster den geräuschvoll gefeierten Führungstreffer für den VfL erzielte. Momente zuvor hatte Linkshänder Georgi Tskhovrebadze mit einem Wurf der Marke Sachbeschädigung nur den Pfosten getroffen.

 

[Julian Köster war offensiv lange Zeit unscheinbar, übernahm in den Schlussminuten aber Verantwortung und rettete dem VfL mit seinem Doppelpack das Unentschieden.]

 

Es schien sich also gut anzulassen für die Oberbergischen. Die Geister aus dem unerfreulichen Kiel-Spiel schienen jedenfalls verjagt zu sein, kamen aber (zu) schnell wieder: Weniger in Gestalt technischer Fehler, vielmehr in Form zahlreicher Fehlwürfe. Und plötzlich drängten zudem die unliebsamen Gäste Hektik und Nervosität in die Gummersbacher Reihen.

 

Folge: Die mit allen Wassern gewaschenen Niedersachen organisierten sich bis zur 12. Minute ein 4:8. Aus gutem Grund: Während sich das Heimteam nämlich jeden seiner Treffer aufwendig erarbeiten mussten, konterten die Gäste jeweils gänzlich unaufgeregt und gingen völlig verdient mit einem Zwei-Treffer-Bonus in die Pause. Nur mit zwei Toren, weil wenigstens VfL-Kreisläufer Kristjan Horzen sicher traf.

 

[Das Spiel über den Kreis klappte gut beim VfL, besonders Kristjan Horzen wusste zu gefallen.]

 

Nach Wiederanwurf aber ging Hannover in den ersten zehn Minuten tatsächlich klar auf Abstand zu den Oberbergern: Beim 18:23 (36.) roch es stark nach Vorentscheidung.

 

Doch dann brachte der eingewechselte Daniel Rebmann die Seinen mit einigen bemerkenswerten Paraden noch einmal in die Verlosung. Zudem trumpfte Dominik Mappes nach der Pause und besonders in der Crunchtime auf.

 

[Ellidi Vidarsson traf seinen Gegenspieler in der Schlussminute heftig im Gesicht. Die Schiedsrichter zückten nach Ansicht des Videobeweises berechtigterweise Rot]

 

Beim 32:32 100 Sekunden vor Ultimo glich Köster erstmals für die Hausherren aus, um dann zehn Sekunden vor Ladenschluss mit einer Energieleistung das kaum noch erhoffte, finale Unentschieden zu erzwingen.

 

Gummersbach: Dominik Mappes (9/1), Kristjan Horzen, Miro Schluroff (je 4), Tilen Kodrin, Julian Köster, Giorgi Tskhovrebadze (je 3), Ellidi Vidarsson, Mathis Häseler (je 2), Ole Pregler, Milos Vujovic, Stepan Zeman (je 1).

 

Hannover: Martin Hanne, Justus Fischer (je 7), Branko Vujovic, Marius Steinhauser (je 4), Uladzislau Kulesh (3), Jonathan Edvardsson, Vincent Büchner, Ilija Brozovic (je 2), Marian Michalczik, Renars Uscins (je 1).

 

Zeitstrafen

6:2 Minuten (2x Zeman, Vidarsson (Rot) - Hanne).

 

Siebenmeter

1/2 - 0/1 (Vujovic scheitert an Gade - Steinhauser über das Tor).

 

Schiedsrichter

Adrian Kinzel/Sebastian Grobe.

 

Zuschauer

3.114.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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