HANDBALL

Phänomenaler Kuzmanovic sorgt für perfekten Start nach der WM-Pause

pn; 08.02.2025, 23:50 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Dominik Kuzmanovic machte gegen Stuttgart dort weiter, wo er bei der Weltmeisterschaft aufgehört hatte.
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Phänomenaler Kuzmanovic sorgt für perfekten Start nach der WM-Pause

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pn; 08.02.2025, 23:50 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach bezwingt den TVB Stuttgart mit 36:29 – Dank einer starken Deckungsleistung entdecken die VfL-Handballer auch ihr Tempospiel wieder - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach - TVB Stuttgart 36:29 (15:11).

 

Wer kommt besser aus den Startlöchern nach der langen WM-Pause, hieß es am Samstagabend in der zum 22. Mal in Folge ausverkauften SCHWALBE arena. Die Antwort nach 60 Minuten: Dem VfL Gummersbach gelingt ein perfekter Start in die Rückrunde. Gegen den TVB Stuttgart gewann das Team von Gudjon Valur Sigurdsson klar mit 36:29 und klettert in der Tabelle zumindest vorerst wieder auf Rang acht.

 

[Die Personalprobleme im Rückraum ließ Miro Schluroff mit einer starken Leistung vergessen. Für seine acht Tore benötigte der Shooter nur zehn Versuche.]

 

Der Heimerfolg war umso bemerkenswerter, weil die Oberberger gleich auf mehrere Spieler verzichten mussten. Neben dem Langzeitverletzten Tom Kiesler, der weiter auf sein Comeback warten muss, saßen auch Teitur Einarsson und Milos Vujovic neben der Bank. Beide hatten sich jeweils im Training verletzt. Kentin Mahé war noch nicht einmal in der Halle. Der Franzose lag mit Schüttelfrost im Bett.

 

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Auch Julian Köster wirkte trotz seiner acht Tore phasenweise ausgelaugt, ging als Kapitän aber voran. Nach OA-Informationen kränkelte auch der Nationalspieler vor dem Match. Auf die Zähne biss zudem Giorgi Tskhovrebadze (Foto). Der Georgier war im Testspiel gegen den TuS Ferndorf vor zwei Wochen umgeknickt und hatte bis Mitte der Woche nicht trainieren können.

 

Die Grundlage für den Sieg legten die Gummersbacher in der Defensive. Die beiden wurfstarken Shooter Kai Häfner und Lenny Rubin hatten erhebliche Mühe gegen die Gummersbacher 5:1- und 3:2:1-Deckung und mussten sich mehrfach schlechte Würfe nehmen. Die waren ein gefundenes Fressen für Torhüter Dominik Kuzmanovic, der seine starke WM-Form mit in die Bundesliga nahm und auf sensationelle 18 Paraden (Quote: 38,3 Prozent) kam. „Das ist natürlich eine Hilfe, wenn der Torwart so viele Paraden hat“, meinte sein Trainer nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern.

 

Vollkommen zufrieden war aber auch Sigurdsson nicht. Vor allem in der Anfangsphase habe man beiden Mannschaften angemerkt, „dass es das erste Pflichtspiel nach langer Zeit war“, meinte der Isländer. Während er seine Defensive lobte, nervte den VfL-Coach vor allem die fehlende Effektivität in den Anfangsminuten.

 

[Vor allem vor der Pause eine Bank von Rechtsaußen: Mathis Häseler.]

 

Das Spiel begann zerfahren. Das erste Tor durch Miro Schluroff (4.) passte zum nervösen Beginn beider Teams. Eigentlich hatte Stuttgarts Keeper Miljan Vujovic (6 Paraden/Quote: 20,7 Prozent) den Ball bereits gehalten, schlug ihn sich aber unglücklich doch ins Tor. Auf der Gegenseite lief Kuzmanovic sofort heiß, konnte mit seinen vier Paraden bis zur 10. Minute aber auch nicht den 3:3-Ausgleich verhindern.

 

[Gudjon Valur Sigurdsson freute sich über zwei Punkte zum Auftakt in anstrengenden Wochen mit neun Spielen in vier Wochen.]

 

Kurz darauf wurde es laut in der SCHWALBE arena. Die Schiedsrichter bestraften Ole Pregler nach Videobeweis wegen Schauspielerei. Nur wenig später mussten auch Zeman und Vidarsson auf die Strafbank. Laute Schieber-Rufe gellten durch die Halle. Mit der doppelten Überzahl wussten die Schwaben aber nichts anzufangen. Schluroff fing einen schlechten Pass ab und vorne lief Kodrin mutterseelenallein an den Kreis ein und traf gegen die schläfrige TVB-Abwehr zum 7:5 (19.).

 

Gleichzeitig eine Art Initialzündung für Gummersbach, das nun über 10:6 (21.) durch den starken Mathis Häseler bis zur Pause eine solide 15:11-Führung erspielt hatte. Sehr zum Ärger von Stuttgarts Trainer Jürgen Schweikardt: „Ich bin heute maßlos enttäuscht, wie wir aufgetreten sind. Das beginnt mit der zerfahrenen Anfangsphase und geht im ganzen Spiel weiter, dass wir Dinge, die wir vereinbart haben, nicht einhalten. Das waren zu viele Dinge heute, die wir als Basis haben müssen, um Spiele in der Bundesliga zu gewinnen und von denen wir dachten, dass wir sie im Dezember abgestellt haben.“

 

Vor allem die Phase nach dem Seitenwechsel dürfte der Coach seinem Team kommende Woche noch einmal in der Videoanalyse zeigen. Es ging sofort Schlag und auf Schlag, sodass Miro Schluroff bereits in der 36. Minute ins verwaiste Tor der Gäste zum 22:12 traf. Anschließend schalteten die Oberberger aber in den Verwaltungsmodus, was bis zum 25:16 (41.) noch funktionierte. Dann sorgten zwei Faktoren für eine Stuttgarter Aufholjagd: Zum einen der eingewechselten französische Nationalkeeper Samir Bellahcene (6 Paraden/Quote: 37,5 Prozent), zum anderen der siebte Feldspieler. Max Häfner hebelte mit seinen Kreisanspielen nun reihenweise die VfL-Deckung aus, sodass die Gäste beim 25:21 (47.) plötzlich wieder in Schlagweite waren.

 

Gummersbach schüttelte sich und begann in der Schlussphase sogar das Zaubern. Besonders spektakulär der Doppel-Kempa von Blohme und Schluroff zum 31:23 (56.). Auch erwähnenswert: Linksaußen Tom Koschek (Foto) kam in den letzten beiden Minuten zu seinem Bundesliga-Debüt und legte gleich noch seinen ersten Erstligatreffer hinterher – das nächste Kabinenfest geht vermutlich auf den Youngster aus der U20.

 

Sigurdsson freute sich indessen über etwas anderes: „Ich bin heute wirklich zufrieden, wie wir gedeckt haben. Dazu kamen wir gut ins Tempospiel, was wir im Dezember schmerzlich vermissen lassen haben. Es tat gut, das wieder zu sehen.“ Für Dienstag hofft der Isländer im Europapokal-Heimspiel gegen Flensburg (18:45 Uhr) auf mindestens zwei Rückkehrer. Zufrieden war nach der Partie auch Miro Schluroff, der durch die vielen Ausfälle eine tragende Rolle einnahm: „Wir sind froh, gewonnen zu haben. Das war wichtig, nach den letzten Spielen wieder ein gutes Ergebnis zu haben.“

 

Gummersbach: Miro Schluroff, Julian Köster (je 8), Mathis Häseler (5), Tilen Kodrin (5/3), Giorgi Tskhovrebadze, Ellidi Vidarsson (je 3), Kristjan Horzen (2), Tom Koschek, Lukas Blohme (je 1).

 

Stuttgart: Jorge Serrano Villalobos, Kai Häfner, Lukas Laube (je 5), Daniel Max Häfner (4), Lenny Rubin, Patrick Zieker, Torben Matzken, Gianfranco Pribetic (je 2), Fernandez Jiminez (1), Nico Schöttle (je 1).

 

 

Zeitstrafen

6:8 Minuten (Pregler, Zeman, Vidarsson, 2x Rubin, 2x Pribetic).

 

Siebenmeter

3/3 – 0/1 (Kuzmanovic hält gegen Zieker).

 

Schiedsrichter

Fanian Baumgart/Philipp Dinges.

 

Zuschauer

4.132 (ausverkauft).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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