HANDBALL
VfL Gummersbach bastelt am Team der Zukunft
Gummersbach – Der VfL Gummersbach plant im Sommer einen großen Umbruch und gibt fünf Abgänge auf einmal bekannt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Frisches Blut für den VfL Gummersbach, der im Sommer einen großen Umbruch einleitet. Die VfL-Fans werden sich auf einige neue Gesichter im Kader von Gudjon Valur Sigurdsson einstellen müssen, nachdem der Verein heute bekanntgab, sich nach Alexander Hermann von fünf weiteren Spielern nach der Saison zu trennen. Die auslaufenden Verträge von Fynn Herzig, Janko Božović, Timm Schneider und Raul Santos werden nicht verlängert. Das noch bis 2023 laufende Arbeitspapier von Torhüter Diogo Valério wird aufgelöst.
„Auch wenn wir mit den aktuellen Leistungen und dem Tabellenstand zufrieden sind, geht es für uns als Verein immer darum, die Zukunft zu planen und die Mannschaft weiterzuentwickeln“, begründet VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler den radikalen Schnitt. Dem Quintett dankte er für die erbrachten Leistungen im VfL-Trikot. „Ich hoffe, dass wir unser gemeinsames Ziel am Ende der Saison erreichen und feiern können“, möchte Schindler die Spieler mit der Rückkehr in die Handball-Bundesliga verabschieden.
Besonders für Fynn Herzig dürfte der Abschied emotional werden: Seit 16 Jahren trägt der 23-jährige Shooter das blauweiße Trikot. Er verlässt den Verein auf eigenen Wunsch, schreibt der VfL. „Auch wenn wir gerne den Vertrag mit ihm verlängert hätten, bin ich der Meinung, dass dieser Tapetenwechsel für Fynns Entwicklung ein richtiger Schritt ist“, bedauert Schindler den Verlust und nennt ihn eine „absolute Identifikationsfigur“. Herzig war in den vergangenen beiden Jahren auch Vize-Kapitän, wurde aber auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.
Auch VfL-Coach Sigurdsson hätte das Eigengewächs gerne gehalten, respektiert aber dessen Wunsch nach Veränderung: „Manchmal braucht man so etwas. Ich hoffe aber ihn irgendwann in der Zukunft wieder im Trikot des VfL Gummersbach zu sehen.“ Herzig selbst will eine Rückkehr nicht ausschließen: „Der VfL ist und bleibt mein Herzensverein. Ich bin ihm und der ganzen VfL-Familie dankbar, dass sie es mir ermöglicht haben, meinen Kindheitstraum wahr werden zu lassen.“
Neben ihm wird auch Janko Božović den Altmeister verlassen. Der österreichische Nationalspieler kam 2019 aus Emsdetten und etablierte sich schnell als Stammspieler. Man sei mit seinen Leistungen sehr zufrieden, sagt Sigurdsson: „Aber wir haben uns entschieden, uns auf der Position zur kommenden Saison zu verjüngen.“ Momentan laboriert der 36-Jährige an einer Ellbogenverletzung, will im Saisonendspurt aber noch einmal eingreifen: „Natürlich werde ich bis zum Ende der Saison alles für den VfL geben und hoffe, dass wir gemeinsam unser großes Ziel, den Aufstieg, schaffen.“
Ebenfalls von Bord gehen, muss der Gummersbacher Kapitän: Timm Schneider war vor zwei Jahren als neue Gallionsfigur aus Melsungen geholt worden und im ersten Jahr sofort Leistungsträger. In dieser Saison kam er nach der Leihe von Ole Pregler zumeist von der Bank. Dennoch betont Sigurdsson, dass die Entscheidung zur Trennung schwergefallen sei: „Er erfüllt sein Amt als Kapitän überragend und ist eine wichtige Stimme in der Kabine sowie ein Vorbild für die Jungs.“
Auch Schneider fokussiert sich auf den Saisonendspurt: „Ich möchte in den letzten Monaten hier für meine Mannschaft da sein und ihnen so gut es geht dabei helfen, dass wir unser Ziel erreichen.“ Ob er nach der Saison dauerhaft ins Akademie-Trainerteam wechselt, wo er derzeit mit Anel Mahmutefendic die A-Jugend coacht, oder seine Karriere fortsetzt, ist noch offen. Die Trennung gelte nur für seinen Status als Profi-Handballer hieß es vom Verein auf OA-Nachfrage.
Für Raul Santos heißt es bereits zum zweiten Mal Abschied nehmen. Der Österreicher war 2016 von Gummersbach nach Kiel gewechselt und nach großem Verletzungspech 2020 ins Oberbergische zurückgekehrt. „Ich werde jetzt die letzten Monate mit dieser tollen Mannschaft genießen. Wir haben uns unsere gute Ausgangslage hart erarbeitet und das wollen wir jetzt auch gemeinsam zu Ende bringen“, sagt der Linksaußen.
Vervollständigt wird die Liste der Abgänge durch Diogo Valério. Das Torhütertalent war 2020 mit großen Vorschusslorbeeren vom portugiesischen Top-Club Sport Lisboa e Benfica nach Deutschland gekommen, musste sich in diesem Jahr aber mit dem Status als Nummer drei begnügen und lief zumeist in der Drittligareserve auf. Man habe sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt schreibt der VfL. Auch Valério fällt der Abschied aus Gummersbach schwer: „Der VfL hat eine wahnsinnige Fanbase, die die Mannschaft in jedem einzelnen Spiel zum Sieg pusht. Davon können andere Teams nur träumen.“
KOMMENTARE
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Und täglich grüßt das Murmeltier. Mal wieder wird fast die Hälfte der Spieler ausgetauscht. Kontinuität sieht anders aus. Wie soll sich da die neue Mannschaft einspielen? Wenn sie aufsteigen sollten, steht wohl nach der Hinrunde schon der Abstieg fest!
Achim Schmidt, 25.02.2022, 12:00 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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