HANDBALL

VfL kommt mit blauem Auge davon

pn; 08.12.2020, 22:15 Uhr
Archivfotos: Michael Kleinjung --- Auf den Tag acht Jahre nach seinem Bundesligadebüt holte Tobias Schröter heute mit dem VfL Gummersbach die nächsten zwei Punkte auf dem Weg zurück in die 1. Bundesliga.
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VfL kommt mit blauem Auge davon

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pn; 08.12.2020, 22:15 Uhr
Gummersbach – Sigurdsson-Team verteidigt Tabellenführung - Mühsamer 30:28-Erfolg in Wilhelmshaven - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Der VfL Gummersbach hat mit einem mühsamen 30:28-Arbeitssieg die Tabellenführung der 2. Handball-Bundesliga verteidigt. In der Nord-Frost-Arena in Wilhelmshaven kamen die Oberberger allerdings mit einem blauen Auge davon. VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson hatte im Vorfeld des Nachholspiels des sechsten Spieltags nicht umsonst vor dem Aufsteiger gewarnt. Die Norddeutschen erwiesen sich als der leidenschaftlich auftretende Gegner, der sich weder von dem Vier-Punkte-Abzug vom Wochenende durch die HBL-Lizenzierungskommission, noch von den drei Abgängen von Tobias Schwolow, Nils Torbrügge und Vladimir Bojanic beeindrucken ließ. Zudem hatte der WHV mit Jens Vortmann den deutlich stärkeren Torhüter in seinen Reihen.

 

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Wilhelmshavener HV – VfL Gummersbach 28:30 (17:19).

 

Anders als noch beim souveränen Heimsieg gegen den ThSV Eisenach erwies sich ausgerechnet die diese Saison bislang so starke Defensive im ersten Durchgang als Achillesferse beim oberbergischen Altmeister. Besonders die rechte Seite um Shooter Rene Drechsler und Außen Yannick-Marcos Pust kam immer wieder zu einfachen Toren und sorgte dafür, dass der erste Durchgang jederzeit offen blieb. Nach anfänglichem Abtasten bis zum 3:3 (6.) nutze Gummersbach zwar die erste Überzahl, um sich auf 3:5 (8.) abzusetzen, die Gastgeber blieben aber stets in Schlagdistanz.

 

Die Gäste hatten beim Gegner den Innenblock als vermeintliche Schwachstelle ausgemacht, suchten immer wieder Kreisläufer Ellidi Vidarsson. Absetzen konnten sich die Oberberger dennoch nicht, defensiv offenbarten sie einfach zu viele Lücken. Beim 9:10 (16.) nahm Sigurdsson seine Auszeit, probierte es fortan mit Janko Bozovic im Rückraum und Jonas Stüber am Kreis. Zudem löste Diogo Valerio den bis dahin glücklosen Matthias Puhle im VfL-Gehäuse ab. Wechsel, die zunächst zündeten. Nach einem durchaus diskutablen Treffer von Lukas Blohme erhöhte Raul Santos per Gegenstoß zum 9:12 (19.) - das Spiel schien den erwarteten Gang zu nehmen. Wilhelmshaven gab sich aber keineswegs auf und kippte die Begegnung nach einer VfL-Fehler-Stafette zum 14:13 (24.). Zur Pause rückte Gummersbach die Kräfte aber wieder gerade; es ging mit einem überraschend knappen 17:19 in die Kabinen.

 

[Janko Bozovic erzielte im zweiten Durchgang wichtige Treffer.]

 

Aber auch nach dem Seitenwechsel tat sich der Favorit weiter schwer. Raul Santos und Lukas Blohme ließen gleich in den ersten Minuten zwei Gegenstöße liegen – überhaupt wurde WHV-Keeper Jens Vortmann nun zum Gummersbacher Albtraum. Defensiv steigerte sich der Tabellenführer zwar, ließ vorne dafür nun aber zahlreiche klarste Chancen liegen, sodass die zwischenzeitliche 20:23-Führung (38.) nicht weiter ausgebaut wurde. Ausgerechnet der zuletzt in einem Formtief befindliche Janko Bozovic war es, der nach dem 25:26 (47.) dafür sorgte, dass Gummersbach die Führung nicht abgab. Der Österreicher erzielte vier schnörkellose Tore und bereitete zudem das wichtige 26:29 (53.) durch seinen Nationalmannschaftskollegen Alexander Hermann vor.

 

Es folgten sechs torlose Minuten, in denen Wilhelmshaven mehrfach mit den Schiedsrichtern haderte: Nahezu jede enge Entscheidung wurde für Gummersbach ausgelegt. Das Fass zum Überlaufen brachte aus WHV-Sicht ein Siebenmeter drei Minuten vor dem Ende: Torhüter Vortmann regte sich derart auf, dass er eine Zeitstrafe kassierte. Bozovic scheiterte mit dem anschließenden Strafwurf zwar an Levin Stasch, Lukas Blohme erlöste die Gäste aber 80 Sekunden vor dem Ende mit einem Empty-Net-Treffer. Wilhelmshaven gelang lediglich noch ein wenig Ergebniskosmetik. Kleine Notiz am Rande: In der 11. Minute gab Robin Haller nach langer Leidenszeit ein kurzes Comeback, während Alexander Hermann eine Zeitstrafe absaß.

 

Gummersbach: Raul Santos (6/3), Lukas Blohme (5), Alexander Hermann, Timm Schneider, Ellidi Vidarsson, Janko Bozovic (je 4), Jonas Stüber, Tin Kontrec, Tobias Schröter (je 1).

 

Wilhelmshaven: Rene Drechsler (8), Yannick-Marcos Pust (5), Stanko Sabljic, Miro Schluroff, Kuno Schauer (je 3), Vedran Delic, Evgeny Vorontsov (je 2), Bartosz Konitz, Rutger ten Velde (je 1).

 

Strafen

8:4 Minuten (Sabljic, Schauer, Postel, Vortmann – Schneider, Hermann).

 

Siebenmeter

2/2 – 3/5 (Delic sicher – Santos scheitert an Vortmann, Bozovic an Stasch).

 

Schiedsrichter

Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro.

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

1

Hauptsache das Spiel wurde gewonnen und keiner hat sich verletzt.

Hansen , 08.12.2020, 23:50 Uhr
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