HANDBALL
VfL muss ins Endspiel
Gummersbach – Für die Handballer aus Gummersbach geht es nach der heutigen Niederlage gegen Göppingen jetzt um alles im letzten Saisonspiel – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).
Die Situation, die unbedingt vermieden werden sollte, ist eingetreten: Für den VfL Gummersbach geht es nach der heutigen Niederlage im letzten Heimspiel der Saison am Pfingstsonntag zum Abstiegsendspiel nach Bietigheim.
VfL Gummersbach – FRISCH AUF! Göppingen 22:26 (13:14).
„Das ist eine große Enttäuschung für uns, wir hatten uns viel für dieses Spiel vorgenommen“, sagte Trainer Torge Greve nach der Niederlage vor heimischer Kulisse.
Ziel der Trainingsarbeit in den kommenden Tage sei es deshalb, die Enttäuschung aus den Köpfen der Mannschaft zu bekommen und Optimums einkehren zu lassen. „Wir haben noch einen Matchball und wir haben keine Angst vor dem letzten Spiel“, gab sich Greve kämpferisch.
[Ivan Martinovic wurde mehrfach hart attackiert. ]
Dass der Kopf eine große Rolle im Endspiel um den Klassenerhalt spielen wird, wurde auch heute wieder deutlich. Die erste Halbzeit begann zunächst gut für den VfL: Ivan Martinovic besorgte die 1:0-Führung und Carsten Lichtlein konnte den ersten Tempogegenstoß der Gäste mit einer Parade vereiteln.
Danach konnte Gummersbach allerdings nicht die Kontrolle über das Spiel gewinnen, weil oft das Glück fehlte, aber durch die harte, teils kleinliche Linie der Schiedsrichter, die dem VfL wenig Spielraum ließen. Für eine Mannschaft im Überlebenskampf wenig hilfreich.
Die Unparteiischen waren vom Publikum schnell als Feindbild ausgemacht und auch bei Spielern und Verantwortlichen des VfL sorgten die Entscheidungen zusehends für Unmut. Sogar Trainer Torge Greve sah zwischenzeitlich die Gelbe Karte.
Sportdirektor Christoph Schindler fand deutliche Worte für die Leistung des Duos an der Pfeife: „Es ist mir ein Rätsel, wie man so negativ Einfluss auf ein Spiel nehmen kann. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis“, sagte Schindler.
[Auf Trainer Torge Greve kommt in den nächsten Tagen viel Arbeit zu im mentalen Bereich.]
Bis zum 4:3 konnten durch Martinovic konnte der VfL die Führung behaupten, einen Fehlwurf von Pouya Norouzi nutzten die Gäste dann für das 4:5. Gummersbach war jetzt sichtlich nervöser, kämpfte aber weiter tapfer und blieb dran.
Nachwuchstalent Fynn Herzig brachte den Ball im Rückwärtsfallen in den Winkel zum 7:6, aber auch diese Führung hielt nicht lang. Bis zur Halbzeit blieb es ein knappes Spiel, aber Gummersbach fehlte ganz offensichtlich die Leichtigkeit – woher sollte sie auch kommen?
Greve sagte: „Wir sind relativ gut ins Spiel gekommen, haben aber dann einige Probleme bekommen und nicht lösen können. Das hat uns den Fokus geraubt.“
Dennoch war zur Pause noch alles drin. Mit einem gehaltenen Siebenmeter von Lichtlein ging es wieder gut los, dann allerdings ging es langsam aber sicher dahin. Göppingen sammelte leichte Tore, während dem VfL immer häufiger der Mut im Abschluss fehlte.
„Der Mannschaft war der schwindende Mut im Laufe des Spiels deutlich anzumerken“, sagte auch Schindler nach dem Spiel.
Zwischen der 38. und 51. Minute blieb Gummersbach ohne eigenen Treffer. Damit war das Spiel entschieden. Göppingen ließ die Uhr laufen und brachte den Vorsprung clever ins Ziel.
„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit immer wieder in den Eins-gegen-eins-Situationen aufgerieben“, analysierte Greve.
[Nach dem Spiel wurden Carsten Lichtlein, Eirik Köpp, Moritz Preuss und Torwarttrainer Matthias Reckzeh offiziell verabschiedet (siehe eigener Bericht).]
Torhüter Carsten Lichtlein schwor im Rahmen seiner Verabschiedung - er geht bekanntlich nach Erlangen – die Fans emotional auf das Saisonfinale ein: „Wir werden es schaffen. Wir fahren nach Bietigheim und holen die zwei Punkte. Versprochen.“
Ungeklärt ist immer noch die Frage, ob der VfL Gummersbach im Ernstfall die Lizenz für die 2. Liga erhalten würde. Die Handball-Bundesliga fordert den Nachweis, dass eine bestehende Finanzierungslücke geschlossen wird. „Stand heute ist die Bedingung nicht erfüllt“, erklärte Schindler auf Nachfrage.
Der Verein hat noch bis Freitagabend Zeit. Schindler: „Der Verein hat also genau wie die Mannschaft noch Hausaufgaben zu erledigen. Ich bin aber guten Mutes, dass wir eine Lösung finden werden.“
Es steht also sowohl hinter den Kulissen als auch auf dem Feld viel auf dem Spiel für den VfL Gummersbach. Für das Endspiel in Bietigheim setzt der Verein auch auf seine Fans, die auch heute wieder bis zum Schluss alles gegeben haben in der ausverkauften SCWHALBE arena. „Wir werden einen Bus zum Spiel anbieten“, sagte Schindler.
[Lichtlein verabschiedete sich in seinem letzten Heimspiel mit elf Paraden.]
Die Ausgangslage ist klar: Ein Sieg rettet den VfL. Ein Unentschieden könnte im Zweifel zu wenig sein, weil die Eulen Ludwigshafen am Abend überraschend bei den Rhein-Neckar Löwen gewannen und durch einen Erfolg im letzten Spiel auf 14 Punkte kommen könnten.
Gummersbach und Ludwigshafen haben derzeit die gleiche Tordifferenz, die dann entscheiden würde. Bietigheim muss zwar gewinnen, dürfte aber mit der breiteren Brust ins Spiel gehen. Die Badener gewannen zwei ihrer letzten fünf Spiele und führten heute sogar zur Pause in Magdeburg.
Zum Glück für den VfL drehte der SCM das Spiel in der zweiten Halbzeit, sonst wäre die Situation noch etwas komplizierter als ohnehin schon. So oder so fällt die Entscheidung aber am 9. Juni ab 15 Uhr.
Gummersbach: Carsten Lichtlein (11 Paraden), Matthias Puhle (1 Parade); Fynn Herzig (5), Marvin Sommer (4/1), Stanislav Zhukov (4), Ivan Martinvic (3), Alexander Becker (2), Pouya Norouzi (2), Florian Baumgärtner (1), Tobias Schröter (1).
Göppingen: Daniel Rebmann (9 Paraden); Marcel Schiller (7/3), Nemanja Zelenovic (4), Tim Kneule (3), Jacob Bagersted (3), Ivan Sliskovic (2), Tim Sören (2), Marco Rentschler (2/2), Kresimir Kozina (2).
Schiedsrichter: Nils Blümel/Jörg Loppaschewski
Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)
Siebenmeter: 1/2 – 5/8 (Sommer scheitert an Rebamann – Schiller und Kozina treffen dreimal nicht)
Zeitstrafen: 4:2 (Zhukov, Preuss (2), Becker, Norouzi – Heymann, Sliskovic, Zelenovic)
Spielfilm: 1. Hz 1:0, 3:3, 4:5, 7:6, 8:8, 10:12, 13:14 2. Hz. 14:16, 16:17, 17:23, 22:25, 22:26.
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KOMMENTARE
1
Und tschüss - nicht: Auf Wiedersehen...
, 29.05.2019, 20:50 Uhr2
Ich denke auch, irgendwann trifft es jeden mal, die letzten Jahren waren immer ein Ritt auf der Rasierklinge....leider, es war ja überhaupt kein vorankommen zu erkennen. Schade für die Fans.
, 30.05.2019, 09:04 Uhr3
wie soll es weiter gehen wenn der vfl am pfingstmontag absteigt ohne lizens in der tasche in der 2.liga es tut mir weh wenn ich als alter vfler den untergang eines tratitionclubs sehe!!!traurig aber wahr!!!!
alter vfler, 30.05.2019, 10:19 Uhr4
Das ist ja schon wie der HSV im fussball.
Gummersbach , 30.05.2019, 14:27 Uhr5
Wenn Heiner Brand ehrlich ist, dann würde er auch sagen, dass diese Gummersbacher Mannschaft kein 1. Liga-Niveau hat. Mehr ist nicht drin.
Siegerländer, 30.05.2019, 18:13 Uhr6
Diese Arroganz und Ignoranz beim Vfl besteht schon sehr lange.Probleme werden nicht erkannt sondern mitgeschleppt, jetzt bekommt der Verein leider die Quittung. Echt schade!
Helmut Schwan, 31.05.2019, 07:17 Uhr7
Wenn man am 33.Spieltag 13 Punkte vorweist, hat man in der 1.Liga auch nichts zu suchen. Bei 3 Absteigern wäre der VFL schon länger in der 2.Liga. Ab in die 3.Liga zu den Amateuren. Der Verein wird eh von Amateuren geführt. Dort spielt bereits die zweite Mannschaft, dann kann man die 1.Mannschaft auflösen.
Paul, 31.05.2019, 10:53 Uhr8
Mir tut es nur für Joachim Deckarm und den wahren Fans leid. Arbeitsplätze werden in der GS entsorgt. Die Stadt verschwindet in den sportlichen Annalen. Die EHH bekommt wieder eine Chance. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es nur schrecklich peinlich. Mach es gut VfL.
Mark, 31.05.2019, 12:13 Uhr9
VfL, nehmt den Abstiegskampf endlich mal an.
Gunder, 04.06.2019, 12:42 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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