HANDBALL

VfL ringt Hanseaten nieder

db; 27.12.2022, 20:46 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Großer Jubel nach der Schlusssirene bei den VfL-Profis.
HANDBALL

VfL ringt Hanseaten nieder

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db; 27.12.2022, 20:46 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach gewinnt das letzte Spiel des Jahres gegen den HSV Hamburg– 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Im letzten Heimspiel des Jahres vor der WM-Pause, das gleichzeitig das erste Spiel der Bundesliga-Rückrunde war, gewann der VfL Gummersbach in einem umkämpften Duell vor 4.132 Zuschauern in der ausverkauften SCHWALBE arena gegen den HSV Hamburg. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson war nach dem Spiel glücklich über den Sieg und zog ein positives Jahresfazit: „Wir haben ein super Jahr erlebt mit dem Aufstieg und einer vernünftigen Hinrunde in der Bundesliga. Deshalb freue ich mich für die Jungs, dass sie heute gewonnen haben.“

 

VfL Gummersbach – HSV Hamburg 31:30 (16:17).

 

Gummersbach musste auf Spielmacher Dominik Mappes verzichten, der sich vorgestern im Training eine Bauchmuskelzerrung zugezogen hatte und zwei bis drei Wochen Pause benötigen wird, wie Sigurdsson auf Nachfrage berichtete.

 

[Lukas Blohme war mit neun Toren erfolgreichster Torschütze des VfL.]

 

Die VfL-Handballer erwischten den besseren Start und erspielten sich nach dem 1:0 durch Finn Schroven in den ersten zehn Minuten eine 6:3-Führung. Diese hielten die Hausherren und HSV-Coach Torsten Jansen rief seine Mannschaft nach 14 Spielminuten zur ersten Auszeit zusammen. Julian Köster traf im Anschluss zum 10:6 für Gummersbach.

 

In der Folge der erste Bruch im Spiel der Gummersbacher. Mit drei Toren hintereinander kamen die Gäste wieder bis auf einen Treffer auf 10:9 heran. Die Blau-Weißen fingen sich jedoch wieder, auch weil der jetzt eingewechselte Tibor Ivanisevic im Tor direkt mit zwei Paraden glänzen konnte. Hakon Styrmisson, Miro Schluroff und Lukas Blohme erhöhten wieder auf 13:9. Kurz darauf riss ein erfolgreich vollendeter Kempa-Trick zum 14:10 durch Ole Pregler die Zuschauer von den Sitzen.

 

Auf diese Ekstase folgte jedoch der große Aufreger, als Tom Kiesler nach einem aus Sicht der Schiedsrichter zu harten Einsteigen die Rote Karte sah. Nach dieser Aktion wurde das Spiel insgesamt ruppiger. Beim 16:12 durch erneut Schluroff vier Minuten vor der Pause sah es dennoch so aus, als würde der VfL den Verlust gut wegstecken.

 

[Hakon Styrmisson steuerte zwei Treffer zum Sieg bei.]

 

Danach verlor die Mannschaft jedoch bis zur Pause völlig den Faden, leistete sich einige technische Fehler und Fehlwürfe und lag nach einem 0:5-Lauf plötzlich in Rückstand: Mit der Halbzeitsirene brachte Hamburgs Casper Mortensen seine Mannschaft per Siebenmeter erstmalig in diesem Spiel in Führung. Halbzeitstand 16:17. Sigurdsson: „In den ersten 25 Minuten haben wir ein super Spiel gemacht, haben allerdings auch sechs Überzahlangriffe in der ersten Halbzeit liegengelassen.“

 

Mortensen erhöhte direkt nach dem Seitenwechsel auf 16:18, aber Gummersbach hielt den Anschluss und beim Spielstand von 19:20 aus Sicht des VfL sahen auch die Gäste eine Rote Karte für Dominik Axmann. „Für mich eine überzogene Entscheidung“, sagte Hamburgs Trainer Torsten Jansen, der sich auch ansonsten vor allem in der zweiten Halbzeit den ein oder anderen Schiedsrichterpfiff für seine Mannschaft gewünscht hätte, wie er nach dem Spiel erklärte. „Wir hätten das Spiel dennoch aus eigener Kraft gewinnen können.“

 

Gummersbach konnte zwischenzeitlich zweifach ausgleichen, verpasste dann aber die erneute Führung. Unter anderem, weil der plötzlich glücklose Ellidi Vidarsson mehrfach freistehend vor dem Tor scheiterte. Sein Glücksmoment sollte aber später doch kommen. Auf einen Styrmisson-Wurf über das Tor antworteten die Gäste mit dem 24:27 mit noch zehn Minuten auf der Uhr. „In dieser Phase haben wir klare Torchancen nicht genutzt“, ärgerte sich HSV-Coach Jansen.

 

[Wichtigste Parade des Spiels: Tibor Ivanisevic hält kurz vor Schluss einen Siebenmeter gegen den bis dato perfekten Casper Mortensen.]

 

Mit einem 4-1-Lauf erkämpften sich die VfLer mit noch vier Minuten auf der Uhr den erneuten Ausgleich - 28:28. Eine bittere Zeitstrafe gegen Julian Köster meisterte die Mannschaft stark, weil Vidarsson nach Pechsträhne wieder ins Ziel traf und Gummersbach kurzzeitig mit 29:28 führte, bevor Hamburg erneut ausgleichen konnte.

 

Die Entscheidung fiel in den Schlussminuten: Blohme traf per Siebenmeter zum 30:29. Auf der anderen Seite parierte VfL-Keeper Ivanisevic gegen den bislang perfekten Hamburger Schützen Mortensen. Der eingewechselte Tilen Kodrin sorgte mit seinem einzigen Treffer der Partie 25 Sekunden vor Ende für die vorentscheidende Zwei-Tore-Führung. Hamburg kam lediglich noch zum Anschluss, bevor der Jubel in der Arena keine Grenzen mehr kannte.

 

[Hamburgs Abwehr hatte immer nur kurzfristig eine Antwort auf den VfL-Angriff.]

 

In der Pressekonferenz nach dem Spiel sprachen beide Trainer von zu vielen Fehlern auf beiden Seiten: „Es war kein hochklassiges Bundesligaspiel“, so Hamburgs Jansen. Sigurdsson lobte die Hamburger insgesamt als Vorbild für seine Mannschaft: „Der HSV hat sich nach dem Klassenerhalt in der Aufstiegssaison jetzt in der Bundesliga etabliert.“ Nach der WM-Pause soll der bislang erfolgreiche Weg von Sigurdsson mit dem VfL Gummersbach weitergehen: „Jetzt machen wir aber erst einmal Urlaub.“

 

Gummersbach: Norsten (5 Paraden), Ivanisevic (4 Paraden); Blohme (9/5), Vidarsson (5), Köster (4), Jansen (3), Schluroff (2), Pregler (2), Styrmisson (2/1), Stüber (2), Kodrin (1), Schroven (1)

 

Hamburg: Bitter (5 Paraden), Budalic; Mortensen (9/4), Baijens (6), Bo Andersen (4), Valiullin (4), Lassen (3), Weller (3), Axmann (1).

 

Schiedsrichter: Lucas Hellbusch/Darnel Jansen

 

Siebenmeter: 6/7 – 4/5 (Styrmisson vergibt einmal– Mortensen scheitert an Ivanisevic)

 

Zeitstrafen: 6:12 (Kiesler (Rot), Vidarsson, Köster,– Axmann (Rot), Schimmelbauer (2), Valiullin (2), Lassen, Weller)

 

Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)  

 

Spielfilm: 1. Hz 1:0, 5:2, 10:6, 10:9, 16:12, 16:17 2. Hz. 16:18, 19:19, 22,22, 24:27, 28:28, 31:30.    

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KOMMENTARE

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Gratulation zum Sieg und den 2 Punkten.
Fans Döring aus Oberbantenberg

Udo Döring, 28.12.2022, 09:49 Uhr
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