HANDBALL
In der Crunchtime gehen dem VfL die Körner aus
Gummersbach - Gummersbach liefert Tabellenführer Melsungen über 50 Minuten einen großen Kampf, verliert am Ende aber deutlich – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
VfL Gummersbach - MT Melsungen 24:29 (11:14).
Kristjan Horzen brachte den Abend auf den Punkt. "Wir haben am Schluss nicht so schlaue Entscheidungen getroffen", sagte der Gummersbacher Kreisläufer im Interview bei DYN nach der 24:29-Heimniederlage seines Teams gegen den aktuellen Primus der Bundesliga.
Horzen (Foto) selbst hatte eine erstklassige Vorstellung abgeliefert. Aber auch seine sieben Treffer bei acht Versuchen änderten nichts daran, dass die Gäste in der absoluten Crunchtime einfach abgezockter als die Hausherren agierten und letztlich verdient beide Zähler aus der zum 20 Mal ausverkauften SCHWALBE arena entführten.
So oder so dürfte die zahlende Kundschaft den Heimweg nicht unzufrieden angetreten haben, hatten die Fans doch eine hochintensive Auseinandersetzung der Blauweißen mit den aktuellen Branchenführern erlebt. Während die Gäste aus Nordhessen den Platz an der Sonne im Bundesliga-Klassenspiegel freilich verteidigten, haben die Oberbergischen den engeren Kontakt zur Spitzengruppe verloren.
Nach der dritten Niederlage in Folge gegen ein absolutes Spitzenteam binnen Monatsfrist - 24:30 im November gegen Kiel sowie 28:37 am vergangenen Mittwoch in Magdeburg - hatte man sich VfL-Lager für das Match gegen Melsungen zwar jede Menge vorgenommen, doch der Tabellenführer erwischte den besseren Start: 2,15 Meter-Hüne Dainis Kristopans erzielte den ersten Treffer. Anschließend kassierte die Melsungen zwar eine erste Zeitstrafe, ein Wechselfehler der Hausherren verhinderte aber eine Gummersbacher Überzahl.
[Erik Balenciaga (li.) war bester Melsunger. Der Ex-Gummersbacher Bruno Eickhoff erzielte das letzte Tor der Partie.]
Milos Vujovic glich dennoch von der Siebenmeterlinie zum 1:1 aus. Balenciaga, Kristopans und Jonsson sorgten mit einer Dreier-Serie aber für eine 4:1-Führung der Nordhessen. Nur vier Minuten waren indes gespielt, als die Gäste eine zweite Strafzeit verordnet bekamen. Aber auch dieses Handicap überstanden sie schadlos, weil Keeper Simic mehrere Paraden zeigte. Der Montenegriner ließ sich in dieser Phase eigentlich nur von Gummersbachs Kreisläufer düpieren. Horzen erzielte die folgenden vier Treffer des VfL, bei denen zumeist Julian Köster den Lieferdienst geleistet hatte.
Geführt vom groß aufspielenden Balenciaga blieb die Spielhoheit bei den Melsungern. Der kleine Spanier orchestrierte die Offensive des Titelkandidaten geradezu perfekt und wusste sowohl als Torschütze nach gekonnten Täuschungen wie auch als Regisseur, der die Kollegen in günstige Wurfpositionen brachte, zu überzeugen.
[Julian Köster rieb sich auf und wurde einige Mal hart attackiert.]
Das Team von MT-Trainer Parrondo konnte sich freilich nie wirklich von den engagierten Gasgebern absetzen. Zwar legte man ein 7:11 (21.) vor, doch Gummersbach fightete und kam auf 11:12 heran. Jonsson und der abschlussstarke Kastening sorgten dann für ein 11:14 zugunsten der Gäste beim Gang in die Kabine.
Pech für den VfL, dass kurz zuvor ein spektakuläres Tor von Ole Pregler nicht mehr gegeben wurde, weil die Spielzeit bereits abgelaufen war: Der Gewaltwurf des Mittelmanns in den Torgiebel sorgte zwar für kollektives Raunen auf den Rängen, schlug aber laut Videobeweis Sekundenbruchteilte zu spät im hessischen Kasten ein.
Für Tonwiedergabe bitte auf den entsprechenden Button im Video klicken.
Per Doppelschlag brachten Teitur Einarsson und Miro Schluroff die Gastgeber direkt nach Wiederbeginn wieder auf ein Tor (13:14) heran, doch der Ausgleich wollte den Hausherren nicht gelingen. Dafür passte es in der Defensive. Die Abwehr stand und der eingewechselte Dominick Kuzmanovic parierte mehrfach stark.
Kein Wunder, dass die Jungs von VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson nicht nur den Gleichstand schafften, sondern nach gut 50 Minuten durch Horzen beim 21:20 auch erstmals in Front gingen. Die Überraschung war jetzt greifbar, doch dann gingen den VfL'ern einfach die Körner aus. Melsungen nutzte die Schwächephase des kräftemäßig nun völlig überforderten Gegners und drehte das Match final.
[Das Torhüterduell ging an die MT Melsungen: Simic parierte elf Bälle (Quote: 32,4 Prozent). Obling und Kuzmanovic kamen auf drei (18,8 Prozent) und fünf Paraden (25 Prozent).]
Gummersbach: Kristjan Horzen (7), Miro Schluroff, Teitur Einarsson (je 4), Milos Vujovic (3/2), Julian Köster, Lukas Blohme (je 2), Tilen Kodrin, Ole Pregler (je 1).
Melsungen: Timo Kastening (9/3), Erik Balenciaga (6), Ian Barrufet (3/3), Dainis Kristopans, Rogerio Moraes, Elvar Örn Jonsson (je 2), Adrian Cavalcanti, David Mandic, Adrian Sipos, Nikolaj Enderleit, Bruno Eickhoff (je 1).
Zeitstrafen
8:10 Minuten (Kodrin, Blohme, Einarsson, Köster - Cavalcanti, 2x Sipos, 2x Jonsson).
Siebenmeter
3/4 – 6/8 (Vujovic verwirft gegen Simic - Barrufet scheitert an Obling, Kastening über das Tor).
Schiedsrichter
Marcus Hurst/Mirko Krag.
Zuschauer
4.132 (ausverkauft).
KOMMENTARE
1
Konzentration Kondition
Das selbe Bild wie gegen Erlangen, nur der Vorsprung fehlte...
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