HANDBALL
Waldbröl und Frielingsdorf zahlen Lehrgeld zum Auftakt
Oberberg - CVJM II kassiert im Derby gegen Waldbröl nur zehn Tore - Frielingsdorf mit heftiger Klatsche - HCGS II verliert gegen Aufsteiger - Nümbrechts Rumpftruppe holt zwei Punkte in Aachen - TVB startet mit Kantersieg (AKTUALISIERT).
CVJM Oberwiehl II – CVJM Waldbröl 21:10 (8:7).
Die Rückkehr in die Landesliga hatte sich der CVJM Waldbröl anders vorgestellt. Mickrige zehn Tore erzielte das Team von Christian Mertens im Derby bei der Oberwiehler Reserve. Zu wenig - das wusste auch der Waldbröler Coach. „Bis zur Pause war ich vollkommen zufrieden“, urteilte er unmittelbar nach dem Abpfiff. Nach dem Seitenwechsel erlebte sein Team, das kurzfristig auf mehrere Spieler verzichten musste, allerdings sein Waterloo. „Mir fehlten die Wechselmöglichkeiten und wir haben Lehrgeld bezahlt“, suchte Mertens nach Erklärung für den torarmen zweiten Durchgang, der nur noch von einem Schiedsrichter geleitet wurde, nachdem sich einer der beiden Unparteiischen einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.
[Enzo Souliman erzielte mit vier Toren fast die Hälfte aller Waldbröler Treffer.]
Aber auch Oberwiehls Trainer Carsten Mundhenk war keineswegs begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft. „Über die erste Hälfte lege ich besser den Mantel des Schweigens“, meinte er. Langsam und behäbig präsentierte sich der Angriff der Hausherren. Über 3:3 (13.) und 7:6 (24.) wurden die ersten 30 Minuten zur mühsamen Geduldsprobe. „Von Vollgas-Handball war nichts bei uns zu sehen und wir haben alle Grundprinzipien vermissen lassen.“
Erst nach dem Seitenwechsel erwachte Oberwiehl allmählich aus der Lethargie. Die vielen Paraden von Torhüter Elmar Wolf waren der Grundstein dafür, dass sich die Gastgeber über 11:8 (38.) zum 19:9 (54.) absetzten und damit auch ihren Trainer ein wenig versöhnten: „Am Ende war es doch ein guter Saisonauftakt, aber durchaus mit kleinem Makel. Waldbröl fehlten auch schlicht die Wechselmöglichkeiten, um uns weiter zu ärgern.“ Ein Sonderlob ihres Trainers verdienten sich Finn Dresler, Ricardo Timm und Paul Borberg. Bei Waldbröl hieß es dagegen Wunden lecken. „In der Defensive kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, aber offensiv haben wir gezeigt bekommen, woran wir arbeiten müssen“, so Mertens.
Oberwiehl: Patrik Latzke (8/3), Christopher Suhr (5), Bastian Schneider, Paul Borberg, Marvin Klein (je 2), Jens Barf, Finn Dresler (je 1).
Waldbröl: Enzo Souliman (4), Tobias Mertens (3/2), Niclas Braune (2), Sebastian Hein (1).
[Das Spiel seiner Mannschaft sorgte bei Carsten Mundhenk bis zur Pause nicht gerade für Freudensprünge.]
BTB Aachen III – SSV Nümbrecht II 20:26 (12:13).
Mit dem letzten Aufgebot machte sich Nümbrechts Reserve auf den Weg in die Kaiserstadt. Insgesamt zwölf Spieler standen nicht zur Verfügung. Zu den bereits bekannten Ausfällen gesellten sich auch noch Moritz Menger, Marius Ranke, Marcus Schwemke sowie Benedikt Opitz, sodass Trainer Manuel Seinsche Nils Kreiß reaktivierte und die eigentlich angeschlagenen Marcel Miebach und René Nitschmann auf die Zähne beissen mussten. „Was wir dann in Aachen abgeliefert haben, zeigt aber den tollen Charakter meiner Mannschaft“, urteilte Seinsche nach der Partie. Angetrieben von Daniel Funk, der klug Regie führte, lagen die Gäste nur in den Anfangsminuten hinten.
Nümbrecht verzichtete bewusst auf jegliches Tempospiel und fuhr über 6:7 (14.) und 8:12 (24.) konsequent lange Angriffe. Nitschmann und Kreiß stellten zudem einen starken Innenblock, der vom Aachener Aufsteiger nur selten überwunden wurde. Ihre beste Phase hatten die Gäste nach dem 14:15 (35.). Den Hausherren gelang über 15 Minuten lang kein Tor, beim 15:20 (50.) war die Partie vorentschieden. Seinsche zog den Hut vor seinem Team: „Jeder hat für jeden gekämpft und mit dieser Rumpftruppe gegen einen uns unbekannten Gegner so zu agieren, nötigt mir Respekt ab.“
Nümbrecht: Daniel Funk (8/5), Marcel Miebach (6), Torben Lang (4), Markus Bitzer (3), Lucas Söntgerath, Tim Lefherz (je 2), Robin Donath (1).
[Beim Seitenwechsel war Christian Mertens noch mehr als zufrieden, anschließend verließen Sebastian Hein und seine Mitspieler aber die Kräfte.]
SV Frielingsdorf – HSG Euskirchen 17:35 (8:19).
„Hinten körperlos, vorne kopflos“. Das Resümee von Frielingsdorfs Sprecher Alex Fischer fiel nach 60 einseitigen Minuten schonungslos ehrlich aus. Im ersten Landesligaspiel der Vereinsgeschichte wurden dem Aufsteiger von routinierten Gäste deutlich die Grenzen aufgezeigt. Dabei wollte Fischer auch nicht die zahlreichen Ausfälle als Ausrede gelten lassen: „Trotzdem müssen wir mehr Engagement zeigen.“ Bis zum 5:7 (15.) durch Patrick Ossendorff hielt das Team von Peter Berster die Partie noch offen, anschließend zahlte Frielingsdorf viel bitteres Lehrgeld.
„In der Deckung haben wir kaum zugepackt und offensiv unsere Angriffe nicht konsequent durchgespielt“, analysierte Fischer. Über 8:11 (21.) erzielte Euskirchen acht Treffer in Folge und sorgte bereits zur Pause für eine Vorentscheidung. „Entsprechend laut war es in unserer Kabine“, so der Rechtsaußen der Frielingsdorfer. Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung zwar nicht, doch nach dem 12:21 (36.) hatte der Aufsteiger sein Pulver schon wieder verschossen. „Danach sind wir wieder in alte Strickmuster verfallen“, so Fischer.
Frielingsdorf: Jannis Schilling (6), Georg Pieper (3), Florian Berster (2), Marc Babel, Kevin Schwittay (je 2/1), Daniel Koester, Patrick Ossendorff (je 1).
[Torben Weisskopf wird von der Waldbröler Deckung gestoppt.]
HC Gelpe/Strombach II – HSG Siebengebirge III 22:31 (11:17).
Ohne Trainer Daniel Rodriguez erlebte die HC-Reserve einen Saisonauftakt zum Vergessen. Gegen den Aufsteiger aus der Bonner Kreisliga, die HSG Siebengebirge III, kamen die Oberberger gehörig unter die Räder. „Gefühlt haben wir nur jeden vierten Wurf verwandelt und deshalb viele Gegenstoßtore kassiert“, haderte Co-Trainer Marcel Mesenhöler mit den unüberlegten Abschlüssen seines Teams. Auch die HC-Keeper bekamen kaum eine Hand an den Ball, sodass die Gastgeber bereits frühzeitig einem Rückstand hinterherliefen.
In den Anfangsminuten ging Gelpe/Strombach noch in Führung, die vielen Gäste-Konter erwiesen sich aber als Genickbruch. Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Gastgeber zwischenzeitlich zwar auf drei Tore, mehr als ein kurzes Strohfeuer sollte das aber nicht sein. „Hinten raus haben wir die Köpfe hängen lassen“, so Mesenhöler, der den schwachen Auftaktauftritt zur Einstellungssache erklärte: „Ich hatte das Gefühl, dass wir den Gegner auch ein wenig unterschätzt haben.“
Gelpe/Strombach: Yannic Thues, Nico Blech, Jan Höfer (je 4), Philipe Ginczek (3), Tom Bonfiglio (3/3), Maurice Ginczek, Leon Hagen (je 2).
TV Bergneustadt – Eschweiler SG 36:19 (20:9).
Bergneustadts Trainer Tobias Uding versuchte es nach dem deutlichen 36:19-Heimerfolg über Aufsteiger Eschweiler gar nicht erst mit Understatement. „Wir wollten ein Zeichen setzen und unsere gute Vorbereitung bestätigten“, meinte der TVB-Coach. Die Gäste waren von der ersten Sekunde an hoffnungslos überfordert und hatten der neuformierten TVB-Mannschaft kaum etwas entgegenzusetzen. Über 4:1 (7.) und 13:4 (19.) waren die Kräfteverhältnisse auf dem Bursten frühzeitig abgesteckt. Dabei konnten sich die Hausherren sogar erlauben Thorben Schneider erst nach 20 Minuten einzusetzen. „Er war zwei Wochen lang nicht im Training und wir wollten ihn ein wenig schonen. Aber es ist natürlich ein gewisser Luxus, wenn man zwischen Malte Müller und Thorben Schneider wählen kann“, so Uding.
Auch nach dem Seitenwechsel setzten sich die Wechselspiele beim letztjährigen Ligaschlusslicht munter fort, die Konzentration ging dabei allerdings phasenweise verloren. Erst nach dem 26:15 (44.) und einer berechtigten Roten Karte gegen SG-Spieler Lars Kembügler zogen die Hausherren die Zügel in der Schlussviertelstunde noch einmal ein wenig an. „Insgesamt haben wir einen guten Job gemacht“, befand Tobias Uding, „natürlich waren das nach der Pause ein paar Fehler mehr, aber wir haben in den letzten zwei Jahren vielleicht vier Spiele gewonnen und müssen erst wieder lernen, mit solchen Vorsprüngen zu agieren.“
Bergneustadt: Thorben Schneider (8/6), Malte Müller, Nils Meier (je 6), Lukas Flick, Dennis Hermann, Marco Rubel (je 3), Philip Sauer, Nils Welke (je 2), Manuel Jaeger, Moritz Rahrbach, Philip Losch (je 1).
KOMMENTARE
1
Na das ist doch ein super Einstieg für die beiden Kreisliga oberberg Aufsteiger .. Respekt wenn ihr die Saison durch zieht ?
Experte , 20.09.2020, 12:26 Uhr2
Experte , was stimmt mit dir nicht ? Das ist der erste Spieltag und dann kommt sowas. Du solltest dich echt schämen. 31 Spieltage = 62 Punkte ... also locker bleiben!
Gm-ksk@gmx.de, 20.09.2020, 13:48 Uhr3
Endlich wieder eine fundierte Analyse des geschätzten "Experten".....wie haben wir es in den letzten Monaten vermisst.....
Experten-Fan, 20.09.2020, 13:48 Uhr4
Wenigstens bleiben die beiden Oberberger Aufsteiger nicht ohne Punkte. Spätestens wenn Sie gegeneinander spielen.
Handballkenner, 20.09.2020, 14:08 Uhr5
Wieso Frielingsdorf hält Euskirchen unter 40 Tore und Waldbröl macht 10 gegen Wiehl. Das sind erste Erfolge auf die man aufbauen kann..
Bogiboy, 21.09.2020, 11:40 Uhr6
Da kann man dem Handballkenner nur zustimmen. Es wird sich zeigen welcher Vertreter sich mit 0 Punkten wieder verabschiedet.
Experte2, 21.09.2020, 11:59 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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