HANDBALL
Der Gummersbacher Akku war einfach leer
Gummersbach - Eine schwache Leistung sorgt in Wetzlar für die sechste Saisonniederlage – Mappes mit starkem Spiel gegen seinen Ex-Club - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
HSG Wetzlar - VfL Gummersbach 32:29 (17:13).
Julian Köster ließ die Gelegenheit ungenutzt. Der eifrige DYN-Reporter wollte nach der vierten Gummersbacher Niederlage in Folge vom VfL-Kapitän wissen, ob die vielen Spiele und die damit verbundene Belastung der jüngeren Vergangenheit der Grund für das aktuelle Schwächeln der oberbergischen Bundesliga-Handballer sei.
[Zwei Tore, aber auch vier technische Fehler: Teitur Einarsson sucht weiter seine Topform. Im rechten Rückraum hat der VfL Gummersbach derzeit Probleme.]
Für Köster wäre es nach der 29:32-Pleite seines Teams am Sonntagabend in Wetzlar gewiss ein leichtes gewesen, die angebotene Ausrede anzunehmen und auf den Stress der letzten Wochen zu verweisen, doch der Nationalspieler widerstand und diagnostizierte vielmehr die Defizite in der Defensive als Begründung für die derzeitige blauweiße Ergebniskrise.
In der Tat funktioniert das Zusammenspiel zwischen Deckung und Torhütern in diesen Wochen kaum. So auch beim Gastspiel in Wetzlar am frühen Sonntagabend. Entscheidenden Anteil am Sieg der Mittelhessen hatte zudem deren Rückraum. Linkshänder Stefan Cavor traf von halbrechts gleich acht Mal, sein Pendant auf der halblinken Seite zwar "nur" sieben Mal.
[Dominik Mappes (li.) und Stefan Cavor bekamen die Oberberger überhaupt nicht unter Kontrolle.]
Doch dafür schwang sich HSG-Rückkehrer Dominik Mappes im Duell gegen seine noch letztjährigen Mitspieler zum torgefährlichen Spielmacher auf. Vor 4421 in der ausverkauften Buderus Arena legten die Gäste zwar schnell zwei Treffer vor, doch Wetzlar konterte zügig und ging beim 8:6 nach 14 Minuten erstmals selbst mit zwei Toren in Front, auch weil die Abwehr immer wieder beherzt zugriff und in der Offensive das erwähnte Duo Mappes/Cavor clever die Fäden zog.
[Miro Schluroff fand erst spät in die Partie.]
Der VfL bekam seinerseits nie Stabilität in seine Abwehrreihe, sodass die Hausherren ihr zwischenzeitliches 10:6 ohne übergroßen Stress in ein 17:13 zur Pause verwandelten. Auch nach Wiederanwurf blieb es bei der HSG-Dominanz. Wie schon im ersten Spielabschnitt setzte dabei zumeist der Rückraum die Akzente.
Hinzu kam jetzt das starke Debüt des norwegischen HSG-Neuzugangs Viktor Norberg, der keinerlei Anpassungsschwierigkeiten hatte, gleich von Null auf Hundert beschleunigte und am Ende des Matches vier Treffer bei seiner Bundesligapremiere auf dem persönlichen Konto verbucht hatte.
Auf der Gegenseite brachte auch eine weitere Auszeit von Gudjon Valur Sigurdsson keine Wende der Geschehnisse mehr; der Akku bei den Gästen aus dem Oberbergischen war entgegen aller gegensätzlichen Beteuerungen einfach (zu) leer.
[Die Pressekonferenz nach dem Spiel.]
Wetzlar: Stefan Cavor (8), Dominik Mappes (7/1), Lukas Becher, Viktor Petersen Norberg (je 4), Vladimir Vranjes, Justin Müller (je 3), Domen Novak, Rasmus Meyer Ejlersen, Georg Löwen (je 1) .
Gummersbach: Milos Vujovic (8/7), Tilen Kodrin, Miro Schluroff (je 4), Ole Pregler, Kristjan Horzen (je 3), Julian Köster, Teitur Einarsson, Mathis Häseler (je 2), Ellidi Vidarsson (1).
Zeitstrafen
14:4 Minuten (Schoch, 3x Vranjes (Rot), Meyer Ejlersen, Müller, Mappes - Zeman, Vujovic).
Siebenmeter
2/3 – 7/7 (Obling hält gegen Novak).
Schiedsrichter
Thomas Kern/Thorsten Kuschel.
Zuschauer
4.421 (ausverkauft).
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