Waldbröl - Die Handballsaison 2020/21 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: Landesligist CVJM Waldbröl.

Von Peter Notbohm

Die glorreichen Zeiten in Ober- und Verbandsliga liegen beinahe schon 20 Jahre zurück. Nach dem Abstieg in die Kreisliga verschwand der CVJM Waldbröl für viele Jahre in der sportlichen Versenkung, teilweise sogar in der Kreisklasse. Als Glücksgriff entpuppte sich die Verpflichtung von Trainer Christian Mertens vor vier Jahren. Der ehemalige Torhüter entwickelte das Team konsequent weiter, in den vergangenen Jahren scheiterte der Verein mehrfach nur knapp am Aufstieg. Und selbst in der abgebrochenen Corona-Aufstiegssaison musste der Traditionsverein lange warten, ehe die Sektkorken knallen durften. Der Handballkreis Oberberg bestand lange Zeit darauf, die letzten Duelle noch auszuspielen. „Wir standen von Anfang an der Tabellenspitze, unser Aufstieg war verdient“, sagt Christian Mertens, „leider fehlt der Pokalsieg als i-Tüpfelchen.“

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Kommen und Gehen

Im Aufstiegskader herrscht kaum Fluktuation. Abgänge hat das Team aus dem Kreissüden keine zu beklagen, lediglich der A-Jugendliche Henri Selke muss integriert werden. Ein gefühlter Neuzugang ist allerdings auch Maximilian Leidig (Foto). Der großgewachsene Abwehrchef und Rückraumrechte fiel die komplette Saison mit einem Kreuzbandriss aus. „Das ist ein großer Vorteil, den ich für uns sehe“, meint Christian Mertens, „wir sind eine eingespielte Mannschaft, die seit drei Jahren in nahezu unveränderter Formation zusammen trainiert und spielt.“

Stärken und Schwächen

Allerdings weiß der erfahrene Trainer auch, dass in der Landesliga ein anderer Wind wehen wird. Zwar können die Waldbröler mit mannschaftlicher Geschlossenheit punkten und auch die Defensive, die wahlweise zwischen 5:1- und 6:0-Formation wechseln kann, war in den vergangenen Jahren ein echtes Prunkstück, „aber jetzt werden wir es mit anderen Kalibern zu tun bekommen“, so Mertens. Offensiv sieht er noch manches Steigerungspotenzial, besonders über die Außenbahnen, wo im Torabschluss häufig noch die letzte Effektivität fehlt. „Wir müssen flexibler werden und nach der langen Corona-Pause auch schnell wieder zu unseren Abläufen finden“, meint der CVJM-Coach.

[Henri Selke rückt aus der A-Jugend in den Landesligakader von Christian Mertens auf.]

Als Saisonziel hat man in Waldbröl Platz zehn ausgerufen, das würde trotz verstärkten Abstiegsreglungen vermutlich den Klassenerhalt bedeuten – die endgültige Entscheidung über den Spielmodus soll bekanntlich erst heute Abend im HVM-Präsidium fallen. „Wir gehen aber realistisch an die Mission Klassenerhalt und wissen, dass das ein ganz knappe Kiste wird“, so Mertens, der keinen Druck auf seiner Mannschaft lasten sieht. Nicht ganz unwichtig könnte der Saisonstart werden: Mit Oberwiehl II, Siebengebirge III, Geislar-Oberkassel und Niederpleis sind an den ersten vier Spieltagen durchaus Punkte möglich.

Fazit

Lange hat man beim CVJM Waldbröl auf den Aufstieg hingearbeitet, der Zeitpunkt ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie allerdings alles andere als ideal. In einer vergrößerten Liga mit verstärkten Abstiegsreglungen wird es der Aufsteiger noch schwerer bekommen, zumal der oberbergische Kreismeister durch den Lockdown im März auch keine echte Aufstiegseuphorie mit in die Saison nehmen kann. Selbst wenn der Auftakt gelingen sollte, wird die Mertens-Truppe bis zum Schluss im Abstiegssumpf stecken. Der Klassenerhalt wäre ein echter Erfolg.

Tests und Tore

CVJM – VfL Bardenberg (Niederlage)

CVJM – TV Wallefeld (Sieg)

CVJM – TV Wahlscheid (Sieg)

Zugänge
Henri Selke (eigene Jugend)

Abgänge
Keine

Spielerkader

Tor

Martin Gruzcynski

Lukas Hombach

Christoph Schilling

Feld
Niclas Braune

Lars Gustke

Sebastian Hein

Nico Keyser

Sebastian Klein

Lukas Leidig

Maximilian Leidig

Tobias Mertens

Julian Schmitz

Patrick Schwarz

Henri Selke

Enzo Souliman

Dennis Unger

Trainer
Christian Mertens

Betreuer/Zeitnehmer

Horst Neustätter