Bilder: Martin Hütt --- 'Jazz in der Kneipe' konnte unterschiedlicher nicht sein. Die 'Juke Point Pimps' waren schrill und genial.
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Jazztage-Finale mit acht Kneipen-Konzerten
Wiehl - Acht Bands in acht Lokalitäten der Wiehler Innenstadt spielten zum Jazz in der Kneipe bei den 24. Internationalen Wiehler Jazztagen und für jeden war etwas dabei.
Von Vera MarzinskiGanz genial war das Wetter nicht aber es blieb trocken und so ließen sich die Jazz-in-der-Kneipe-Freunde nicht vom Zug von Spielort zu Spielort abhalten. Im Vorverkauf gingen 500 Tickets an die Kneipenbesucher etwa 150 kamen noch dazu. LVergangenes Jahr war wesentlich mehr los, aber wer dabei war, kam auf seine Kosten. Zwei die von sich sagen Wenn wir eins nicht können ist das Jazz waren das Highlight. Mighty Mike und T-Man als Juke Point Pimps in der Black Box überzeugten mit Blues, Rock, Punk, viel Klamauk und hervorragendem Spiel. Allein die Optik der Juke Point Pimps ist krass. Die Zweimannband mit Schlagzeug, Mundharmonika, Gitarre und Gesang spielte absolut genialen, ungehobelten, krachigen Chicago Blues. T-Man und Mighty Mike sagen von sich selbst, dass sie bekloppte Typen in weißen Nadelstreifenhosen, roten Schuhen und mit dicken Klunkern sind das kann man so unterstreichen. Bekloppt, aber genial.
Zum Start standen bereits um 19:30 Uhr ProAm3 & friends in der Posthalterei des Hotel zur Post und Echo of Nawlins im Hotel Platte bereit. Es folgten eine halbe Stunde später die Konzerte von Six4Jazz (CU!) und Ali Claudis Blue Soul Band (Wirtshaus). Um 20:30 Uhr ging es weiter mit G.U.T. im Checkpoint und die neue Formation Jazzdate spielte im Café 90 auf. Guido Molzberger kam wieder einmal ins Sümpfchen mit seiner Band Back on the road und wie sie starteten Juke Point Pimps (Black Box) um 21 Uhr.

Das Quintett Echo of Nawlins war bereits 2012 im Hotel Platte allerdings beim Jazzfrühschoppen am Sonntagmorgen. Ein wichtiger Impulsgeber für den Sound der Echoes of Nawlins ist die Musik der Dirty Dozen Brassband, die in revolutionierender Weise traditionellen New Orleans Jazz mit Pop-, Funk-, Soul-, und Bebop-Elementen aufmischte. Mit Zigga Bugaloo oder Dew Drop Down überzeugten sie die Gäste am Dienstagabend mit Traditionals aber auch neuer New Orleans-Musik. Bereits am Vorabend brillierte Ausnahmegitarrist Manuel Marcos bei der Blues-Night mit der Breakdown Blues Band. Auch als friend der ProAm3 überzeugte er und hatte einen weiteren Musikerfreund dabei: Posaunisten Bernt Laukamp. ProAm3 zeigte zunächst einmal als Trio Swing, Latin und Standards der 60er Jahre. Zu Stücken wie No more blues von Antonio Carlos Jobim bot Sängerin Sandra Reinbott zudem grandiose Gesangseinlagen.

Bluesröhre Guido Molzberger fühlt sich musikalisch im Chicago-Blues zu Hause und zeigte mit "Back on the road" im Sümpfchen sein Können.]
Die neue Sängerin von Six4Jazz Eike Sophia Sten wuchs in Minnesota auf und studierte in New York. 1991 kam sie nach Köln und singt seit dem in verschiedenen Formationen seit April 2013 auch bei Six4Jazz. Die vielseitigen Bläser Jan Schürfeld und Winfried Jung bereicherten die Songs der Band durch ihr abgestimmtes Spiel. Für den richtigen Groove sorgten Max Jalaly am Bass und Daniel Galati am Schlagzeug. Hans Reumanns warmer Gitarrensound und die lebendige Spielweise von Ulli Kuhn am Vibraphon sorgten wie in den Vorjahren beim Kneipenjazz im CU! für Begeisterung beim Publikum. Gleichzeitig ließ Gitarrist und Sänger Ali Claudi mit seiner "Blue Soul Band" im Wirtshaus das Publikum mitschnippen und wippen. Packende Gitarren-Soli, kochende Orgel-und Piano- Sounds und kongenialer SchlagzeugDrive mixten sich zu einem besonderen Konzert mit Everybody has the blues, The Cat oder auch Sister Sadie.

[Ulf Stricker spielte mit "G.U.T" im Checkpoint - der Jazzschlagzeuger arbeitete schon mit Branford Marsalis und Bob Mintzer zusammen.]
"G.U.T." setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Musiker Goran (Vujic), Ulf (Stricker) und Thorsten (Praest) zusammen - doch der Name ist zugleich Programm. Und mit einem abwechslungsreichen sehr experimentellen Programm an eigenen Stücken von Orbit bis Common Ground begeisterten die drei im Checkpoint. Standards und Mainstream-Jazz der vergangenen Jahrzehnte boten Christoph Hundt (Drums), Kai Foerst (Bass), Michael Klein (Tasten) und Rainer Fabeck (Gitarre) im Café 90. Richtig schöne Musik zum Chillen, wie Summertime oder auch There will never be another you.
Er hat sie einfach: die Bluesröhre! Wer? Guido Molzberger aus Morsbach, der bereits zum fünften Mal beim Kneipenabend in unterschiedlichen Formationen Gänsehaut beim Publikum erzeugte. Dazu das wahre Allroundtalent an der Gitarre Heiko Schmidt, der sowohl bei Bluesballaden als auch bei Rocksongs den richtigen Ton zur richtigen Zeit trifft. Den fettesten Sound bot Fritz Klappert am Bass, der sich im Blues-Rock bestens auskennt. Für einen rhythmischen Teppich sorgte Sebastian Klappert, dessen musikalische Wurzeln im Progressive Rock liegen.
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Quer durch Wiehls Innenstadt fanden die Gäste die unterschiedlichen Spielformen des Jazz. Das Kneipenfestival hat sich mittlerweile zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt und so waren auch dieses Jahr wieder viele Jazz-, Blues- und Rockfreunde dabei.