Bilder: Martin Hütt --- Carsten Fuhr (Mitte) wurde zum Gemeindebrand- Oberinspektor bei der gestrigen Jahresdienstbesprechung ernannt.
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Schwere Schneepracht und schlechte Kochkünste
Marienheide Ein arbeitsreiches Jahr mit 153 Einsätzen von der kleinen Ölspur bis zum Großbrand hielt die Gemeindefeuerwehren Marienheide auf Trapp.
Das Einsatzjahr 2010 bleibt vielen Kameraden der Gemeindefeuerwehren Marienheide als ein besonders abwechslungsreiches in Erinnerung. Dies zeigte der Rückblick bei der gestrigen Jahresdienstbesprechung ganz deutlich. Egal ob Rattengift, Schneemassen und brennende Häuser die 263 Aktiven scheuten sich nicht davor, ihr Leben für andere aufs Spiel zu setzen.
Hoch anzurechnen ist dabei nicht nur, dass sie nicht nur einen Großteil ihrer Freizeit dafür opfern, sondern selbst dann ausrücken, wenn ein Fehlalarm sehr wahrscheinlich ist. Ein Paradebeispiel dafür sind sicherlich die auslösenden Brandmeldeanlage des Zentrums für Seelische Gesundheit, die insgesamt 25 ein mögliches Feuer meldeten und jedes Mal daneben lagen. Das zehrt sicherlich an der Motivation, wenn man zum dritten Mal binnen einer Woche seine Arbeitsstätte dafür verlassen muss, gibt Wehrführer Frank Hartkopf zu, der die gute Kameradschaft umso mehr dafür lobt. Mittlerweile werden die ständigen Fehlalarme mit schwarzem Humor genommen, wird auf der aktuellen Internetseite der Wehr dem Grillchef doch geraten, seine Kochkünste weiter zu verbessern, nachdem Steak und Würstchen wieder als Feuer interpretiert wurden.
Der gute Zusammenhalt untereinander zeigte sich aber auch bei den unzähligen Schneeeinsätzen Anfang Februar, als man gemeinsam stundenlang die Dächer in Marienheide von der weißen Pracht befreien musste. Vor allem der 1. Weihnachtstag ist noch vielen im Gedächtnis, als die Kameraden zu einem Rußbrand im Kamin gerufen wurden und in Windeseile das gesamte Haus in Dürhölzen in Flammen stand (OA berichtete). Dies war nur einer von 25 echten Brandeinsätzen, zu denen die Feuerwehr Marienheide ausrücken musste.

[Zahlreiche Feuerwehrleute wurden gestern für ihre jahrelange Unterstützung geehrt.]
Insgesamt 153 Alarme wurden abgearbeitet, was eine deutliche Steigerung zum Vorjahr mit 97 Einsätzen darstellt. Mehrheitlich mussten die Floriansjünger zu technischen Hilfeleistungen aller Art raus, insgesamt 94 an der Zahl. Damit leisteten die Freiwilligen insgesamt 21.562 Stunden Dienst. Die Mitgliederzahl an Aktiven viel um vier Helfer, doch durch 38 Jugendfeuerwehrmänner bleibt genug Nachwuchs für die Zukunft. Genauso viele Mitglieder zählt die Ehrenabteilung, während der Musikzug mit 60 Kameraden die Ohren der Zuhörer bei so mancher Veranstaltung erfreut. Fertig gestellt werden sollte in diesem Jahr der Anbau des Gerätehauses in Kempershöhe, auf dessen Eröffnung Hartkopf hinwies.
Traditionell standen bei der gestrigen Versammlung die Ehrungen verdienter Kameraden im Mittelpunkt. Hier wurden Hartmut Baumann sowie Frank Vollberg für 25 Jahre, Gerhard Greger für 40 Jahre, Günther Korthaus für 45 Jahre, Hartmut Bick, Rudi Bleicker und Karl Josef Veit für 55 Jahre und Wilhelm Linde für 60 Jahre Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Zudem wurde Carsten Fuhr von der LG Kalsbach zum Gemeindebrandoberinspektor befördert und Brandmeister Manfred Lapper als stellvertretender Gruppenführer der Löschgruppe Dannenberg-Müllenbach ernannt.
Eine Übersicht über alle Ehrungen und Ernennungen gibt es hier.

