Bilder: Tillmann Koll --- Frank Helmenstein (Mitte links) und Rüdiger Gennies (Mitte rechts) stehen voll hinter dem Zweck der Regenbogenfahrt.
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Botschafter der Hoffnung
Gummersbach 48 Regenbogenfahrer trugen sich heute in das Goldene Buch der Stadt Gummersbach ein.
Von Jennifer DurauDie Regenbogenfahrt ist eine Initiative junger Erwachsener, die mehrere hundert Kilometer durch Deutschland zurücklegen und das mit dem Fahrrad. Die Teilnehmer haben in ihrer Kindheit und Jugend lebensbedrohliche Krebserkrankungen besiegt und möchten die Öffentlichkeit sensibilisieren und Erkrankten Mut zusprechen. Heute können die ehemals Erkrankten wieder aktiv am Leben teilnehmen und sportliche Höchstleistungen aufbringen, was Bürgermeister Frank Helmenstein großen Respekt abnötigte.
Die Teilnehmer der Regenbogenfahrt wollten zu ihrem 20. Jubiläum auch die Stadt Gummersbach durchradeln. Wir haben es geschafft ihr könnt es auch schaffen unter diesem Motto sind sie am 18. August in Bielefeld gestartet. Frank Helmenstein erfreute sich über den Besuch der Sportler und drückte seine Begeisterung für das große Engagement des Teams aus. In diesem Jahr besuchen die Teilnehmer der Tour krebskranke Kinder in 13 Kliniken, darunter auch heute Morgen die onkologische Station des Gummersbacher Kreiskrankenhaus.

[Die Regenbogenfahrer beim Gespräch im Gummersbacher Kreiskrankenhaus.]
Anja Weishhap, Chefärztin der Gynäkologie und Leiterin des Brustzentrums Oberberg weiß, dass die Regenbogenfahrer als ehemalige Patienten einen guten Zugang zu den Krebserkrankten haben. Sie findet es toll, dass die Patienten mit Menschen in Kontakt treten, die ebenfalls eine Chemotherapie durchlaufen müssen oder mussten. Die Regenbogenfahrer seien tolle Vorbilder, die den Patienten Mut machen, findet Weishhap. Ziel der Veranstaltung sei es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, das immer noch tabuisierte Krebsthema anzusprechen und auf die mittlerweile guten Heilungsmethoden hinzuweisen.

Das Highlight des Zwischenstopps in Gummersbach dürfte wohl der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt gewesen sein, als Zeichen des Respekts für Engagement und Mission der Truppe. Ein besonderes Buch für besondere Menschen, wie der Bürgermeister es ausdrückte. Freundlich empfangen werden wir an vielen Orten, aber in das Goldene Buch durften wir uns noch nie eintragen, so Thomas Knöller, Sprecher der Regenbogenfahrer. Er sprach seinen besonderen Dank aus und bezeichnete die Stadt nicht nur als Handballstadt, sondern auch als eine Stadt mit Respekt. Alle 48 Teilnehmer setzten ihren Namen in das Buch.

Knöller bezeichnet die Regenbogenfahrer als eine Keimzelle von geheilten Krebs erkrankten, die sich jedes Jahr über neue Teilnehmer freuen kann. In diesem Jahr konnten sie schon sieben Sportler dazu bewegen, die Initiative zu unterstützen. So variiert das Fahrerfeld immer um etwa 50 Teilnehmer. Schirmherr der Tour ist Bundestagspräsident Norbert Lammert, der nach Auskunft von Thomas Knöller selbst vorgehabt hatte, auf den Fahrradsattel zu steigen, es aber aus zeitlichen und beruflichen Gründen nicht geschafft hat.
Unterstützt wird die Regenbogenfahrt durch die Deutsche Kinderkrebsstiftung sowie Familien und Betroffene. Die Stiftung steht bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung. Außerdem finanziert sie Forschungsprojekte, die Heilungschancen verbessern sollen. Am Empfang im Rathaus nahmen auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies und Schwalbe-Geschäftsführer Holger Jahn teil. Die Firma Schwalbe in Reichshof ist die nächste Station der Regenbogenfahrer, bevor es morgen weiter nach St. Augustin und am Samstag nach Bonn weitergeht.